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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

In der eleganten viktorianischen Stadt Cheesebridge trägt man die Nasen hoch. Und diese Nasen akzeptieren nur den Duft des leckeren Käses, der dem Ort zu großem Wohlstand verholfen hat. Auf alles andere schauen die hochnäsigen Bewohner abfällig herab - vor allem auf die BoxTrolls, die irgendwo tief unter der Stadt leben und erbittert gejagt werden, weil sie angeblich Käse und kleine Kinder stehlen. Aber so ist das eben mit den Vorurteilen: In Wirklichkeit sind die putzigen BoxTrolls ein harmloses und gemütliches Völkchen, die niemandem etwas zuleide tun und vor den Menschen noch viel mehr Angst haben als diese vor ihnen. Der aufgeweckte elfjährige Junge Eggs ist im schillernd-fantastischen Reich der BoxTrolls aufgewachsen. Als Eggs' Adoptivvater Fish von den tollpatschigen Trolljägern entführt wird, wagt sich der Junge erstmals in die Stadt und er erkennt bald, worin seine Aufgabe besteht: Er muss dem fiesen Trolljäger Archibald Snatcher das Handwerk legen, um Fish zu befreien und die BoxTrolls vor dem Schlimmsten zu bewahren. Doch gleichzeitig begreift Eggs, dass er selbst einer der ungeliebten Menschen ist...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Stil der Laika-Studios ist unverkennbar: Detaillierte, liebevolle Stop-Motion-Animationen, denen eine ganze eigene ästhetische Art zukommt. Ob nun „Corpse Bride“ oder „Coraline“, der produktionstechnische Aufwand dieser Abenteuer hat sich immer wieder ausgezahlt und zu ein paar schaurig kuriosen Animationsfilmen geführt, die in Sachen Atmosphäre und Stil wirklich einzigartig genannt werden können. Mit dem neusten Stop-Motion Werk „Die Boxtrolls“ (jüngst auch für einen Oscar nominiert) versucht Laika nun an seine alten Erfolge anzuknüpfen. Und im Gepäck haben sie die Regisseure Graham Annable und Anthony Stacchi ("Jagdfieber") sowie die Schauspieler Ben Kingsley ("Exodus"), Nick Frost ("The World's End") und Isaac Hempstead Wright ("Game of Thrones"). Leider erweist sich „Die Boxtrolls“ aber nicht als der Volltreffer, den man bei all den Beteiligten erwarten konnte. In Sachen Stil und Atmosphäre macht Laika mal wieder niemand etwas vor, die vorhersehbare Geschichte, der seichte Humor, als auch die arg plakative Moral stürzen den Film aber letztendlich in eher mittelmäßige Gefilde.

Technisch kann man auch bei den „Boxtrolls“ mal wieder nicht meckern. Die Animationen sind angenehm verrückt und auf dem neusten Stand, die Welt ist atmosphärisch und die inszenatorischen Ideen sind kreativ. Dennoch: Der letzte Funke will  einfach nicht so recht überspringen. Woran liegt's? An den Charakteren sicher nicht. Die sind erneut wunderbar verschroben und wirklich ausgezeichnet vertont (vor allem Ben Kingsley hat als Bösewicht Snatcher wirklich eine Menge Spaß). Das Problem von „Die Boxtrolls“ liegt an der auf dem Papier durchaus interessanten, aber im Endeffekt einfach zu verbrauchten und durchschaubaren Geschichte. So dreht sich der Film um den jungen Eggs, der als Baby von den so genannten Boxtrolls entführt wird, die in der Kanalisation der Stadt Cheesebridge leben und jene terrorisieren. Zumindest ist das das öffentliche Bild der Boxtrolls. In Wahrheit sind die kleinen Trolle natürlich absolut liebenswerte und naive Gesellen, die vom finsteren Snatcher aus Anerkennungsgründen verfolgt und eingesperrt werden. Eggs, der seine Lebzeit nur bei den Boxtrolls selbst verbracht hat, wird dazu gezwungen das erste mal an die Oberfläche und damit in die Gesellschaft von Menschen zu treten, um seine Familie zu retten. Gleichzeitig dreht sich der Film noch um das Mädchen Winnie, die Tochter von Lord Portley-Rind, die mit allen Mitteln versucht, die Aufmerksamkeit ihres Vaters zu erringen und bald zu Eggs einziger Verbündeten wird.

Was sich als nette Ausgangslage andeutet, läuft aber viel zu schnell in eine Moralkeule-schwingende Richtung, dass die Menschen natürlich die wahren Monster sind und sich sowohl gesellschaftlich, als auch familiär wie naive Idioten aufführen können. Eine durchaus vernünftige Moral und für Kinder sicher eine lehrreiche Stunde, für die erwachsenen Zuschauer (für die vor allem "Corpse Bride" ja immer noch etwas in der Hinterhand hielt) bleiben große Überraschungen aber aus. So auch beim Humor. Die meisten humoristischen Szenen beschränken sich auf unterhaltsamen Slapstick, der Kinder wahrscheinlich aus den Sesseln kippen lässt, ältere Zuschauer bekommen aber erst in der zweiten Hälfte des Films ein paar coole Sprüche und gute Situationskomik beschert. Und das macht „Die Boxtrolls“ über weiter Strecken zu nicht mehr als einem netten Kinderfilm. Da hilft auch die angenehm aufmüpfige und von Elle Fanning ("Maleficent") gut vertonte Annie nicht mehr viel.

"Where are the rivers of blood and mountains of bones? I was promised mountains of bones!

Auch auf die Welt, die abseits von der eigentlichen, dünnen Geschichte existiert, wird in „Die Boxtrolls“ erstaunlich wenig eingegangen. Dabei ist es doch gerade sie, die den kreativsten und interessantesten Aspekt des Films darstellt und die durch einen wunderbaren, detailverliebten und wirklich komplex durchdachten Steampunk-Stil überzeugen kann. Hätte sich die „Boxtrolls“ hier narrativ etwas frischer und umfangreicher präsentiert und sich nicht auf eine (vor allem gegen Ende) extrem plakative Moralkeule verlassen, dann hätte das hier ein voller Erfolg werden können. So haben am Ende wenigstens die Kleinen richtig viel Spaß.

Fazit

Cheese, Hats, Boxes. They don't make you. You make you.“ So ungefähr kann man die Message von „Die Boxtrolls“ zusammenfassen. Schade nur, dass der Film dem Zuschauer diese Moral mit dem Vorschlaghammer immer wieder eintrichtert und dabei sowohl narrativ, als auch humoristisch relativ überraschungsarm bleibt. Und das hätte bei der verschrobenen und interessanten Welt, den ausgesprochen starken Sprechern, dem wunderbar detaillierten Stil und der sehr dichten Atmosphäre sicher besser gelöst werden können.

Kritik: Thomas Söcker

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