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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Irrtum im Jenseits: Der Football-Star Joe Pendleton (Warren Beatty) wird aus Versehen 50 Jahre zu früh aus seinem irdischen Dasein abberufen und legt beim Erzengel Mr. Jordan (James Mason) tödlich beleidigt Protest ein. Nach Prüfung des peinlichen Falles muss man im Himmel den Fehler eingestehen und Joe die Rückkehr zur Erde gestatten. Doch nach erfolgter Beerdigung geht dies natürlich nicht in Joes alter körperlicher Hülle ... So schlüpft er in die Gestalt des reichen Geschäftsmanns Mr. Farnsworth, der passenderweise soeben von seiner geldgierigen Gattin und deren Liebhaber ins Jenseits befördert wird. Doch damit fangen die wirklich himmlischen Verwicklungen und Schwierigkeiten gerade erst an ...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die zweite Verfilmung des Bühnenstücks Heaven Can Wait von 1938 aus der Feder von Harry Segall (Liebling, ich werde Jünger) stand in Sachen Erfolg der ersten Leinwandadaption Urlaub vom Himmel (1941) in kaum etwas nach. Mit einem Boxoffice von mehr als 81 Millionen Dollar und drei Golden Globe Awards in der Tasche (Bester Film, Bester Hauptdarsteller & Beste Nebendarstellerin – Komödie oder Musical) ging er mit satten acht Nominierungen bei der Oscar-Verleihung 1979 an den Start, erntete am Ende jedoch nur die Trophäe für das Beste Szenenbild. Unabhängig davon ein Volltreffer für den damalige Womanizer Warren Beatty (Bonnie und Clyde), der nicht nur als Produzent und Co-Autor fungierte, sondern sich auch nur als Co-Regisseur selbst in der Hauptrolle inszenieren durfte. Mehr Egotrip geht kaum – außer bei Woody Allen.

Die Geschichte um den Star-Quaterback Joe Pendleton (Beatty), der sich nach einem Formfehler bei seinem zu frühzeitig eingeleiteten Ableben einen neuen Körper auf Erden auswählen darf, bringt den üblichen Body-Switch-Troubel ähnlich veranlagter Komödien mit. Das direkte Umfeld der plötzlich wie ausgewechselt auftretenden „Hülle“ - in dem Fall der steinreiche, gewissenlose Großindustrielle Farnsworth - staunt Bauklötze, während der „Wirt“ frischen Wind in den Laden bringt. Plötzlich Ethik, Moral und Menschlichkeit vor finanzielle Interessen stellt und alles daran setzt, auf den letzten Drücker noch Teil der Los Angeles Rams zu werden – obwohl er bisher mit Football nichts am Hut hatte. Das sorgt neben allerhand Irritationen auch für die unvermeidlich romantische Note, wenn der getarnte Joe sich in die seinem neuen Ich eigentlich feindselige eingestellte Aktivistin Betty (Julie Christie, Fahrenheit 451) verliebt. Indes werden die ursprünglichen Mörder – Farnsworth’s untreue Gattin Julia (Dyan Cannon, After the Sunset) und sein Privatsekretär (Charles Grodin, Ein Hund namens Beethoven) – an den Rand des Wahnsinns getrieben.

Der Himmel soll warten kann trotz der zeitlichen Anpassung seine Herkunft kaum verleugnen. Das ist ganz klassisches Traumfabrik-Material zu den Höhepunkten von Frank Capra (Ist das Leben nicht schön?) und Konsorten. Verlagert in die späten 70er, inhaltlich aber mehr restauriert als saniert. Dadurch besitzt das Ganze zwar einen schön altmodischen und durchwegs sympathischen Charme, verweigert sich aber gleichzeitig der Chance, der Geschichte wirklich moderne Facetten abzugewinnen. Gelegentlich blitzt eine satirische, sogar klitzeklein sarkastische Fußnote auf, bändigt sich aber brav postwendend wieder. Lieber schippert man in seichten Gewässern sicher und wohlbehalten ins Ziel. Dort kommt der Film auch mühelos an, zu gut, zu sicher sind hier die meisten Dinge einfach umgesetzt. Warren Beatty gefällt sich natürlich selbst am meisten, aber nicht nur sich ausschließlich. Dem sonstigen Cast lässt sich ebenfalls wunderbar entspannt zusehen. Von James Mason (Der unsichtbare Dritte) oder Jack Warden (Die zwölf Geschworenen) über Julie Christie (lediglich geplagt von einem entsetzlichen Dauerwellen-Unfall) bis hin zum herrlich verzweifelten Charles Grodin, der definitiv die witzigsten Momente für sich gepachtet hat. Das ist alles gut und schön, nur fehlt es ganz eindeutig am Mut. Die Möglichkeiten sind einfach viel zu umfangreich und vielversprechend, als das man sich ernsthaft mit einem passablen, aber schon arg konservativen Neuaufguss richtig zufrieden geben sollte.

Fazit

Mit Lob, Preisen und Nominierungen überschüttet kann Warren Beatty’s One-Man-Show den hohen Ansprüchen nicht in diesem Umfang gerecht werden. Wir reden hier über einen relativ aufwändigen, ordentlich gemachten, unterhaltsamen Film für zwischendurch, der ganz klar seine Momente hat. Der allerdings auch sehr deutlich macht, wo er herkommt und wie wenig er daran interessiert – oder in der Lage - ist, der bei einer Neuinterpretation dringend erforderlichen Frischzellenkur seinen Beitrag zu leisten.

Kritik: Jacko Kunze

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