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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Willkommen im schillernden Gedankenlabyrinth von Charles Swan III (Charlie Sheen)! Seit seine große Liebe, die wunderschöne Ivana (Katheryn Winnick), ihn verlassen hat, läuft rein gar nichts mehr rund. Der erfolgsverwöhnte Grafikdesigner  und charmante Bad Boy gerät in einen Strudel aus Liebeskummer und Selbstzweifeln und ist im oberflächlichen, grell-bunten L.A. plötzlich auf der Suche nach dem tieferen Lebenssinn.

Kritik

Bei Carlos Irwin Estévez scheiden sich die Geister. Die verachtenswerten Punkte der Institution „Charlie Sheen“ liegen auf der Hand. Drogenkonsum. Alkoholsucht. Gewalttätigkeit. Die Liste der ehemaligen Anklagepunkte gegen Sheen ist gefühlt ebenso lang, wie die Liste der Sheen-Gegner. Auf der anderen Seite wirkt die Persona dennoch eine Faszination aus, insofern man Charlie Sheen etwas Humor abgewinnen kann. Rechtfertigen tut das seine Taten nicht, kann aber erklären, warum „Two and a Half Men“ nur mit Onkel Charlie erfolgreich war und Roman Coppola nun quasi einen Film über ihn dreht. „Charlies Welt“ ist oberflächlich eine Reise durch Herzschmerz und Beziehungsüberwindung, tiefgründig kann man dem Film allerdings auch eine Reputationswiederherstellung unterstellen.

„Charlies Welt“ als Titel der persönlichen Autobiografie wäre ein wenig einfallslos. Die Unterstellung, der Regisseur Roman Coppola habe ausschließlich Charlie Sheen porträtieren wollen, würde zu weit gehen. Dennoch sind gewisse Anlehnung an das vulgäre Leben von Sheen nicht zu übersehen und der englische Titel – „A Glimpse Inside the Mind of Charles Swan III“ – trifft dann doch eher ins Schwarze. Doch es soll dem Regisseur nicht um Sheen gehen. Vielmehr soll es um ein Beziehungsende, die schwere Traurigkeit, die eine Trennung mit sich bringt, und die Möglichkeit der Überwindung gehen. Angesiedelt im Leben des Charles Swan (Sheen) und dem knallbunten 80er Jahre Los Angeles.

Seine große Liebe Ivana (Katheryn Winnick) hat Charles verlassen. Grund: Charles – von seinen Freunden Charlie genannt – ist ein Frauenheld und hat Polaroidfotos von all seinen Ex-Gespielinnen im Nachtschrank zu liegen. Zudem finden sich Anzeichen über einen etwaiges Fremdgehen. Da bleibt nur eins – der Versuch, die Liebe zurückzuerobern und sich dabei in Hirngespinste und Absurditäten zu verlieren.

Es hilft nichts. Wer sich nun noch sträubt, Parallelen der Sheen-Welt zu sehen, hat wohl auch die Klatschnachrichten der letzten zehn Jahre verpasst. Während die offiziellen Statements seitens der Darsteller und des Regisseurs sich noch partout gegen eine Darstellung äußern und von Abendessen mit gegenseitigem Ideenaustausch reden, spricht der Inhalt eindeutige Bände.

Aber dies ist auch bei weitem kein Vorwurf. Im Gegenteil: Eine parodistische Auseinandersetzung mit der ein oder anderen Eigenheit von Sheen kann wohl durchaus als möglicher Versuch der Wiederherstellung des eigenen Rufs gelten. So zumindest funktioniert der Film dann wenigstens ganz gut und unterhaltend. Zusammen mit seinen Sidekicks, den Wes-Anderson-Anhängern Bill Murray („Und täglich grüßt das Murmeltier“) und Jason Schwartzman („Moonrise Kingdom“), stürzt sich Sheen in eine Fantasiewelt – ein Ort, der die Schmerzen einer Trennung lindern soll und in der man sein eigener Held ist. Regisseur Coppola greift also nichts Neues auf. Nichts, dass man nicht kennt. Nichts, dass einem irgendwoher gegriffen scheint.

Daran krankt der Film dann allerdings. Die Nebenplots der Fantasiewelt sind witzig und auch so übernimmt der Aufbau des Settings den größten Anteil am Humor. Daneben agiert ein charismatischer Charlie Sheen und stolpert von einem Wink mit dem Zaunpfahl in den nächsten. Dennoch fehlt der Tiefgang. Die Handlung wird auf Banalitäten und Oberflächlichkeiten vorangetrieben und eine Auseinandersetzung mit dem Gezeigten vermieden. So bleibt ein Film, der 90 Minuten lang zwar seicht unterhalten mag, aber kurz danach auch wieder aus dem Gedächtnis verschwindet.

Fazit

Es ist, was der Filmtitel bereits verspricht: Charlies Welt. Oder treffender: A Glimpse Inside the Mind of Charles Swan – oder Sheen. Das ist dann auch egal, denn der Film ist nicht mehr und nicht weniger.

Kritik: Philipp Schleinig

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