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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Als Doro ihren Freund Axel erneut in flagranti mit einer anderen Frau erwischt, schmeißt sie ihn aus der gemeinsamen Wohnung. Doch als er weg ist, merkt sie, dass sie von Axel schwanger ist, und möchte ihn heiraten.Axel lernt in einer Männergruppe den schwulen Walter kennen, der den Wohnungssuchenden zu einer Party einlädt. Dort lernt er dessen ebenfalls schwulen Bekannten Norbert kennen und zieht bei diesem ein. Die beiden Schwulen sind von Axel angetan. Axel ist jedoch heterosexuell und liebt nach wie vor Doro. Als Doro die Suche nach Axel fast aufgeben will, findet sie ihn und den nackten Norbert (er hatte fälschlicherweise gedacht, auf Gegenliebe zu stoßen) bei sich zu Hause. Sie ist zuerst schockiert, später kommen sie und Axel aber doch wieder zusammen und heiraten noch vor der Geburt des gemeinsamen Sohnes.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Für manch einen Kulturpessimisten mag es heute ein wenig überraschend sein, doch auch innerhalb der deutschen Kinolandschaft gab es einmal eine Zeit, in der sich Filmemacher aus dem hiesigen Lande für durchaus amüsante Komödien verantwortlich gezeigt haben. Das soll nun nicht bedeuten, dass es heutzutage keine gelungenen Schenkelklopfer mehr aus Deutschland zu sehen gibt (Die Goldfische mit Tom Schilling und Axel Stein widerlegt diese Aussage beispielsweise mühelos), aber zwischen der moralisierender Vulgarität eines Fack Ju Göhte und der weltfremden Erbauungsverklärung eines Die Hochzeit bleibt augenscheinlich nicht mehr viel Platz, um wirklich zeitlose Comedy zu erschaffen. Oftmals wünscht man sich daher einen Film wie Der bewegte Mann zurück. Sicherlich kein Meisterwerk, aber zweifelsohne ein Klassiker, dessen Witz noch heute zu zünden weiß.

Regisseur und Drehbuchautor Sönke Wortmann (Das Wunder von Bern), dessen Name heute für genau jenes deutsche Biedermeierkino (Frau Müller muss weg) einsteht, für das sich der nationale Komödien-Markt im Ausland durchaus schämen muss, beweist mit Der bewegte Mann vor allem ein außerordentlichen Gespür in Sachen Situationskomik und Wortwitz. Tatkräftig zum Gelingen des Films trägt dabei der wunderbar aufgelegte Joachim Krol (Berlin Alexanderplatz) als Norbert Brommer bei. Nur ihm gelingt es wirklich, durch feine Nuancen ein Stück weit aus der eindimensionalen Klischeefessel zu entkommen, die Sönke Wortmann der Adaption des gleichnamigen Comics von Ralf König auf eigene Gefahr auferlegt hat. Und hier lässt sich auch das Problem erkennen, warum Der bewegte Mann zwar als Komödie gut funktioniert, letzten Endes aber doch nicht wirklich dazu taugt, vollends gefeiert zu werden.

Ging es Ralf König in seinem Comic noch darum, nicht nur das homo-, sondern auch das heterosexuelle Milieu zu karikieren, so beschränkt sich Sönke Wortmann darauf, die schwulen Szene auf ihre (angedichteten) Stereotype zu reduzieren: Da haben wir tuckige Transvestiten, bollerköpfige Lederkluft-Metzger und den allgemeinen Wunsch, dass Schwule sich nichts sehnlicher begehren, als endlich jemanden vom anderen Ufer in die Kiste zu bekommen. 6,5 Millionen Zuschauer aber geben nicht nur Der bewegte Mann Recht, sondern auch Sönke Wortmann, der hier den erfolgreichsten Film des Jahres neben König der Löwen und Forrest Gump abgeliefert hat. Eine echte Überraschung allerdings ist das Spiel von Til Schweiger (Gott, du kannst ein Arsch sein!), der schauspielerisch schon damals in seinen Möglichkeiten merklich limitiert gewesen ist, aber eine sympathische Selbstironie besaß, die ihm irgendwann tragischerweise verloren ging.

Fazit

"Der bewegte Mann" gehört zu den großen Klassikern des deutschen Komödienkinos. Tatsächlich ist Sönke Wortmanns Sensationshit aus dem Jahre 1994 auch heute noch ob seines Sinns für Situationskomik und Wortwitz äußerst amüsant. Man muss sich allerdings ein Stück weit darauf einstellen, ein heteronormatives Gesellschaftsbild serviert zu bekommen, welches sich letztlich vor allem darauf stützt, die Schwulenszene zu karikieren. Das ist (nicht nur) etwas einseitig und wurde auch vom Vorlagengeber, Ralf König, massiv kritisiert.

Kritik: Pascal Reis

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