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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Polizist Erwin und seine Familie kommen in düsterer Stimmung in ihrem Haus auf dem Land an, denn es kriselt zwischen den Eltern. Dort treffen sie unerwartet auf den „Weihnachtsmann“, den die kleine Martha und ihr Bruder Tom sofort in ihren Plan zur Rettung der Familie hineinziehen. Sie ahnen nicht, dass der freundliche Santa eigentlich ein entflohener Häftling ist, der sich nur verkleidet hat, um nicht von der Polizei entdeckt zu werden.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Auf den ersten Blick könnte man Ein Weihnachtsmann für alle Fälle für einen typischen Hallmarkfilm halten, doch diese Komödie hat in der Tat viel mehr zu bieten als ein gewöhnlicher Nullachtfünfzehn-Weihnachtsfilm. Zum einen können die Schauspieler hier alle schauspielern und die Handlung zieht sich nicht wie ein Kaugummi, sondern schlittert nur so vor sich hin wie das Auto von Cipruss (Jēkabs Reinis, Sisi) durch den Schnee. An dieser Stelle gibt es sogar eine kleine Hommage an The Fast and The Furious: Tokyo Drift, sogar mit einer spektakulären Motorradverfolgungsjagd. Was diesen Weihnachtsfilm noch besonders macht, ist die Verbindung von zwei Lebensbereichen, die normalerweise miteinander kollidieren: der Knast mit dem frisch entlaufenden Häftling (Kaspars Kārkliņ) und die heile Familienwelt eines Polizisten, die übrigens gar nicht so heil ist, wie man denken könnte. Der Polizist Erwin (Jānis Vimba, Zeme, kas dzied) kann seiner Frau nämlich nie etwas recht machen, weil er nur an seinen Job denkt und sogar vergisst den Weihnachtsmann für die Kinder zu besorgen.

In typischer Versprochen ist versprochen Manier muss er im letzten Moment improvisieren, doch statt eines professionellen Weihnachtmannes beschert ihm das Universum einen gewieften Berufsverbrecher, der zufällig bei ihm im Haus landet und mitspielt, als er für den bestellten Weihnachtsmann gehalten wird. Schon geht die lustige Verwechslungskomödie los und obwohl der Polizist immer das Unerwartete erwartet, rechnet er nicht mit so einem ungewöhnlichen Besuch. Während er nur froh ist, so kurzfristig noch einen Weihnachtsmann bekommen zu haben, sehen seine Kinder darin einen tieferen Sinn. Der Weihnachtsmann soll die Ehe der Eltern vor der bevorstehenden Scheidung retten. Sie haben auch schon einen detaillierten Plan, den sie dem Weihnachtsmann schleunigst offenbaren. Wie bei Ein Zwilling kommt selten allein ist die oberste Priorität, die Eltern wieder auf Kurs zu bringen und die Kinder übernehmen die Kontrolle. Insbesondere das Mädchen (Bille Siliņa) nimmt die Zügel in die Hand. Glücklicherweise kann die Darstellerin gut schauspielern und gehört nicht zu den Kinderdarstellern, die mehr oder weniger nur als lebendige Dekoration dienen.

Der Eltern-Zusammenführungsplan“ beinhaltet mehrere Schritte, die nicht nur Gespräche, sondern einen heißen Tanz zwischen dem Weihnachtsmann und der Dame des Hauses (Inga Tropa) miteinbeziehen. Der Vater soll schließlich eifersüchtig gemacht werden. Nur gut, dass der verkleidete Häftling Bruno nicht nur ein begnadeter Sänger, sondern auch Tänzer ist. Schon im Knast sang er aus vollem Hals den Song: „Tubthumper“ von Chumbawamba während die anderen Häftlinge fröhlich Händchen haltend um den Weihnachtsbaum tanzten. Seine Musikalität kommt ihm zugute, als er mit der Dame des Hauses die „Dirty Dancing Nummer“ abzieht. Diese Tanzeinlage beschert dem Film noch einen weiteren witzigen Moment und davon gibt es hier einige. Allein die Figuren an sich sind schon lustig genug: Eine singende tollpatschige Wärterin, ein verblödeter Kumpel von Bruno, Erwins Schwiegervater, der an einem Nackt-Rennen teilnimmt und mittendrin Bruno mit seiner peniblen Art.

Ein Weihnachtsmann für alle Fälle sorgt auf jeden Fall für einen etwas anderen Weihnachtsspaß. Man muss sich ja nicht ständig Tatsächlich ... Liebe oder Ähnliches zu Weihnachten ansehen, der Film wird sowieso unnötigerweise völlig überbewertet. Mit Ein Weihnachtsmann für alle Fälle hätte man die Chance eine neue Weihnachtstradition ins Leben zu rufen. Zudem hat der Film auch noch eine schöne Botschaft hat: Lernt zu schätzen, was ihr habt und setzt es nicht aufs Spiel bloß, weil die Weihnachtsfeiertage ein wenig stressig sind, denn andere Menschen haben nicht so viel Glück wie ihr und sitzen gerade im Knast statt bei ihrer Familie zu sein! Die zweite wichtige Botschaft ist: Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient. Na gut, bei manchen Menschen lässt es sich darüber streiten, aber die Hauptfigur Bruno hat es auf jeden Fall verdient, eine zweite Chance zu bekommen. Wer an Wunder glaubt, wird zu Weihnachten reichlich beschert. Nicht mit materiellen Dingen, sondern mit Güte, der unerwarteten Familienzusammenführung und ganz viel Liebe.

Fazit

6.5

Kaum zu glauben, aber ein Film über einen entlaufenden Häftling, der sich als Weihnachtsmann verkleidet, entpuppt sich als eine witzige Feel-Good-Comedy, die mithilfe ihrer tolpatschigen und teils naiven Figuren eine wichtige Botschaft verbreitet: Seid dankbar für eure Familie, denn es gibt Menschen auf dieser Welt, die alles dafür geben würden, eine Familie zu haben und trotzdem ganz allein sind. Die meisten Menschen wissen ihre Freiheit gar nicht zu schätzen, denn wenn sie sich nur für einen Moment vorstellen würden, wie ihr Leben im Knast wäre, würden sie begreifen, wie glücklich sie eigentlich gerade sind, sogar trotz der nörgelnden Ehefrau und nervtötender Kinder.

Kritik: Yuliya Mieland

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