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Quelle: themoviedb.org

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Drossmouth ist eine kleine Provinzstadt. An einem Montagmorgen treffen sich Schauspieler, Regisseur und Intendant im Theatre Royal, um das neue Stück zu besprechen, das ihnen aufgezwungen wurde. Theaterproduzent und Regisseur Harry Blacker (Robert Morley) ist davon genauso wenig begeistert, wie die Darsteller und der Spielleiter. Bei den Proben läuft alles schief. Da taucht die Verfasserin des Stücks, Catherine Beckwith (Margaret Rutherford), auf und legt sich mit dem Regisseur an ...

Kritik

„Der Autor kommt zur Probe. Sollte ihn jemand erschießen wollen, sollte er sich beherrschen. Das übernimmt das Publikum.“

Regisseur Harry Blacker (Robert Morley)

Was passiert, wenn man ein Theaterstück aufführen muss, aber keiner so richtig bei der Sache ist und alle sich ständig streiten und sich widersprechen? Die Antwort auf diese Frage findet man, wenn man sich Die Premiere findet doch statt ansieht. Dabei spoilert der deutsche Titel gnadenlos den Ausgang des Films, obwohl manche vielleicht auch ohne den Spoiler erraten hätten wie der Film ausgeht. Trotzdem erscheint der Originaltitel Curtain up viel passender. Curtain up basiert auf dem Theaterstück „On Monday Next“ von Phillip King und dementsprechend ist der ganze Film wie ein Theaterstück aufgebaut. Eigentlich wird hier ein Theaterstück innerhalb eines Theaterstücks geprobt und Margaret Rutherford (16 Uhr 50 ab Paddington) und Robert Morley (Das Millionending) spielen zwei Gegenpole, die die Inszenierung an sich reißen wollen. Das sind zwei Schauspieler von der alten Schule, denen zuzusehen ein wahrer Hochgenuss ist.

Robert Morley spielt den ständig nörgelnden, genervten Regisseur Harry Blacker, der entweder seine Schauspieler ganz aus den Augen verliert oder sie beim Schlafen vorfindet und wenig Begeisterung darüber zeigt. Im Übrigen ist er ebenso wenig mit seinem Requisiteur zufrieden und gibt ihm ständig widersprüchliche Anweisungen: „Vorhang auf! Vorhang runter!“ Daraus entsteht viel Situationskomik und wenn Margaret Rutherford in ihrer Rolle als Catherine Beckwith das Ruder an sich reißt, dann wird es für Regisseur Harry Blacker ungemütlich. Margaret Rutherford spielt eine für sie sehr typische Rolle einer schrulligen alten Dame, die niemand so richtig ernst nimmt, bis sie allen zeigt, was in ihr steckt und voller Entschlossenheit handelt, um ihre Ziele zu verwirklichen. Ihre bekannteste Rolle bleibt die Rolle der Jane Marple in den Verfilmungen der Agatha Christie Romane. Dort spielt sie ebenfalls eine unscheinbare alte Dame, die niemand bemerkt, bis sie im Alleingang alle Morde aufklärt. Bei der Die Premiere findet doch statt  gibt es zwar keine Morde, die aufgeklärt werden müssen, aber es gibt ein Theaterstück, das Catherine Beckwith unbedingt nach ihren Vorstellungen zum Leben erwecken will. Dafür kämpft die ältere Dame voller Überzeugung und Elan, großartig gespielt von Margaret Rutherford.

Dieses ständige Auf und Ab mit unvorhersehbaren Störungen, Unterbrechungen und Akteuren, die ihren Einsatz verpassen oder gänzlich vergessen, welche Rollen sie spielen, macht unglaublich viel Spaß. Auch wenn die Theaterschauspieler selbst nicht so recht wissen, ob sie eigentlich eine Komödie oder eine Tragödie aufführen wollen und mit Eifersüchteleien zu kämpfen haben, sind sie dennoch alle in ihrem Bestreben vereint, das Stück doch irgendwie auf die Bühne zu bringen. Es ist herrlich gespielt und grandios inszeniert. An der Seite von Margaret Rutherford spielt auch ihr Ehemann Stringer Davis (Mörder Ahoi), der in der Rolle des Vikars schlüpft. Bereits bei den Verfilmungen von Miss Marple bestand sie darauf, dass ihr Mann die Rolle ihres Vertrauten spielt, der eigentlich in den Büchern nicht vorkommt. Interessanterweise spielt auch Joan Hickson (Ruhe Unsanft), die spätere Miss Marple, bei Die Premiere findet doch statt mit. Alle Miss Marple Fans kommen hier deswegen sogar in doppelter Hinsicht auf ihre Kosten. Auch sonst verzaubert der Film mit seinem altmodischen Charme und lädt die Zuschauer dazu ein, bei der Premiere in der ersten Reihe Platz zu nehmen.

Fazit

Ein wahres Vergnügen für Filmliebhaber der alten Schule, mit zwei Giganten ihres Fachs: die aus den Miss-Marple Verfilmungen bekannten Margaret Rutherford und Robert Morley. „Die Premiere findet doch statt“ ist eine charmant und lustig inszenierte Komödie über turbulente Proben eines Theaterstücks.

Kritik: Yuliya Mieland

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