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Godards postmoderner Krimi, der Hommage an den US-amerikanischen Noirfilm ist, ihn zugleich aber dekonstruiert - z.B. durch Godards ironisches Voice-Over. Drei Jugendliche planen einen Überfall, um mit dem Geld auszuwandern. Anna Karina spielt das Au-pair-Mädchen Odile, deren Arbeitgeber die Raubopfer sein sollen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Außenseiterbande“, oder „Bande à part“, ist Jean-Luc Godards siebter Spielfilm und eine Abrechnung mit dem amerikanischen Groschenroman, auch als Pulp bekannt. Pulp? A Band Apart? Selbst dem eher unerfahrenen Filmfreund dürften jetzt die Alarmglocken klingeln, sind doch beide Namen eng mit dem Coolness-Regisseur schlechthin verknüpft, Quentin Tarantino. Der geht in seiner Filmhuldigung nämlich so weit, seine Produktionsfirma, die bereits seit „Reservoir Dogs“ Tagen besteht, nach dem Film zu nennen. Natürlich nicht ohne die wörtliche Bedeutung auf sich selbst zu referieren.

Die Geschichte könnte aus einem Groschenroman von Bahnhofkiosk stammen und tatsächlich, die Vorlage stammt von der Autorin Dolores Hitchens, die für ihre Mystery-,Western- und Detektivgeschichten bekannt ist. Ein junges, naives Mädchen lernt in einem Sprachkurs zwei Gauner kennen und erzählt ihnen vom Untermieter, der sein Schwarzgeld im Kleiderschrank bunkert. Zwischen beiden Gaunern (Claude Brasseur und Sami Frey) und dem Mädchen Odile (Anna Karina) entwickelt sich eine Treiecksbeziehung (Ménage-à-trois), die dann noch zwischen den einfach gestrickten Plan gerät.

Godard gilt als unzugänglicher Regisseur, der von seinem Publikum viel abverlangt, „Die Außenseiterbande“ wird aber erstaunlich konventionell runtererzählt. Die Geschichte passt auf einen Bierdeckel und die Charaktere sind der Junge/das Mädchen von Nebenan. Godard selbst nennt seinen Film „Alice in Wonderland“ meets Franz Kafka, es benötigt aber viel Interpretation, die genannten literarischen Vorlagen im fertigen Film auszumachen. Was man hingegen ausmacht ist Godards Sinn für Humor. Da wird ein Mann von sechs Kugel nacheinander getroffen, torkelt eine geschlagene Minute wie ein Betrunkener und gibt selbst noch einen tödlichen Schuss ab, bevor er theatralisch zusammenbricht. Dazu gesellen sich noch der ikonische Madison-Dance und ein Weltrekord, in neun Minuten und 43 Sekunden durch den Louvre.

Dazu erklärt uns Godard selbst als allwissender, weil Regisseur und Drehbuchautor, Erzähler, die Gefühls- und Gedankenwelt seiner Marionetten. Sachlich nüchtern oder mit humorvoller Stimme lenkt er von bewegten Bildern ab und die Aufmerksamkeit auf scheinbar Wichtigeres. Am Ende verspricht er uns eine Fortsetzung, Abenteuer von Odile und Franz in heißen Ländern, diesmal in Cinemascope und Technicolor. Gehalten werden des Erzählers Versprechen nicht. Godard selbst sieht seinen Film heute kritisch, er hält ihn für einen seiner schlechtesten Werke. In technischer Hinsicht könnte das sogar zutreffen, denn Bild, besonders aber der Ton, lassen zu wünschen übrig. Vielleicht ist das Ganze aber auch nur eine Anspielung an die amerikanischen B-Movies, die der Film zitiert.

Fazit

Godard bleibt sich in diesem Film ausnahmsweise nicht treu und liefert einen fast schon zugänglichen Gangsterfilm mit realistischen und nachvollziehbaren Charakteren. Die Geschichte ist pulp ficiton, die Tanzszene legendär. Im Gesamten ein Trip durch die Banlieus Paris‘, in denen ja so manch herausragender Film spielt.

Kritik: Magnus Knoll

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