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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der zwölfjährige Lucas und seine Familie leben im Alltagstrott aneinander vorbei leben. Aus ihren eingefahrenen Strukturen werden sie erst gerissen, als ein Aprilscherz ihres chinesischen Austauschschülers Xi Zhou völlig aus dem Ruder läuft. Der eigentlich harmlose Prank wird zum Ausgangspunkt einer irrwitzigen Verfolgungsjagd, die planlose Polizisten, Gangsterrapper und Muskelprotze auf den Plan ruft, einen Schutzgelderpresserring auffliegen lässt und eine Liebe gefährdet.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bereits seit 2013 besteht die Förderinitiative Der besondere Kinderfilm, die es sich als Ziel gesetzt hat, mehr originäre Stoffe für Kinder zu fördern und somit die Qualität des deutschen Kinderfilms zu erhöhen. Auch wenn Benjamin Heisenberg (Schläfer) bisher nicht als Regisseur von Kinderfilmen in Erscheinung getreten ist, so scheint ihn doch etwas an dieser Initiative gereizt zu haben. Offen bleibt die Frage, ob und vor allem was ein namhafter Regisseur, bildender Künstler und Drehbuchautor (unter anderem zusammen mit Christoph Hochhäusler für dessen stilprägendes Meisterwerk Milchwald) der Gattung des Kinderfilms hinzufügen kann. Schließlich erfordern diese ein besonderes Gespür, für die aktuellen Interessen junger Kinobesucher*innen einerseits und für deren ästhetisches Vorwissen und formale Auffassungsgabe andererseits. Was also präsentiert man einer Zielgruppe, deren gewohnte Bewegtbildlänge näher an 90 Sekunden als an 90 Minuten liegt?

Die Antwort lautet definitiv genug, um deren Aufmerksamkeit hoch zu halten, denn inhaltlich wartet der Film mit zahlreichen Wendungen und einer kompakten Szenendramaturgie auf. Immer wieder kommt es zu kurzen Verfolgungsjagden und spannungsgeladenen Momente, die zu einer schnellen Auflösung führen. Die schlagfertigen Sprüche der beiden jungen Protagonisten Lucas (Noèl Gabriel Kipp) und Xi Zhou (Max Zheng Ren Wang) sorgen neben den wahnwitzigen Folgen eines eigentlich harmlosen Streichs für ausreichend Humor. Und manchmal kommen dann doch diese Momente, in denen der jüngeren Zielgruppe mehr zugetraut und etwas anderes geboten wird, als sie gewohnt sind. Wenn die Hektik zurückgefahren wird und die Dialoge für kurze Zeit pausieren. Etwa in einer Szene, in der verschiedene Interessen und Ängste aufeinanderprallen und im Rahmen eines Klaviervorspiels wortlos ausgetragen werden.

Aus erwachsener Sicht mag manches vorhersehbar und auch etwas klischeebeladen sein. Formale Experimente bleiben erwartbarer Weise aus, zwischendrin kommt jedoch hin und wieder die Handyperspektive zum Einsatz, was die Bildgestaltung angenehm auflockert und eine Prise von Social Media für das junge Publikum einstreut. Das ungleiche Duo im Zentrum funktioniert nicht zuletzt, weil sie am Weg zum wohlverdienten Happy End erkennen dürfen, dass sie eigentlich gar nicht so verschieden sind. Das ist zwar ein bekanntes Narrativ, sorgt jedoch für eine emotionale Verankerung und ein gewisses Identifikationspotential mit den Protagonisten. Diese nimmt Der Prank durchweg ernst und ihre kindlichen Sorgen, im Eifer des Gefechts und wider besseren Willen maßlos übersteigert, werden niemals von oben herab belächelt, sondern bis zum Ende konsequent durchexerziert.

Fazit

6.0

Weder für das erwachsene noch für das kindliche Publikum wird "Der Prank" die große Offenbarung sein. Gute Unterhaltung für die ganze Familie, aufmerksam gestaltet und sauber erzählt. Heisenbergs neuester Film ist sympathisch und nimmt seine jugendlichen Protagonisten und ihre Sorgen ernst. Allein damit hebt er sich schon von vielen anderen Werken an.

Kritik: Dominic Hochholzer

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Kommentare

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