Will Shepherd (Richard McWilliams) lebt eigentlich ein einfaches, friedliches und zurückgezogenes Leben in den Bergen. Als jedoch eines Tages ein grausamer Drache seinen Vater tötet, schwört der Schafhirte unerbittliche Rache an dem Ungetüm. So macht er sich auf dem Weg zu Baron Sterling (Ian Cullen), um sich dort als Ritter ausbilden zu lassen, sodass er das Monster in einem Kampf auf Leben und Tod besiegen kann. Doch die Zeiten sind hart und Sterling braucht alles andere als einen neuen Vasallen. So verdingt sich Will fortan eher als Schweinezüchter sowie Bauer, wo er allerdings der jungen Kate (Nicola Posener), der Tochter des Borans, stetig näher kommt. Diese ist jedoch bereits dem adligen Rogan (Philip Brodie) versprochen, der alles daran setzt, die Gunst des Barons zu gewinnen. Schließlich erfährt er von dem Drachen und will mit dem Kopf der Bestie zu einem respektablen Paladin aufsteigen und so auch Will aus dem Weg räumen. Jedoch ist die Liebe zwischen Kate und Will stärker, sodass beide für ihre gemeinsame Zukunft kämpfen…
Kritik
Drachen sind seit jeher beliebte Figuren im Fantasy-Genre. Seien es recht humorvolle wie redselige Gesellen wie in Dragonheart oder eben skrupellose futuristische Monster wie in Outlander, stets ist das Interesse an den riesigen majestätischen Geschöpfen groß. Die Faszination um den Mythos des Drachen ist hierbei ungebrochen. Kein Wunder also, dass aktuell der Direct-To-DVD-Markt geradezu überschwemmt wird von Indie- wie Billigproduktionen, die sich alle rund um die feuerspeienden Wesen sowie fantastische Mittelalter-Welten drehen. Mit Paladin – Der Drachenjäger (OT: Dawn of the Dragonslayer), kommt nun ein weiterer Vertreter in die Läden, der sich ebenfalls um eine fantasievolle Geschichte dreht, in dem ein Held zur Klinge greift, um gegen das Böse in Form eines Drachen vorzugehen. Jedoch steckt hinter der Abenteuer-Saga von Regisseurin Anne K. Black (die auch das Drehbuch schrieb sowie produzierte) noch viel mehr. Denn der Film konzentriert sich eher auf das Leben im Mittelalter, die Beziehung zwischen den Menschen sowie dem rauen Alltag. Doch kann das angesichts einer actiongeladenen Drachenstory funktionieren? Nur zum Teil, denn besonders durch die wirklich bescheidenen Mittel, bleiben die vielen Ambitionen hinter den Erwartungen zurück. Was bleibt ist eine solide Liebesgeschichte mit kurzem Dracheneinschub, die zuweilen etwas langatmig daher kommt, doch keineswegs gänzlich uninteressant.
Dies dürfte hauptsächlich an Regisseurin Anne K. Black selbst liegen, die durch die Drehbuchentwürfe für Age of the Dragons und Orcs! (sowie demnächst The Virgin and the Warrior), bereits genug Erfahrungen im Fantasy-Genre sammeln konnte. So erweist sich die Story von Paladin – Der Drachenjäger zwar als bekannt, doch gerade die verschiedenen Beziehungen sowie die romantische Verbindung zwischen Will und Kate, sind gut erzählt und erschaffen so eine durchaus launige Geschichte. Was fehlt ist hierbei jedoch ein wenig das Drachenblut – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn nach einem recht opulenten Start, passend untermalt mit gelungenen Fotografien der irischen Hochebenen, flacht die Handlung recht schnell ab. Wo anfangs noch der Drache ein wenig Grillfleisch produziert, bleibt es danach recht actionarm. Angesichts einer Laufzeit von 97 Minuten, bescheidener Kulissen sowie teils Laiendarstellern, ist dies eindeutig zu wenig. So hätte durchaus das Tempo an der einen oder anderen Stelle angezogen werden können, sodass durchgehende Spannung garantiert ist. Erst im Finale schließlich, darf der Drache wieder seinem Tagwerk nachgehen und reichlich (schlechtes CGI) Feuer spucken. Warum indes nur insgesamt fünf Ritter gegen einen furchteinflößenden Drachen in den Kampf ziehen, bleibt jedoch ein Rätsel. Doch Abseits von Logik sowie Erzähltempo, dürften vor allem Fans des Settings ihre Freude mit dem Film haben. Denn neben Original-Schauplätzen, gibt es eine gute Ausstattung (wenn auch minimalistisch) sowie durch und durch realistische Mittelalter-Kost. Abgerundet schließlich mit ein wenig Zauberei und typischer Seifenoper-Mentalität in Form einer schwierigen Dreiecksbeziehung, aus der nur ein Sieger hervorgehen kann.
Wem also die vom Bauern zum Ritter-Geschichte nicht abschreckt, bekommt eine solide Abenteuergeschichte, die zwar bescheiden daher kommt (die groß angepriesene Burg ist in Wirklichkeit nur eine einzige Ruine), aber dennoch seine Momente präsentiert. So erweisen sich unterdessen auch die Dialoge als angenehm unaufdringlich, was ebenfalls für den Soundtrack gilt. Im Bereich der Darstellung sind allerdings eher TV-Film Qualitäten zu erwarten. Richard McWilliams, als Will Shepherd, leistet in seinem ersten Film einen recht akzeptablen Job, wird aber stets von seiner Schauspielkollegin Nicola Posener, als schöne Kate Sterling, an die Wand gespielt. Der Rest des Casts ist bemüht, aber nicht weiter erwähnenswert.
Fazit
Zwar ist "Paladin - Der Drachenjäger", wie auf dem Cover angepriesen, kein neuer "Eragon" oder ein "Dragonheart", jedoch eine recht solide romantische Fantasy-Geschichte, die zwar bescheiden daher kommt, dafür aber durchaus Sympathien versprühen kann. Einzig das Fehlen von jeglicher interessanter Action ist ein Manko, welches Fans allerdings nicht abschrecken sollte.
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