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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Louis, der mit einer geistigen Behinderung lebt, wird zu Unrecht des Mordes an seiner Schwester Delia beschuldigt und zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung erhält er Besuch von einem der letzten Männer, die Delia lebend gesehen haben, der andeutet, dass mehr hinter ihrer Ermordung steckt, als es den Anschein hat. Ausgestattet mit diesen neuen Informationen begibt sich Louis auf eine persönliche Mission, um herauszufinden, wer für den mysteriösen Tod von Delia verantwortlich ist.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eine Prämisse, die weit origineller klingt, als sie umgesetzt ist. Ein Minimum maximal ausgeschöpfter Schauplätze. Ein Ensemble aus noch nicht richtig Berühmten (Stephan James, The Girl In The WaterPaul Walter Hauser, In With The Devil), nicht mehr richtig Berühmten (Marisa Tomei, Spider-Man: No Way Home) und vertrauten Nebenrollen-Gesichtern (Travis Fimmel, One WayGenelle Williams, Clarice). Standardlaufzeit auf die Minute und etwas zu großzügiger Einsatz von Public Domain Musik. Alles an Robert Budreaus (Die Stockholm-Story) Kriminaldrama verkörpert so quintessenziell solide B-Ware, dass sich die unangenehmen Untertöne nur allzu leicht übersehen lassen. 

Umso mehr, da der Regisseur und Drehbuchautor die abgeschmackten Aspekte seiner simplen Story nicht ganz ungeschickt als deren Stärken verkauft. Rassismus, Ableismus und Klassismus werden nie thematisiert, wenn der geistig beeinträchtiget Louis (James) für den Mord an seiner Schwester Delia (Williams) verurteilt wird. Armut, Alkoholismus und Opioid-Sucht sind nie mehr als Lokalkolorit des maroden Kleinstadtschauplatzes. An den kehrt Louis Jahre später zurück auf der Suche nach einer Wahrheit, die von Anfang an klar ist.

Louis’ als Quasi-Autismus erklärtes Handicap dient als sentimentales Gimmick, dessen Inszenierung keinerlei Sensibilität oder psychopathologische Kenntnis zeigt. So sind die Verhaltensweisen des Hauptcharakters eine Ansammlung fiktiver Klischees, die absurde Reaktionen erklären und narrative Faulheit überbrücken sollen. Ähnlich unterentwickelt sind Marisa Tomeis Sheriff und Hausers Deputy Bo, deren Konflikte und Korruption sich gleich den übrigen Problemthemen nie zu etwas entwickeln - außer der unangenehmen Erkenntnis, dass Budreau das alles nur aus einer denkbar bigotten Perspektive ausschlachtet.

Fazit

Rassismus, Ableismus und Klassismus sowie deren Wuchern in einem unmenschlichen Justizapparat, Armutskriminalität, Alkoholismus, Medikamentenabhängigkeit, mangelnde Sozialfürsorge, sexistisch geprägte Arbeitsstrukturen, behördliche Vertuschung, Body Shaming, ländliche Verarmung und institutionalisierte Religion als Fassade heuchlerischer Niedertracht: Robert Budreau überlädt seine zwischen Sozialdrama und Kleinstadtkrimi driftende Story mit zeitaktueller Problematik. Die behauptet einen dramaturgischen und sozialkritischen Anspruch, den die Inszenierung mit seichtem Sensationalismus und manipulativer Rührseligkeit beständig widerlegt. Das Ensemble ist bei Weitem zu gut für die spekulative B-Ware.

Kritik: Lida Bach

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