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Vier Teenager vergnügen sich auf dem Jahrmarkt und kommen auf eine großartige Idee: Sie verstecken sich in der Geisterbahn, um dort die Nacht zu verbringen. Dort werden sie Zeuge eines Mordes und in der Folge zu Gejagten…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit seinem erst zweiten Spielfilm wurde ein damals gerade 27jähriger völlig überraschend  weltberühmt, da er ein Meisterwerk und Meilenstein des modernen Horrorfilms schuf. Nicht etwa aus dem Stehgreif, denn selbstverständlich dauert es seine Zeit, bis der radikale, subversive B-Terrorfilm namens Blutgericht in Texas (The Texas Chainsaw Massacre) in seinem ganzen Umfang und seiner Wirkung als solcher wahrgenommen wurde. Trotzdem wurde ihm schnell so viel Aufmerksamkeit zuteil, wie es niemand für möglich gehalten hätte, wohl nicht mal sein Schöpfer Tobe Hooper. Die essentielle Tragweite seines Meisterstücks sollte bis an sein Lebensende im letzten Jahr von ihm persönlich unerreicht bleiben und auch eine gewisse Bürde, die er nie mehr abschütteln konnte. Freilich war Poltergeist – sein kommerziell größter Erfolg und einziger Ausflug in die A-Klasse – ein Hit (und auch ein wirklich guter Film), das er dort aber wohl nur die ausführende Marionette von Steven Spielberg war lässt sich aber wohl kaum abstreiten.

In Fankreisen genoss er dennoch bis zum Schluss Kultstatus, besonders wegen seiner Arbeiten für CANNON Mitte der 80er, obgleich unterhaltsame Werke wie Lifeforce - Die tödliche Bedrohung, Invasion von Mars oder das waghalsige Sequel zu seinem größten Hit nicht darüber hinwegtäuschen konnten, dass Tobe Hooper der mit den Jahren nur noch mehr wachsenden Relevanz des TCM-Denkmals nie mehr richtig gerecht werden konnte. Eher vergessen ist heutzutage gar Das Kabinett des Schreckens, im Original noch ironischer (und somit treffender) mit The Funhouse betitelt. Gerade der charmante Opener schreit förmlich nach Aufmerksamkeit, indem er in nur wenigen Minuten und mit nur einer Sequenz den klassischen UNIVERSAL-Horrorfilm wie den italienischen Giallo grüßt und für Hitchcock’s Psycho und Carpenter’s Halloween – Die Nacht des Grauens einen ganz verliebten, dicken Schmatzer auf den Mund parat hält. Da bahnt sich was an und unabhängig davon, dass der Film wie kein Zweiter den Geist des Genres und ganz speziell seiner Zeit atmet und lebt, eigentlich ist Das Kabinett des Schreckens eine vertane Chance. Konzentriert auf das, was er offensichtlich könnte und letztlich bereithält; auf das, was er latent anbietet und nur merkwürdig zögerlich verwendet.

Kiffende, unbedarfte 80er-Teens auf dem Rummel, insgeheim angeführt von einer zaghaften, aber durchaus interessierten Jungfer mit FINAL-GIRL in fetten Druckbuchstaben auf der Stirn, treffen auf einen Wahnsinnigen und einen (auch) Missgebildeten in der Geisterbahn, die vor Mord nicht zurückschrecken. Gut und schön, warum sich aber nicht schon deutlich eher in das echte, in das wichtige und reizvolle Szenario verlaufen wird, diese Frage muss man sich hier ernsthaft stellen. Für die stimmige Einführung des Settings würden 15 bis maximal 20 Minuten genügen, statt subtiler Bedrohung wird eher Zeit vertrödelt und verbummelt, obwohl diese Prämisse in ihrer Schlichtheit einiges zu bieten hat. Gott sei Dank keine reine Spekulation, denn sobald das Funhouse von innen zum farbenfroh-strahlenden Irrgarten des Terrors wird, ist da plötzlich ordentlich was los. Nun erinnert das sogar rudimentär an Mario Bava (Die toten Augen des Dr. Dracula) und Dario Argento (Suspiria), aber selbst dann wirkt der Film seltsam gehemmt. Erst im wirklich letzten Akt dreht Tobe Hooper total auf und erinnert neben den ganzen anderen Referenzen auch an sein Goldstück, nur das dieses jaulende, tragisches Killer-Baby eine Frankenstein-Maske trägt, nicht die selbstgebastelte aus Opferhaut.

Furios und wild wird der lange auf die Geduld gestellt Zuschauer halbwegs versöhnlich aus dem Funhouse gejagt, während der erst als ach so wichtig eingeführte und schlussendlich als bremsender Klotz am Bein verwirrend dazwischen gejubelte Bengel hoffentlich endlich schläft. Nur ein Beispiel dafür, wie cool dieser Film sein könnte. Wie gut er ist, wenn er sich einfach voll auf die Grundprämisse verlässt und den ganzen störenden Ballast nicht so wichtig nehmen würde. Im Gesamtbild leider etwas zu wenig.

Fazit

Ein durchaus stilechter und mit etlichen, schönen Querverweisen gespickter 80er-Genre-Spaß, der sich erfreulich wenig ernst nimmt. Aber im Gegenzug scheinbar auch nicht wichtig genug. Viel zu spät werden noch andere, besonders noch eigene Qualitäten entdeckt, wobei die Idee an sich doch so schmissig ist. Partiell sehenswert, zu oft verschenkt, insgesamt Durchschnitt mit leicht gehobenem Nährwert für Genre-Liebhaber.

Kritik: Jacko Kunze

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