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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Im Hong Kong der 1960er Jahre sehnen sich u.a. der Womanizer Yuddy und die Kioskverkäuferin Li-zhen nach Liebe und Geborgenheit, finden aber nur Einsamkeit und Enttäuschungen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Zwei Jahre nach seinem Debütfilm As Tears Go By legte Wong Kar-wai mit Days of Being Wild mehr oder weniger den inhaltlichen wie stilistischen Grundstein für seine überaus erfolgreiche Karriere. Eine nachdenkliche, schwermütige Großstadtballade über die komplizierten Irrungen und Wirrungen der Liebe, bei der es keine Happy-End-Garantie gibt. Erstmals arbeitet Wong Kar-wai hier mit Kameramann Christopher Doyle zusammen, der in den kommenden Jahren mitverantwortlich für die markante, bald magische Optik seiner Arbeiten werden sollten. Ursprünglich war sogar eine direkte Fortsetzung geplant (was die letzte Einstellung erklärt, die ohne diesen Kontext etwas sonderbar im Raum stehen bleibt), die aufgrund des enttäuschenden Boxoffice und künstlerischer Differenzen mit dem Produzenten nie zu Stande kam.

Angesiedelt im Hong Kong der 60er Jahre, beruhend auf den eigenen Kindheitserinnerungen an diese Zeit, erzählt Wong Kar-wai von Menschen auf der Suche. Auf der Suche nach Zuneigung, Liebe und Geborgenheit, die jedoch selbst entweder unfähig sind diese zu geben oder sie anzunehmen, wenn sich die Chance dazu bietet. Stattdessen verletzen oder verstoßen sie bewusst oder unbewusst diejenigen, die sie sich von ihnen erhoffen. Den Mittel- bzw. sogar Ausgangspunkt des folgenden Dilemmas bildet Yuddy (Leslie Cheung, Ashes of Time). Ein gutaussehender Aufreißertyp mit Lederjacke und reichlich Pomade in den Haaren, der mit seinem Charme die Kioskbedienung Li-zhen (Maggie Cheung, In The Mood For Love – Der Klang der Liebe) umgarnt. Doch nach einer leidenschaftlichen Nacht wird schnell klar, dass beide ganz unterschiedliche Vorstellungen haben. Li-zhen will eine feste Bindung, am besten eine Ehe, während Yuddy allein der Gedanke daran sofort in Abwehrhaltung versetzt. Als er sie abserviert, bricht er ihr das Herz. Während sie Nacht für Nacht vor seiner Wohnung auftaucht und dabei den Streifenpolizisten Tide (Andy Lau, Infernal Affairs – Die achte Hölle) kennenlernt, bandelt er mit Nachtclubtänzerin Mimi (Carina Lau, 2046) an, die wiederum auch von seinem besten Freund Zeb (Jacky Cheung, Bullet in the Head) begehrt wird. Die komplizierteste Beziehung führt Yuddy jedoch zu seiner Adoptivmutter, die ihn emotional regelrecht misshandelt und bisher die Identität seiner leiblichen Mutter verschwiegen hat.

Der nächtliche Dauerregen scheint sinnbildlich für die alles dominierende Melancholie zu stehen, die den Figuren die Hoffnung auf die Erfüllung ihrer Sehnsüchte bereits früh zu untersagen scheint. Das dies trotz der damit einhergehenden Ausweglosigkeit nicht zur tonnenschweren Downer wird, liegt an der herzlichen, wunderschönen Art und Weise von Wong Kar-wai, einem diese an sich bittere Pille so verträumt und bald märchenhaft-verspielt zu kredenzen. Obwohl hier alle nur ihren Träumen und Wünschen hinterherlaufen und am Ende niemand das bekommt, was sie erstreben und was man ihnen auch von Herzen gönnen würde. In seiner gewollten, teils artifiziellen Theatralik und Präsentation ist Days of Being Wild so voller Gefühl und gesegnet mit zahlreichen Momenten von sensibler Empathie, das einem – gepaart mit seiner fulminanten Inszenierung – schlichtweg das Herz aufgeht. Sein malerischer Bilderreigen, der exquisite Soundtrack und die bestechende Ensembleleistung bilden den Rahmen, doch abseits dieser offensichtlichen Qualitäten ist es die große Stärke von Wong Kar-wai, sich nicht auf diesen hervorstechenden Oberflächenreizen auszuruhen. Das Zwischenmenschliche in all seinen Facetten so selbstverständlich wirken zu lassen, obwohl immer ziemlich große Konflikte gewälzt und selten bis nie gelöst werden, macht seine Arbeiten so besonders und unverwechselbar.

Fazit

Liebesgeschichten mit Happy End gibt es viele und kann praktisch jeder. Die große Kunst, das Bezaubernde in der Enttäuschung hervorzuheben, beherrschte Wong Kar-wai schon bei seinem zweiten Spielfilm mühelos. Was er in den folgenden Jahren sogar noch perfektionieren sollte. Schon jetzt aber eine wunderschöne, berauschende Ballade von trübseligen Pechvögeln, denen man eigentlich Besseres wünschen würde.

Kritik: Jacko Kunze

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