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Inhalt

Wenige Stunden vor seiner Pensionierung wird Polizist Jerry Black noch in den Mordfall an einem 8jährigen Mädchen involviert. Die trauernde Mutter ringt ihm das Versprechen ab, den Täter zu fassen. Dies scheint schnell geschehen, doch Jerry glaubt nicht an die Schuld des Geständigen, der kurz danach Selbstmord begeht. Auf eigene Faust führt er die Ermittlungen fort…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Fälschlicherweise wird Das Versprechen oft als Remake des deutschsprachigen Filmklassikers Es geschah am hellichten Tag (1958) bezeichnet, was auf der eher ungewöhnlichen Entstehungsgeschichte der literarischen Vorlage zu begründen ist. Der Schweizer Friedrich Dürrenmatt verfasste einst das Drehbuch zu dem Film von Ladislao Vajda, war jedoch mit den diversen Änderungen seitens der Produzenten nicht ganz zufrieden. Deswegen schrieb er HINTERHER den Roman Das Versprechen – Requiem auf den Kriminalroman, mit dem er seine ursprüngliche Intention des Stoffs publizierte. Dieser wurde in den folgenden Jahrzehnten zwar schon verfilmt, jedoch eher in sehr kleinem Rahmen (1979 als italienischer Fernsehfilm La promessa oder in einer ungarischen Version namens Szürkület von 1990). Im Jahr 2000 nahm sich der inzwischen geläuterte, einstige Hollywood-Bad-Boy Sean Penn (Flag Day) einer Adaption an. Verlegte die Handlung von der Schweiz nach Nevada und blieb dem Geist der Vorlage überwiegend treu, auch wenn er narrativ wie auch in gewissen, anderen Details schon deutliche Kompromisse einging. Im wesentlichen Kern entspricht er aber deutlicher der Romanversion der Geschichte als es die (wie gesagt: zuerst erschienenen) Filmversion von 1958 tat.

Der Plot bleibt im Wesentlichen identisch. Der kurz vor der Pensionierung (in der „Erstverfilmung“ wie dem Roman kurz vor dem Antritt einer neuen Stelle in Jordanien) stehende Polizist Jerry Black (Jack Nicholson, Chinatown) hat eigentlich schon ausgedient, wirft sich in letzter Sekunde jedoch trotzdem noch pflichtbewusst in einen ganz akuten Fall. Ein 8jähriges Mädchen wurde sexuell missbraucht und brutal ermordet. Da niemand den Eltern die schreckliche Nachricht überbringen möchte, übernimmt der erfahrenen Jerry diese undankbare Aufgabe. Und wird von der verzweifelten Mutter (Patricia Clarkson, Shutter Island) zu einem Versprechen genötigt: den Täter „bei seinem Seelenheil“ dingfest zu machen. Für Viele wäre dies einfach nur ein stumpfes Lippenbekenntnis, für den pflichtbewussten Jerry wird es allerdings zu Bürde – bis zu einem wahren Martyrium. Denn der Täter scheint eigentlich schnell gefasst. Ein geistig behinderter, einschlägig vorbestrafter Rumtreiber indigener Herkunft (Benicio del Toro, Sin City) wird problemlos zu einem fragwürdigen Geständnis getrieben und erschießt sich unmittelbar danach. Fall abgeschlossen. Außer für Jerry. Dieser glaubt nicht an dessen Schuld und ermittelt ohne Befugnisse und Unterstützung auf eigene Faust weiter. Da er seine Schuld nicht erfüllt sieht. Offenbar soll er Recht behalten, da sich die Hinweise auf einen Serientäter häufen. Dessen Spur nur so lange kalt geblieben ist, da jedes Mal auf eine schnelle, unkomplizierte Lösung hingearbeitet wurde. Allerdings muss Jerry bei seiner Mördersuche auf eine sehr fragwürdige Methode zurückgreifen.

Dürrenmatt mochte an Es geschah am hellichten Tag nicht dessen befriedigende Auflösung, bei der letztlich der Zweck die Mittel heiligte. Das Versprechen ist allerdings nicht in der reinen Umkehr dieser These so fantastisch, sondern viel mehr in deren sehr empathischen und beinah vernichtenden Verstrickung von Umständen, die letztlich ein enorm ambivalentes Ende bereithält. Grundsätzlich macht der einst respektierte, von seinen Kollegen aber in der Folge nur noch belächelte Jerry zwar alles richtig, scheitert aber schlussendlich ohne Schuld an einem dummen Zufall. Und wird sich diesem aber nie bewusst sein. Ganz im Gegenteil: für sein moralisch verwerfliches Vorgehen für immer gebrandmarkt, persönlich auf ewig in der Bringschuld verhaftet, bleibt für ihn nur ein innerliches Fegefeuer am lebendigen Leibe übrig. Das Versprechen beginnt und endet an einem Punkt, an dem die titelgebende Zusage den ehrgeizigen und bedauernswerten Protagonisten als Wrack zurücklässt, dass niemals Erlösung finden kann.

Den Weg dahin beschreitet Sean Penn mit seiner gediegenen Inszenierung weniger interessiert an einem typischen Whodunnit-Thriller, da der kriminalistische Aspekt der Geschichte selten im Vordergrund steht. Konzentriert wird sich auf das Zwischenmenschliche, die Figurenzeichnungen und die daraus resultierende, komplexe Charakterstudie, für die er einen erlesenen Cast zusammentrommelt. Neben den bereits erwähnten Darsteller*innen finden sich hier noch Namen wie Sam Shepard (Halbblut), Helen Mirren (Die Queen), Aaron Eckhart (The Dark Knight), Vanessa Redgrave (Das verfluchte Haus), Mickey Rourke (The Wrestler) und natürlich Penn’s Ehefrau Robin Wright (Forrest Gump), die alle aus ihren jeweiligen Parts das Maximum herausholen. Die Show gehört aber Jack Nicholson, indem er sich genau so zurücknimmt, wie es der Rolle gebührt und damit seiner langen Karriere eine weitere, beeindruckende Leistung hinzufügt.  

Fazit

Ohne die Klasse des auch heutzutage noch relevanten Filmklassikers „Es geschah am hellichten Tag“ in irgendeiner Form schmälern zu wollen, muss eindeutig attestiert werden, dass „Das Versprechen“ die bessere Umsetzung des Stoffs darstellt. Hauptsächlich aufgrund der geistigen Nähe zu der ursprünglichen Idee von Friedrich Dürrenmatt. Sean Penn liefert eine moderne Adaption mit einer hochkarätigen Besetzung ab, welche die bittere Essenz der Geschichte klar und deutlich in den Fokus rückt. Und damit ganz andere Qualitäten generiert, die diese Verfilmung zu einem kleinen, stillen Meisterwerk macht.

Kritik: Jacko Kunze

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