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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der wegen Mordes verurteilte Sträfling Jean ist aus dem Zuchthaus entflohen. Unterschlupf findet er auf dem Hof der Witwe Couderc, die ihn als Tagelöhner beschäftigt. Zwischen den beiden bahnt sich eine Beziehung an, bis Félicie, die 16jährige Nichte der Hausherrin, sich dazwischendrängt. Zudem droht eine lange schwelender Familienkonflikt zu eskalieren und natürlich ist Jean nicht daran gelegen, dass seine Vergangenheit ans Licht kommt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ein Fremder erscheint 1934 in einem kleinen Dorf in der französischen Provinz. Jean (Alain Delon, Der eiskalte Engel) wirkt zurückhaltend, aber höflich und hilfsbereit. So begleitet er die Witwe Veuve Couderc (Simone Signoret, Armee im Schatten) von der Bushaltestelle nach Hause und trägt ihre schwere Last, einen hochmodernen Brutapparat. Die vom harten Landleben deutlich gezeichnete, aber dadurch in ihrer Persönlichkeit gestärkte Frau stellt nicht allzu viele Fragen und engagiert Jean als Tagelöhner. Mit auf dem Hof lebt ihr schwerhöriger Schwiegervater, bei dem sie einst als Magd begann, später dessen Sohn ehelichte und nach dessen Tod den Familienbesitz übernahm. Gegenüber, am anderen Ufer eines Flusses, das durch eine Zugbrücke verbunden ist, lebt ihre Schwägerin mitsamt Familie. Das Verhältnis ist eisig, will diese die vermeidliche Erbschleicherin lieber gestern als heute verjagen. So wird stetig versucht, den Alten gegen sie aufzubringen, dieser steht jedoch zu seiner Schwiegertochter.

Durch das Auftauchen von Jean werden die Karten plötzlich neu gemischt. Zunächst sorgt der unbekannte junge Mann für Argwohn, wird als Bedrohung, da eventuelle Verstärkung für das „feindliche Lager“ angesehen. Pikant wird das Ganze, als Félicie (Ottavia Piccolo, Der Leopard), die minderjährige Nichte der Couderc, dem Fremden unverblümt schöne Augen macht. Sie hat bereits ein Baby aus einer unehelichen Liaison, was gerade auf Dörfern wie diesen eine nicht auszumerzenden Schandfleck darstellt. Jean ist nicht abgeneigt, obwohl er auch mit Veuve schon das Bett geteilt hat. Langsam spitzt sich der brodelnde Konflikt zu, als es Félicie’s Eltern gelingt, zunächst das Familienoberhaupt doch noch zu ihren Gunsten zu manipulieren und die Behörden auf die Spur von Jean bringen. Denn dieser hat eine bewegte Vergangenheit und ist nicht der, für den er sich ausgibt.

Der Film nach einem Roman von Georges Simenon ist bei Regisseur und Autor Pierre Graniere-Deferre (Eine merkwürdige Karriere) grundsätzlich in sehr guten Händen. Bereits mehrfach adaptierte er dessen Werke, unmittelbar zuvor erst das intensive Beziehungsdrama Die Katze, in dem neben Leinwandlegende Jean Gabin (Bestie Mensch) auch schon die Grande Dame des französischen Kinos Simone Signoret brillierte. In diesem pessimistischen Provinzstück glänzt sie an der Seite des passend zurückgenommen agierenden Alain Delon als eine Frau, der ihr Leben lang übel mitgespielt wurde. Als Mädchen aus armen Verhältnissen, welches als billige Arbeitskraft ausgenutzt und missbraucht wurde, nun aber ihren „gerechten“ Lohn verteidigt wie eine Löwin. Das Zusammenspiel der beiden Leinwandgrößen ist das große Plus eines von seiner Dramaturgie leider viel zu vorhersehbaren Films, der mehr als Milieustudie funktioniert, aber auch darin nichts Weltbewegendes auf die Beine stellt. Das harsche Leben im ländlichen Frankreich kurz vor dem Zweiten Weltkrieg; die gesellschaftliche Ächtung als Witwe, der der Ruf als Dirne und Erbschleicherin vorauseilt; die in Wahrheit aber immer in der Opferrolle war, dies aber nicht wehklagend vor sich herträgt. Das gelingt in seiner angepeilten Wirkung durchaus, aber mehr aus einer merkwürdigen Distanz. Man beobachtet es, ohne sich richtig darin zu verlieren. So bleibt der Film durchwegs kühl und erzeugt am Ende kaum mehr als ein respektables Nicken. Nicht schlecht, aber von allen Beteiligten hat man schon deutlich Besseres gesehen.

Fazit

Trotz seiner hervorragenden Darsteller und seiner authentisch anmutenden Milieustudie bleibt „Der Sträfling und die Witwe“ dramaturgisch zu einfach gestrickt, um wirklich mitreißen zu können. Ein richtig emotionaler Zugang zu dem Geschehen mag sich nur ansatzweise einstellen, was für einen Film dieser Art zwingend notwendig ist. Grundsätzlich ist das alles ganz gut gemacht, erreicht aber den Zuschauer nur bedingt.

Kritik: Jacko Kunze

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