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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Klassenfahrt nach Prag! Geil! Für die nerdigen Außenseiter Paul, Berny und Max ist das die perfekte Chance, mal so richtig die Sau raus zu lassen. Doch tagsüber müssen die Gymnasiasten pädagogisch wertvolle Stadtführungen über sich ergehen lassen und abends dürfen sie nicht aus dem schäbigen Hotel. Und dummerweise hat Pauls heimliche Liebe, die schöne Juli, nur Augen für den coolen Jonas. Der setzt sich nachts mit ihr in den besten Club der Stadt ab, während Paul auf Julis autistischen Bruder Magnus aufpassen soll. Doch Berny hat vorgesorgt: In einer rostigen Stretch-Limousine stürzen sich die drei Loser mitsamt des selt- samen Magnus kopfüber ins Prager Nachtleben. Es beginnt ein irrer Trip durch Pornoschuppen, Drogenclubs und Notaufnahmen. Gejagt von Verbrechern, brutalen Touristen und Prager Frühlingsgefühlen, verlieren die Jungs ihre Sinne, ihre Unschuld und ein Körperteil.

Kritik

Hey, wenns dir nicht gefällt, mach neu.“ sang vor einigen Jahren der Berliner Sänger Peter Fox. Ein gutes Stück Pop-Philosophie. Im Filmbereich mag dieser Ratschlag ebenfalls eine Berechtigung haben, allerdings wird dort lieber folgendem Rat gefolgt: „Wenn’s erfolgreich ist, mach nach“. „Hangover“ ist da gutes Beispiel. Der Film war so ein großer Erfolg, dass das Sequel kurzerhand den Vorgänger kopierte, noch bevor es andere Nachahmer (wie etwa „Search Party“) machen konnten. In den deutschen Kino lief 2015 eine Komödie, die die Imitation des legendären Partyfilms sogar auf ein weiteres Level hievte und zwar ganz einfach dadurch, dass dort neben den „Hangover“-Motiven auch typische Inhalte und Ideen von pubertären Sexklamotten wie „American Pie“ oder „Eis am Stiel“ verarbeitet werden.

Das Ergebnis: Nach dem obligatorischen Anti-Jungfrauen-Schwur verschwindet einer der Hauptprotagonisten spurlos und die anderen machen sich auf die abenteuerliche Suche nach ihm. Das dabei das reinste Chaos ausbricht, die eine oder andere Grenzerfahrung emacht wird und Drogen sowie Alkohol eine wichtige Rolle spielen ist natürlich Ehrensache. Die sind halt einfach wichtig, das wissen wir ja seit „Hangover“.

Dieser Cocktail der populären Komödien-Versatzstücke heißt „Abschussfahrt“ und während „Hangover“ klar ältere Semester als Zielpublikum hat, zielen die Macher hier klar auf jüngere Zuschauer. Gut so, denn mit einer gewissen Reife, dürften die hier angewendeten Klischees von Dauerrotation gehörig auf die Nerven gehen. Wirklich alles was „Abschussfahrt“ präsentiert ist umzogen von einer klebrig, übel riechenden Patina aus faulen bis wirklich ärgerlichen und dümmlichen Stereotypen. Alleine wie der Film Prag den Haupthandlungsort der Komödie, darstellt erweist sich o0ft sogar als hanebüchene Abartigkeit.

Ähnlich wie Eli Roth in seinem Toture-Porn-Schocker „Hostel“, zeigt „Abschussfahrt“ die Hauptstadt der Tschechischen Republik als versifftes Moloch, überbevölkert mit perversen Gangstern, dauergeilen Prostituierten und verfallenen Gebäuden. Doch auch die Figuren aus deutschen Landen sind nicht mehr als billiges Blaupausenmaterial. Der Nerd, der Schwätzer, der nette Kerl. Einzig Jungdarsteller Max von der Groeben sticht hier ein wenig heraus, hat man seiner Figur zumindest ein klein wenig Bewegungsspielraum geschenkt. Wer also glaubt von der Groeben wiederholt hier seine Rolle aus „Doktorspiele“ oder den „Fack ju Göhte“-Filmen könnte (hoffentlich positiv) überrascht werden.

Aber natürlich sind diese Kritikpunkte fast schon nichtig, wenn man sich anschaut, für welches Publikum „Abschussfahrt“ konzipiert ist. Die werden vielleicht noch einen Gefallen finden, an dieser wenig lohnenden Verkettungen von längst bekannten und bereits ausgiebig ausgespielten Situationen und Figuren. Wessen letzte Klassenfahrt aber länger als fünf Jahre zurückliegt, der wird vielleicht erkennen, dass diese Komödie ein ziemlicher Stinker ist.

Fazit

Ein Tipp wenn ihr „Abschussfahrt“ gucken solltet: Spielt dabei Klischee-Bingo. Das geht so: Immer wenn ihr meint ein uraltes, totgerittenes Klischee aus dem Fundus der Teenie-Klamotten und „Hangover“-Filmen erkannt zu haben trinkt ihr einen Schnaps. Das hat folgenden Vorteil: Es macht Spaß, der Film an sich wird erträglicher und bereits nach einer halben Stunde solltet ihr mit großer Sicherheit lallend unter dem Tisch liegen. Nachteil: Nach dieser Erfahrung wird euch die bloße Erwähnung des Wortes „Bingo“ teuflische Kopfschmerzen bescheren. Das ist aber gewiss besser als „Abschussfahrt“ nüchtern ertragen zu müssen.

Kritik: Sebastian Groß

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