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Basierend auf dem Sir-Arthur-Conan-Doyle-Roman erzählt der Horrorfilm von 1959 die Geschichte von Sherlock Holmes (Peter Cushing) und Doktor Watson (André Morell), die die mysteriösen Vorkomnisse in Baskerville untersuchen. Der Legende nach reibt dort ein riesiger Höllenhund sein Unwesen, der es dieses Mal auf Sir Henry (Christopher Lee) abgesehen hat.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„…und Sie holen mir eine Prise Tabak. Ich brauch für dieses Problem mindestens drei Pfeifen.“

Die dritte Geschichte um Meisterdetektiv Sherlock Holmes, von dessen geistigen Vater Sir Arthur Conan Doyle erstmals 1901 als Fortsetzungsnovelle veröffentlicht, wurde filmhistorisch zum nicht totzukriegenden Stehaufmännchen. 25mal (!) wurde der Stoff bisher adaptiert, erstmals 1914 (wobei dazu gesagt werden muss, damals in mehreren Teilen, also sind es eher „nur“ um die 20 Umsetzungen). 1959 auch von den HAMMER-Studios, die eigentlich gerade damit beschäftigt waren, die großen UNIVERSAL-Horrorfilmklassiker zu (heute würde man sagen) „rebooten“, was 1962 mit ihrer Version von Das Phantom der Oper bereits abgeschlossen wurde. Dadurch lag auf diesem Film vielleicht nicht das Hauptaugenmerk der ambitionierten und (noch) unbekümmerten Schmiede, heraus kam eine ihrer zweifellos besten Arbeiten. Begründet natürlich auf der eh guten Vorlage, besonders jedoch auf dem Dreamteam von Musterschüler-Regisseur Terence Fisher, der erneut mit seinen Dracula- und Frankensteins Fluch-Stars Peter Cushing & Christopher Lee arbeiten durfte. Wenn diese drei ohne Druck ihrem Talent freien Lauf lassen konnten und sich die Produzenten noch nicht genötigt sahen, ihr Produkt mit Hauruck an den Mann bringen zu müssen (wie während des Niedergangs in den 70ern), kam dabei meistens äußerst Sehenswertes bei raus. Hier ganz besonders.

Selbstverständlich handelte es sich auch bei Der Hund von Baskerville um eine schnell produzierte und möglichst günstig gehaltene Interpretation der geistigen Vorlage, was einen Terence Fisher aber kaum sichtlich erkennbar einschränkt. Gerade das machte seine Arbeiten immer so bemerkenswert. Aus den einfachen Mitteln holt er das Optimum heraus, macht aus der Not gar eine Tugend. Dank eines geschulten Auges, effektiver Ausleuchtung (im Finale heimlich, still und leise auf seinen optisch-schmuckvollen Höhepunkt gebracht) und einer sehr präzisen Szeneninstallation wirkt sein Film niemals notdürftig oder eingeschränkt, mehr so, als hätte er es nie anders umsetzen wollen. Das ist Exakt das Flair der ersten, der goldenen HAMMER-Generation, das seiner Zeit das Publikum genauso für sich gewinnen wie die Jahrzehnte überstehen konnte. Den Kult um das Studio begründete, der gut zehn Jahre später vor dem gewandelten Zeitgeist schleichend die Waffen streckte, da ihre kreativsten und wichtigsten Köpfe unter Zugzwang verheizt und sich nicht mehr auf die genau diese Qualitäten besonnen wurde.

Die Kombination aus Grusel- und Krimiplot funktionier deshalb so wunderbar, da der Zuschauer für beide denkbaren Variationen bis zum Schluss eingeladen wird. Eigentlich spricht alles für eine typische Whodunnit-Erbschleicher-Geschichte, woran natürlich auch unser Schlaufuchs Sherlock Holmes (grandios, wie gemacht für diese Rolle und sehr bedauerlich, dass es ein One Night Stand bleiben sollte: Peter Cushing) nicht den geringsten Zweifel hegt. Dafür ist er mit zu vielen Wassern gewaschen und lässt sich durch nichts von seiner listig-logischen Denkweise abbringen, die ihn fast unheimlich überlegen macht. Jederzeit scheint er allen mindestens zwei bis drei Schritten voraus zu sein, hält nur mit seinen Gedankenspielen so lange (konkret) hinterm Berg, bis ihm die hieb- und stichfesten Beweise auf dem Tisch liegen. Aber zwischendurch darf süffisant und durchaus auch ein Stück weit arrogant angedeutet werden, dass man den Braten schon längst gerochen hat. Holmes ist irgendwie unnahbar, abgehoben und in seiner überheblichen Art extrem charmant, wie ein Superheld mit Pfeife und Hut, der immer alles im Griff zu haben scheint, selbst wenn das Geschehen ihn selbst und andere manchmal in akute Gefahr bringt.

Als sein Gehilfe nicht weniger liebenswert: Dr. Watson (André Morell; Die Brücke am Kwai), ein nicht ganz so blitzgescheiter, dafür tatkräftiger Sidekick, der blind seinem Meister (so nennt er ihn sogar in einer Szene) folgt und fast die Position des Zuschauers einnimmt. Immer mitten im Geschehen, trotzdem nicht richtig im Bilde und dienend als Erklärungs-Punchingball, damit Holmes ab und zu seinen Gedanken und Theorien Luft machen darf, ohne die Katze aus dem Sack zu lassen. Angereichert mit durch die Bank ambivalenten, zwielichtigen Nebenfiguren (u.a. Christopher Lee als Opfer…oder auch nicht?..., Alleinerbe Henry Baskerville) scheint das kein typisches HAMMER-Material zu sein, aber Terence Fisher macht daraus eins. Aufgezogen wie ein klassischer Horrorfilm mit einer durchgehen starken, einnehmenden Atmosphäre ohne auf billige Effekthascherei zurückgreifen zu müssen (und eigentlich müsste das so ein Film) wird eine spannende, wendungsreiche und angenehm straff vorgetragene Geschichte erzählt, in die sich nie Hänger einschleichen, sondern stets darauf bedacht ist sein Publikum nicht zu verlieren. So sollten noch nicht Jumpscare- und Gore-bedachte Plots präsentiert werden. Gut konzipiert, toll gespielt, liebevoll vorgetragen und mit einer angenehmen Prise trockenem, nicht unpassenden Humor. Ein zeitloses Midnight-Movie, nachdem sich noch gut schlafen lässt. Absolut positiv gemeint.

Fazit

Eine kleine Sternstunde des Horrorfilms, obwohl er eigentlich dem Genre nicht richtig zuzuordnen ist. Für Fans der HAMMER-Werke ein Fest mit ihren größten Stars in Topform und ein Beweis dafür, wie altmodische, selbst damals günstige und trotzdem unheimliche, gute Filme aussehen und wirken können, wenn Fachleute am Werk sind, denen nicht panisch auf die Finger geklopft wird. Topfilm, damals und heute in Anbetracht diverser, negativer Entwicklungen fast noch mehr.

Kritik: Jacko Kunze

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