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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Stadthasen Max lebt allein auf einer Verkehrsinselund schlägt sich so durch. Sein größter Traum ist, Gang-Mitglied bei den „Wahnsinns-Hasen“ zu werden. Um seinen Kumpels zu beweisen, dass er das Zeug dazu hat, schwingt sich Max auf einem ferngesteuerten Flugzeug in die Lüfte und landet bei einem unfreiwilligen Abstecher in den Wald inmitten der Häschenschule. Dieses altmodische Ausbildungscamp für Osterhasen findet er allerdings ziemlich uncool und hat nur einen Gedanken: weg von hier! Seine Flucht verhindert die hinter einer schützenden Hecke lebenden Fuchsfamilie, an der nur ausgebildete Osterhasen vorbeikommen. Der Stadtlümmel muss sich den Regeln im Internat notgedrungen anpassen. Hasenschülerin Emmi hilft ihm zwar, aber als Lehrerin Madame Hermine das Osterorakel befragt und Ostern in Gefahr sieht, muss sich der Neuankömmling entscheiden: Hat er das Zeug, sich im Kampf gegen die Füchse für den Erhalt des Osterfestes zu beweisen und das goldene Ei zu retten, das den Hasen besondere Kräfte verleiht?

Kritik

Nach den holprigen Anfängen mit Kommando Störtebeker fand Ute von Münchow-Pohl mit den Kinoadaptionen erfolgreicher Kinderbücher eine veritable Nische. Den harmlos-braven Filmchen, die dort von der Regisseurin artig nach Vorlage abgefilmt wurden, konnte der offenkundige Mangel an Inspiration nichts anhaben. Der hohe Bekanntheitsgrad der Vorlagen sorgte dafür, dass die Instant-Zuschauerschaft kleiner Leser und elterlicher Vorleser sicher war. Hauptsache, die drolligen Helden der modernen Bestseller waren auf den ersten Blick wiedererkennbar und tanzten nicht aus dem Rahmen. Von diesem sicheren Pfad weicht Die Häschenschule übermütig ab und verhält sich darin genau wie der Hauptprotagonist des Animationsabenteuers. Hasenjunge Max (Noah Levi) lebt aus ungeklärten Gründen statt im grünen Walde unter einer Schnellstraße im Asphaltdschungel. 

Problematisch ist das für den lässigen Waisenknaben nicht. Aufmerksamkeit für das sensible Verhältnis zwischen Mensch und Natur oder auf den täglichen Überlebenskampf unterprivilegierter Kinder zu schaffen, ist kein Interesse der Filmemacher. Sie ziehen das Thema denkbar naiv und banal auf. Als seien Denkanstöße Gift für kleine Kinder. Letzte bekommen dafür ein paar andere Lektionen vermittelt und die stammen aus der titelgebenden Bilderlektüre von 1924. Albert Sixtus' Geschichte ist höchstens aufgrund der nostalgischen Zeichnungen, die bis heute auf zur Osterzeit verscherbeltem Kaufhausramsch geehrt werden, in Erinnerung. Dass der Rest der Verserzählung eher in Vergessenheit geraten ist, lässt sich kaum beklagen. „Die Häschenschule“ ist eines jener gelehrigen Heftchen, die dem Jungvolk teutsche Tugend angedeihen lassen sollten. 

Diese Funktion übernimmt in der Neuauflage der Kampf mit Jule Böwes Fuchsmutter, die sich mit ihren trotteligen Söhne Lorenz (Tim Sander), Ferdinand (Dirk Petrick) und Bruno (Constantin von Jascheroff) für die Deklassierung ihrer Art an den Osterhasen rächen will. Zwar dürfen Max und seine Prollkumpel Atze (Sebastian Fitzler) und Ron (Leon Seidel) mit den Löffeln High Five geben, in aufgesetztem Cityslang palavern und die Schulklasse von Osterhasenaspirantin Emmi (Jenny Melina Witez) übt Thai Chi, aber verstaubte Rollenbilder und Doktrinarismus werden kritiklos übernommen. Dass der puerile Plot selbst seine spärlichen Handlungsfäden nicht zusammenhalten kann, macht die unnötige Aufbereitung eines rettungslos veralteten Werks endgültig zum faulen Ei.

Fazit

Einfallslose Animationen illustrieren eine platte Handlung voll Lücken und altbackener Klischees. Die Slapstick-Einlagen der Häschen mögen die Jüngsten im Kinosaal noch amüsieren. Bei den Älteren weckt die Mischung aus Heimat- und Artidealen unangenehme Erinnerungen an braune Paradigmen über Leibesertüchtigung und Eugenik.

Kritik: Lida Bach

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