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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Familie Bouvier-Sauvage blickt voller Stolz auf eine lange aristokratische Ahnenreihe zurück. Als die einzige Tochter bekannt gibt, den Sohn eines einfachen Peugeot-Händlers heiraten zu wollen, ist man wenig entzückt. Beim ersten Aufeinandertreffen der Schwiegereltern in spe auf dem Château der Adelsfamilie merken beide Seiten schnell, dass sie nicht nur Wein- und Autovorlieben, sondern Welten trennen. Zu allem Überfluss überrascht das künftige Brautpaar die Eltern auch noch mit DNA-Tests, die mehr über die Abstammung der Anwesenden verraten! Oh la la, nun droht die Stimmung vollends zu kippen, denn die Ergebnisse entpuppen sich als explosives Pulverfass, das so manchen Stammbaum zu Fall und die Hochzeit zum Platzen zu bringen droht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es ist ja eigentlich nicht verkehrt, wenn man einen Platz gefunden hat, in dem man sich augenscheinlich wohl fühlt und mit dem man Erfolg feiert. Dementsprechend kann man Christian Clavier nur beglückwünschen. Der französische Schauspieler zeigte sich stets mit einer vitalen Präsenz im Komödien-Genre, sei es in den frühen Realverfilmungen der Asterix-Saga oder in seinen temporeichen Zeitreise-Komödien mit Jean Reno. Doch späteestens seit dem Erfolg von Monsieur Claude und seine Töchter, der auch hierzulande beeindruckende Besucherzahlen verzeichnen konnte, scheint Clavier (s)eine Nische für sich in Anspruch genommen zu haben. Ob es nun die beiden Fortsetzungen, Nicht ohne Eltern, Hereinspaziert! oder eben jetzt Oh la la - Wer ahnt denn sowas?, drehen sich alle um Vorurteile und Klischees der gehobenen bürgerlichen Schicht, die auf Stereotypen und Vorurteile aus anderen Gesellschaftsschichten stoßen. Dies wurde einst als kühn betrachtet, offenbart sich jedoch nun nicht nur als erschöpfend auserzählt, sondern auch als entblößt jeglicher Vielfalt an innovativen Konzepten. Oh la la - Wer ahnt denn sowas? erweist sich gegenwärtig vielmehr als ein Rückgriff auf eine Rückgriffnahme. Eine Groteske, die größtenteils als Kammerspiel inszeniert ist und auf einer Theaterbühne ähnlich blutleer wirken dürfte wie nun auf der Leinwand im Großformat.

Wenn an dieser Stelle zwei stolze Franzosen auftreten, wobei der eine (Clavier) als blaublütiger Franzose mit eigenem Weingut fungiert und der andere als Autohändler (, Alibi.com) mit einer Vorliebe für französische Fahrzeuge und einem Hang zur Ablehnung deutscher Vehikel, wird rasch deutlich, welcher erzählerische Pfad eingeschlagen wird. Insbesondere, wenn der Sohn des Peugeot-Liebhabers gemeinsam mit der Tochter des Weinbauern die Eltern dazu überredet, sich in einem Kennenlern-Akt zu engagieren und als Eisbrecher DNA-Testresultate bereithält, die unmittelbar enthüllen, dass die vermeintlich rein französischen Staatsbürger in ihren genetischen Codes diverse nationale Abstammungen tragen. Mit fortschreitender Enthüllung der Ergebnisse entfaltet sich ein gewaltiges Tohuwabohu. Es wird geschrien, in Ohnmacht gefallen, wild gestikuliert, doch vor allem wird geschnattert. Geschnattert, geschnattert, geschnattert. Als ob es kein Morgen gäbe, wird das Für und Wider von Nationalstolz, nationalem Gefühl und nationaler Ehre in monotoner Penetranz auseinandergenommen, ohne wirklich etwas von Substanz zu erzeugen. Ein regelrechtes Wechselspiel, bei dem rasch klar wird, dass keine der Figuren irgendeinen Wert besitzt. Sympathie hat dort niemand verdient. Nicht einmal für die Kinder, die derart zweckdienlich in die Handlung eingebunden wurden, dass sie eher als Katalysatoren und dramaturgisches Material fungieren.

Die Eltern sind derweil irritierend flache Schablonen von Klischees (einige davon dürften hierzulande nicht einmal sonderlich bekannt sein), die gegen andere Stereotypen polemisieren. So ehrenvoll und lobenswert die intendierte Botschaft sein mag, in einem Film, der sich für Humanität und Gleichberechtigung engagiert, erscheinen erstaunlich wenige humanitäre Persönlichkeiten auf der Leinwand. Letztlich erscheint Oh la la - Wer ahnt denn sowas? eher als eine Demonstration von entweder empathielosen oder simplen (gerne auch kombinierten) Individuen, die längst das Bewusstsein für ihre privilegierte Position verloren haben. Am Ende ziehen sie ihre Lehren und sind – zumindest nach der filmischen Logik – bessere Menschen. Doch im Kern bleiben es dieselben unsympathischen Nervensägen, und der Film öffnet sich auch nicht wirklich für einen ernsthaften Diskurs, selbst wenn er Offenheit und ein tolerantes Miteinander zelebriert. Produktionen wie Oh la la - Wer ahnt denn sowas? lassen vermuten, bedeutungsvolle Botschaften zu vermitteln, suhlen sich jedoch letztendlich nur in gesellschaftlichen Rissen. Die Tatsache, dass sie dabei am vehement am Nervenkostüm zerren, könnte durchaus als eine Art kleiner, wenn auch nicht unbedeutender, Negativ-Bonus betrachtet werden.

Fazit

Eine ermüdende, abgedroschene Komödie ohne jegliche Raffinesse. Ein ständiges Geschnatter zwischen unsympathischen und durchweg entsetzlich nervigen Charakteren.

Kritik: Sebastian Groß

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