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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Kain und Abel in einem Haus am See: Der wenig selbstbewusste Büroangestellte Todd (Tyler Labine) hat sich endlich dazu durchgerungen, seiner Freundin Cammie (Malin Akerman) einen romantischen Heiratsantrag zu machen. Und was gibt es da besseres als ein ruhiges, abgelegenes wie sehr idyllisches kleines Cottage mit Blick auf den See. Als die beiden jedoch allmählich den Alltag entfliehen, taucht wie aus dem Nichts Todds sehr aufdringlicher wie arroganter Bruder Salinger (Dan Petronijevic) mit seiner europäischen, nicht sehr intelligenten, Freundin Masha (Lucy Punch) auf. Kurz darauf entbrennt schließlich ein harscher Streit, da Todd dieses Wochenende eigentlich für sich haben wollte. Aus Worten werden Fäuste und diesen kurzerhand eine Axt, die Todd seinen Bruder in den Hals rammt (wenn auch ausversehen). Und während die ersten Spuren von Todd und Cammie beseitigt werden, muss natürlich auch Masha verschwinden. Allerdings entwickelt sich aus dieser Gewaltspirale ein ziemliches Problem: Denn Leichen verschwinden nicht von alleine…

Kritik

Man nehme ein wenig "Tucker & Dale"-Image, mische dieses mit dem Hitchcock-Klassiker "Immer Ärger mit Harry" sowie dessen makaberen inoffiziellen Nachfolger "Immer Ärger mit Bernie", füge etwas schwarzen Humor hinzu und fertig ist "Cottage Country": Zumindest hat sich dies Regisseur Peter Wellington (der vornehmlich kanadische Serien inszeniert) gedacht, der zusammen mit Tyler Labine sowie Malin Akerman kurzerhand eine neue grandiose trockene Horror-Komödie erschaffen wollte. Und in Ansätzen ist ihm dies auch wahrlich gelungen, doch blickt man etwas genauer hinter die Fassade, so entpuppt sich der Film rund um einen vermeintlichen Brudermord schnell als recht traditionelles Horror-Fest ohne merkliche Highlights. Das unterdessen der Film aber dennoch so gut funktioniert, liegt vor allem an seinen beiden charmanten Hauptdarstellern, die deutlich mehr Einsatz zeigen, als es der Film eigentlich verdient hätte.

Dabei fängt alles recht interessant an: Während Todd der klassische Verlierer ist, entpuppt sich sein Bruder als egozentrisches Sexmonster, welcher gut und gerne einmal seinen kleinem Bruder die Leviten liest. Es folgt was folgen muss: Todd greift zur Axt und trennt seinem Bruder ausversehen fast den Kopf ab. Dies ist nicht nur recht unterhaltsam anzusehen (aufgrund des sehr trockenen Humors), sondern entwickelt auch schnell eine interessante Eigendynamik, die aus Todd und Cammie ein sehr sympathisches Mörderpärchen macht. Was dann aber folgt ist typisch Lehrbuch-Erzählung: Freundin beseitigen, Leiche loswerden, plötzlich aufgetauchte Party-Gäste beruhigen, kleine Panikattacken meistern, investigativen Juden loswerden (noch einer der besten Momente des Films), sich mit den Eltern rumschlagen und letztlich dann die ultimative Katastrophe. Gerade durch den schwarzen Humor ist dies alles spaßig, ab und an blutig (jedoch nie gewagt) und auch optisch recht gut anzusehen, aber dennoch niemals merklich über dem Durchschnitt. Viel zu träge wirkt die Erzählung, viel zu flach die Handlung und zu uninteressant alle Charaktere. Dies liegt auch daran, dass "Cottage Country" nicht wie sein offensichtliches Marketing-Vorbild "Tucker & Dale" Klischees durchbricht, sondern diese eher bedient. Schade, denn etwas mehr Mut hätte hier nicht geschadet.

Zum Glück gibt es aber Tyler Labine sowie Malin Akerman. Gerade Labine, der bereits in "Tucker & Dale" den charmanten Trottel von Nebenan spielte und damit Charme bewies, zeigt auch hier einmal mehr sein Talent. Zu jeder Zeit sieht man ihm förmlich den Frust an, der er seit Jahren mit sich rumträgt und dann endlich entladen kann. Doch auch Akerman gibt ihr bestes, das nette Blondchen zu spielen, welches endlich ihre Krallen ausfahren kann. Weniger gelungen sind da die Nebendarsteller, die immer wieder die Story vorantreiben oder kleine Wendungen offenbaren sollen. Zumindest für ein paar Morde sowie Blut reicht es dann doch.

Fazit

"Cottage Country" ist eine recht traditionelle wie gar konservative Horror-Komödie, die eine gute Ausgangslage besitzt, hieraus jedoch nur Klischees sowie eine flache Story entfaltet. Einzig das Mörder-Pärchen Tyler Labine sowie Malin Akerman machen aus dem Bruder-Mord eine interessante Partie, die man aber nicht gesehen haben muss.

Kritik: Thomas Repenning

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