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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der 28jährige Eric Packer (Robert Pattinson) ist ein Finanzgenie und der absolute Goldjunge der Wall Street. Als er sich eines Tages zu Anthonys, dem Stammfriseur seines Vaters, fahren lassen will, gerät sein perfektes Leben in einen Strudel von Angst und Paranoia. Während der Fahrt durch Manhattan kleben Erics Augen auf dem limousineneigenen Bildschirm, der die Aktienkurse zeigt. Während sein Fahrer ständig gezwungen ist, die Route zu ändern - mal ist eine Schießerei unter Rappern Schuld, mal eine Parade des Präsidenten - spekuliert Eric mit seinem Vermögen und dem seiner Kunden an der Börse. Doch mit jeder Sekunde die verstreicht, bröckelt Erics Imperium. Das Geld scheint ihm durch die Finger zu rinnen, er verliert und verliert - und die Odyssee ist noch nicht zu Ende. Rätsel müssen gelöst werden und Eric sieht sich plötzlich seiner eigenen Ermordung gegenüber.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

David Cronenberg und der kapitalistische Supergau im dunkelblauen Schimmer des unterkühlten (Nicht-)Seins; die totale Entfremdung im maßgeschneiderten Anzug und dabei auch nur einen Schritt davon entfernt, sich vollkommen zu verflüchtigen. Multimilliardär Eric Packer (Robert Pattinson, „Königin der Wüste“) ist ein Mensch ohne finanzielle Sorgen, doch ihm fehlt das Gefühl der Lebendigkeit, er sehnt sich nach einem physischen Rausch, einem Adrenalinkick, der ihn in seiner blassen Monotonie aus der Bahn wirft. Die sterile Luxuslimousine schippert dabei wie ein Patrouillenboot durch die dämmerigen Gassen New Yorks, eigentlich nur auf dem Weg zum Friseur, aber immer auf der Jagd nach Marginalien, gebettet auf Lappalien und Wortwechseln, in denen doch niemand etwas zu sagen scheint. „Cosmopolis“, das steht für Hunger und Lust, nicht auf Sex, an dem mangelt es Packer wahrlich nicht, es ist der Hunger auf mehr, dem großen Knall, dem großen Crash, der alles in sich aufsaugt und mit keinem Geld der Welt bezahlt werden kann.

Während sich auf den verschmutzten Straßen der Metropole der Wahnsinn hortet und die Limo unaufhaltsam an eben diesem klebt, ist das nur die metaphorische Analogie, die genau diese Sehnsucht nach dem Umbruch visualisiert, die sich auch unser Playboy Eric Packer erhofft – Nur kann er diesen aus eigener Kraft, sprich der Brieftasche, nicht herbeiführen. Irgendwann jedoch löst sich Packer von seinem überdimensionalen Vehikel und trifft in einem schäbigen Loch auf Benno Levin (Paul Giamatti, „San Andreas“), der Mann, der Antworten liefert; der Mann, der Packer tatsächlich eine neue Perspektive ermöglichen und ihn von seiner geleckten Hülle lösen könnte. Nur einen Schuss ins eigene Fleisch scheint die Freiheit entfernt zu sein. Die Zeit steht still in diesem Moment, in diesem Dialog, in dem zwei Welten kollidieren, sich gleichermaßen abstoßen und anziehen, und wir als Zuschauer, die wir Packer auf dieser Odyssee der seelischen Leere bis hierhin begleitet haben, erkennen uns schlagartig wieder.

Wir blicken der Wahrheit ins Gesicht und müssen erkennen, dass wir ebenfalls in den gleichen Abgrund schauen, wie es auch Packer tut – Und das soll unsere Realität sein? Jein, das ist nur unsere Vergangenheit, denn letztlich ist das Ende von „Cosmopolis“ unser aller Anfang, unsere Bestimmung und die essentielle Entscheidung, in welche Richtung wir von nun an treiben; ob wir ersticken oder ob wir ein- und aufatmen wie nie zuvor. Es ist mal wieder höchst (selbst-)reflexives Kino, welches einer der letzten Meister seiner Zunft, David Cronenberg („Videodrome“), adaptierte und uns hier vorführt. Es ist ein Film, der uns Fragen stellt und Antworten verlangt, und wem die Worte fehlen, der wird am Straßenrand liegen gelassen und gerät schlichtweg in Vergessenheit. Und genau dagegen kämpft Eric Packer – natürlich hervorragend besetzt mit dem stoischen Robert Pattinson – an. Selbst, wenn er dafür alles Materielle in und um sich aufgeben muss.

Fazit

David Cronenberg wandelt (oberflächlich) weiter auf für ihn untypischen Pfaden, thematisiert aber genau die Motive, die sein Schaffen ausmachen: Die Verbindung zwischen Geist und Fleisch. „Cosmopolis“ ist eine Großstadt-Odyssee, ein Kampf gegen die Leere, ein Bekenntnis zum Hunger, um aus alten Schalen herauszuplatzen.

Kritik: Pascal Reis

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