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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Kaffeehausbesitzer Paul Perlacher Heinz Erhardt ist ein richtiges Ekel Nicht nur seine Tochter und Schwester Trude bekommen das schmerzlich zu spüren, sondern auch die Mieter seines Hauses, die er nach allen Regeln der Kunst schikaniert, um sie endlich zum Auszug zu bewegen. Doch Amalie Harting Grethe Weiser bleibt hartnäckig und wehrt sich gegen den tyrannischen Vermieter. Doch nicht nur das macht Paul zu schaffen, zu allem Überfluss verliebt sich sein Töchterchen auch noch ausgerechnet in den Neffen der rebellischen Mieterin. Als Paul durch einen richterlichen Erlass ins Gefängnis gesteckt wird, steht ihm erstmals selbst das Wasser bis zum Hals...

Kritik

Ganz so zeitlos wie die komödiantische Kunst eines Loriot (Pappa ante Portas) mag die des Heinz Erhardt (Witwer mit fünf Töchtern) nicht sein, allerdings erfreut sich der 1909 in Riga geborene Erhardt auch heute noch eine ungemeinen Beliebtheit – und dieser Sachverhalt kommt natürlich nicht von ungefähr. Im Zuge der Adenauer-Ära stieg Erhardt zum gefeierten Humoristen auf, erklommt sogar die Spitze der Popularitätskurve und sorgte durch seine drollige Ironie für reihenweise Zwerchfellerschütterungen. Während Loriot es in seinen Sketchen und Kinofilmen beherrschte, den deutschen Kleingeist auf mehreren Ebenen zu durchleuchten, ist es die Aufgabe von Heinz Erhardt gewesen, genau diesen Kleingeist in erster Linie auf familientaugliche Art und Weise auf die Schippe zu nehmen. Niemand sollte sich auf den Schlips getreten fühlen.

Dennoch gab Heinz Erhardt genügend Anlass, das deutsche Selbstverständnis dahingehend aufzurütteln, um auch mal gebührend über sich selbst lachen zu können. Der Haustyrann von Hans Deppe (Immer die Radfahrer) ist dafür ein gutes Beispiel. Obgleich es sich bei diesem Film sicherlich nicht um die Erhardts stärkste Komödie handelt, wird hier erneut die teutonische Krämerseele auf den Prüfstand gestellt und aus den Angeln gehoben. Paul Perlacher (Erhardt) ist ein stadtbekannter Griesgram. Seinem Kaffeehaus gehen die Kunden aus, welche Perlacher diese durch sein hitziges Gemüt weitestgehend vertrieben hat. Seiner Untermieterin, eine Klavierlehrerin und Hundehalterin Amalie Hartung (Grethe Weiser, Liebesgrüße aus Tirol) hat er ebenfalls den Kampf angesagt und zieht geradewegs bis vor Gericht: Der Lärm, den diese Person anrichtet, ist für die Ohren Perlachers kaum zu ertragen.

Paul Perlacher ist ein Meister darin, sich über Nichtigkeiten aufzuregen. Seine Kunst ist es, dort einen Streit vom Zaun zu brechen, wo noch kein Zaun aufgestellt wurde. Dieses Ekelpaket, welches Nachbarschaftskriege anzetteln würde, wenn die Äste des Gegenübers nur einige Zentimeter zu weit in das eigene Grundstück hineinragen, wird von Heinz Erhardt mit der gewohnt tüddeligen Spielfreudigkeit verkörpert. Ohnehin war Der Haustyrann einer der ersten Auftritte Erhardts, in dem sich der Komiker mit Lust und Laune in die Rolle des Cholerikers stürzen durfte, um den heimischen Frieden nach seinen eigenen Vorstellungen zu wahren. Natürlich ist das Ende vom Lied ein Sanftmütiges: Dieser Schwank setzt sich am Ende für Güte und Umgänglichkeit ein. Die deutsche Krämerseele darf sich ändern, auch wenn ihre Wandlung von Beginn an abzusehen war.

Fazit

"Der Haustyrann" ist eine typische Heinz-Erhardt-Komödie, in der sich der deutsche Kult-Komiker als Ekelpaket beweisen darf. Die Abrechnung mit der deutschen Krämerseele fällt naturgemäß erneut äußerst handzahm aus und bleibt ihrer Funktion als sympathische Familienkomödie treu.

Kritik: Pascal Reis

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