Nach dem Umzug ihrer Familie aus der Großstadt in ein Dorf gehen zwei Brüder mit ihren Freunden dem bedrohlichen Spuk in ihrem neuen Zuhause auf den Grund.
Mit Das schaurige Haus ist eine neue österreichisch-deutsche Spielfilmproduktion auf Netflix gestartet, die vergangenes Jahr bereits in österreichischen Kinos zu sehen war und auf der gleichnamigen Buchvorlage von Martina Wildner basiert. Inszeniert hat den Familiengrusel Daniel Prochaska, vormals am Schnitt in Filmen wie Das finstere Tal und Angriff der Lederhosenzombies beteiligt und nun mit seinem Langfilmdebüt als Regisseur vertreten. In einer Mischung aus Gruselfantasy, Kinder- und Familienunterhaltung, Krimi und Abenteuer, versucht sich der Film als neue, selbstbewusste Buchverfilmung, die auf der einen Seite häufig in altbekannte Muster und entbehrliche Rollenklischees verfällt, seiner jüngeren Zielgruppe auf der anderen Seite jedoch auch etwas zutraut.
Denn in Das schaurige Haus kann sich schon ordentlich gegruselt werden. Nicht als alteingesessener Horrorfilmfan, der inzwischen auf die Suche nach den verschiedensten Anspielungen und Hommagen an alte Genreklassiker gehen kann, wohl aber als Einsteiger*in in den Gruselfilm. Um Spannung zu kreieren, wird kaum ein klischeehaftes Element für eine düstere Atmosphäre ausgelassen: schwarz erfüllte Augen, dämonisches Kratzen an der Wand, Schlafwandeln durch dunkle Gänge mit knarzenden Böden, prophetische Besessenheit und Todesfälle in der Vergangenheit, nächtliche Verfolgungsjagden sowie kleine Jumpscares.
Die Jungdarsteller Leon Orlandianyi und Benno Rosskopf und bekanntere Gesichter wie Julia Koschitz (Enkel für Anfänger) und Michael Pink (Fucking Drama) mimen ihre übersichtlichen Charaktere im Rahmen der absehbaren Geschichte selten herausragend, aber mit sichtlicher Freude am Spiel. Das Ambiente, in dem sie sich bewegen, erweist sich meist als effektiver und durchweg gründlich ausgestattet, während die Musik von Karwan Marouf stellenweise an genretypische Filme und Serien wie Stranger Things und Twin Peaks erinnert und gerade im typisch zugespitzten Finale des Films packend eingesetzt wird.
Fazit
Ein seichter, ambitionierter Familiengruselfilm, der seine Zielgruppe nicht immer eindeutig formuliert, für die einen zu schaurig und für die anderen zu gewöhnlich und albern sein dürfte. Als erste Berührung mit dem Horrorgenre ist „Das schaurige Haus“ allemal geeignet.
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