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Horrorfilm von 1954. Auf einer Geschichte von Maurice Zimm basierend, erzählt der Film die Geschichte einer Amazonasexpedition, auf der ein Team von Wissenschaftlern einen Kiemenmenschen entdeckt...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das phantastische Kino der 50er Jahre wäre ohne ihn undenkbar gewesen: Regisseur Jack Arnold, der mit Klassikern wie Gefahr aus dem Weltall (1953), Tarantula (1955) und seinem Opus Magnum Die unglaubliche Geschichte des Mister C. (1957) das Publikum trotz geringer Mittel verzauberte. Zu seinen aufwändigsten und populärsten Arbeiten zählt auch Der Schrecken vom Amazonas, der zwei Sequels nach sich zog (Teil 2 auch noch von Arnold) und das Creature-Kino nachhaltig prägte. Wie sehr, dass hätte sich damals niemand in den kühnsten Träumen ausmalen können. Aus heutiger Sicht ein popkulturelles und (kleines) cineastisches Referenzwerk, auf das sich etliche Filmemacher später inoffiziell oder ganz offensiv, ehrerbietend beriefen. Zuletzt erst wieder Guillermo del Toro, dessen Kreatur aus seinem Oscargewinner Shape of Water – Das Flüstern des Wassers eine unverkennbare, optische Hommage an Arnold’s Ungeheuer darstellt. Aber auch ein Jaws scheint so wie wir ihn kennen ohne diese indirekte Vorlage nur schwer vorstellbar.

Der Schrecken vom Amazonas beruft sich dabei selbst auf ganz klassische Motive des Horror- und Monsterfilms bzw. der Literatur, in dem er die Ambivalenz im Verhältnis von „Monster“ und Mensch hervorhebt und die Frage zulässt, ob das angeblich eindeutige Gut/Böse-Schema nicht ein Trugschluss ist. Zwar tötet das Ungeheuer  - welches übrigens eher als eine vergessen Stufe der Evolution, im weitesten Sinne sogar als ein höheres Wesen bezeichnet wird – Menschen, welche grundsätzlich nur im Sinne der Wissenschaft handeln. Getrieben von ihrer Neugier und dem Erforschungsdrang, was grob betrachtet nicht nur nachvollziehbar, sondern sogar essentiell wichtig ist. Wie so oft neigt der Mensch aber dazu, bald parasitär dort einzudringen wo er nicht hingehört und Grenzen zu überschreiten, wenn auch aus einem ursprünglich sinnvollen Gedanken. In der schwarzen Lagune sind sie die Eindringlinge, die Jagd auf ihren König machen. Der sich praktisch nur verteidigt, aber durch die Präsenz einer wunderschönen Frau (Julie Adams, Meuterei am Schlangenfluss) etwas…nennen wir es mal, aus dem Konzept gebracht wird.

Damit zitiert Jack Arnold unzweideutig King Kong und die weiße Frau, aber auch Frankenstein, wenn dem mordenden Monster eigentlich die Sympathien gehören und es zu tragischen, irgendwie romantischen, sehnsüchtigen Figur erhoben wird, dessen Begehren nach Liebe und Zweisamkeit niemals erfüllt werden kann. Und das es trotzdem versucht, was letztlich seinen Untergang bedeuten wird, weil es ihn verwundbar macht. Ein melancholischer Ton schwingt da durchgehend in diesem auch formell sehr überzeugenden B-Movie-Klassiker mit, der technisch und ästhetisch besonders durch seine famosen Unterwasser-Szenen besticht, was mitunter etwas Ballett-artig Elegantes hat. Heimliches Synchronschwimmen mit einem Monster, einer der schönsten und einprägsamsten Momente im gesamten Film. In einem insgesamt einfach wunderschönen Film, der sicherlich etwas einfach gestrickt sein mag, aber darin hervorragend funktioniert. Hat was Magisches, dieser wütende und trotzdem herzliche Kiemenmensch.

Fazit

Wer Jack Arnold nicht mag, der kann das Kino kaum lieben. Um mal provokant aufzutreten. Aber selten trifft das auf einen Filmemacher so zu wie auf den Meister der Monster, der mit „Der Schrecken vom Amazonas“ einen schon ikonischen Klassiker des B-Movies ablieferte. Toll, liebevoll inszeniert und mit diesem Schuss nachdenklicher Melodramatik versehen, die die besten Creature-„Tragödien“ zu mehr machen als nur purem Drive-in-Kanonenfutter. Nicht weniger als Kulturgut, dieses versteckte Stufe zwischen Reptil und Mensch.

Kritik: Jacko Kunze

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