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Inhalt

Nach dem mysteriösen Ableben des ursprünglichen Autoren wird ein renommierter Ghostwriter engagiert, das Verfassen der Memoiren des ehemaligen britischen Premiers Adam Lang zu übernehmen. Dazu erhält er das ursprüngliche Manuskript und Sessions mit Lang, der sich mit seiner Entourage, darunter Ehefrau Ruth und Assistentin Amelia, in der Villa eines Mäzens auf Martha's Vineyard befindet. In die angespannte Atmosphäre platzt die Nachricht, dass Lang gemeinsame Sache mit der CIA gemacht haben soll. Der Ghostwriter sticht in ein Wespennest.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wer altmodische Thriller so gut kann wie Roman Polanski, sollte mit einem weiteren Werk wie „Der Ghostwriter“ keine Probleme haben. Tatsächlich erfuhr der Film aber eher Aufmerksamkeit, als während der Postproduktionsphase ein Halfbefehl ins Hause stand, mit dem der polnisch-stämmige Regiestar 2010 in der Schweiz aufgegriffen wurde. Dass das Team ohne ihren Regisseur auskommen musste, könnte also ein böses Omen sein, dass das Quasi-Nachfolgewerk von „Frantic“ vielleicht zu scheitern drohte. Drohungen sind auch ein Thema, welches sich durch die Buchverfilmung von Robert Harris zieht. Der „Ghost“ (Ewan McGregor) wird angefragt, nach dem tragischen Tod seines Vorgängers Mike McAra die Memoiren des einstigen britischen Premierministers Adam Lang (Pierce Brosnan) zu vollenden.

Dazu wird er in dessen Villa in den USA eingeladen, wo das Manuskript aufbewahrt wird. Gleichzeitig gerät Lang unter großen Druck, weil ihn sein früherer Außenminister für Kriegsverbrechen im Irakkrieg anklagt, was den Ghost dazu veranlasst, die Umstände des Todes von McAra zu untersuchen, was zu einer handfesten Verschwörung führt...Man kennt Polanskis ruhigen Erzählstil früherer Werke sehr gut, und auch in „Der Ghostwriter“ blieb sich der Regisseur seiner Linie treu. Die eher unspektakuläre Einführung wird immer wieder von leichter Unterhaltung aufgelockert, was dem Storyaufbau auch gut getan hat. Man wird sanft an die Ereignisse herangeführt und streut auch sogleich die ersten Brotkrumen, die einer Buchverfilmung würdig sind. Ebenso langsam wird auch der Spannungsbogen aufgebaut, der ab dem zweiten Akt die Detektivarbeit der Hauptfigur einläutet. Schon schnell stellt sich heraus, dass der Ghost sich allerlei dubioser Figuren gegenüber sieht, und das entfacht ein seichtes, aber gelungenes Unwohlsein in der Geschichte.

Als Einer-gegen-Alle-Geschichte wurde dem Protagonisten jedoch leider zu wenig schauspielerischer Spielraum zugesprochen. Anfangs kann man Ewan McGregor die locker-leichte Art noch abnehmen, und ihm das Attribut „witzig“ anzuheften (wie es Langs Ehefrau ihm noch asoziiert) macht auch durchaus Sinn. Sobald der Charakter wegen der Bedrohungslage der Witz im Halse stecken bleibt, wird er auch ungleich unglaubwürdiger. Da wirkt er nicht nur wie ein Fremdkörper im Kreise scheinbar korrupter Politiker und/oder des Mitarbeiterstabes, sondern auch in der Darstellung der Figur. Da gab sich Polanski die Mühe, die Charaktere des Buches glaubwürdig in seinen Film zu transportieren, vergaß leider darüber hinaus, das seinen Schauspielern entsprechend zu vermitteln. Auch mit der Logik nahm man es wohl nicht so genau, denn man kann sich schlecht ausmalen, wie naiv sich eine Hauptfigur aufführt, wenn sie Erkenntnisse einfach mal so dem Verdächtigen vorträgt und eine Antwort erwartet. Man könnte das durchaus als mutig bezeichnen, aber diesen schnellen Wandel vom unbedarften Schreiberling zum Aufklärer mag sich dem Zuschauer nicht so gut erschließen.

Noch etwas dunstiger wird es in der Auflösung, wenn der Storytwist sich trotz der Vorhersehbarkeit zwei Minuten vor Schluss offenbart. Auch hier fehlt es ein wenig an logischem Hintergrund, der uns komischerweise im Hinterkopf immer präsent war. Auch im Rest des Personenkreises bleibt nicht jeder Charakter lückenlos nachvollziehbar. Da wartet der Streifen zwar mit einem beeindruckenden Cast auf, in der Pierce Brosnan den smarten Premierminister gut verkörpert, Olivia Williams die zwiegespaltene Ehefrau überzeugend vermittelt und auch in den kleineren Nebenrollen namhafte Gesichter zeigt, aber nicht verdecken kann, dass die Figuren manches Mal über´s Ziel hinausschießen. Hier hat der Agent des Ghost keine Relevanz inne, die Anwälte zeigen in der ersten Szene nur spöttisch mit dem Finger und ein Besuch bei einem „üblichen Verdächtigen“ wird trotz anschließender Verfolgung zu einer eher belanglosen Angelegenheit. Hier wird der Spannungsbogen zu locker gehalten, was im letzten Drittel des Films viel von der Atmosphäre nimmt.

Fazit

Man soll die oberen Zeilen nicht als Verriss verstehen, weil der Thriller im Polanski´schen Stil erfreulich klassisch daherkommt. Dennoch kann die Handlung die guten Voraussetzungen nicht durchgängig aufrecht erhalten, da viele Entwicklungen zu fahrig weitergeführt werden. Die Storytwists sind nicht wirklich überraschend, und die Figurenzeichnung lässt so manches an Logik vermissen. Ein bisschen schade ist das schon, aber wer Hitchcock liebt, kann sich auch an den offensichtlichen Handlungssträngen erfreuen.

Kritik: Sascha Wuttke

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