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Inhalt

Übergewicht, jede Menge Alkohol und Zigaretten, dazu ein chaotisches Liebesleben - das ist die Welt von Bridget Jones. Da lernt sie eines Tages den versnobten Anwalt Marc Darcy kennen. Romantische Liebeskomödie nach dem gleichnamigen Bestseller von Helen Fielding mit Renée Zellweger.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Vielleicht ist es dann doch etwas zu viel des Guten, die britische Schriftstellerin Helen Fielding mit der großen Feministin der Weltliteratur, Jane Austen, zu vergleichen. Nach der Sichtung von Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück, basierend auf Fieldings Bestseller (sowie Drehbuch!) und überaus gekonnt, weil den Geist der Vorlage bewahrend, von Sharon Maguire (Blown Apart) adaptiert, wird einem jedoch klar, was Fielding und Austen gemein haben: Es ist ihre jeweilige Offenherzigkeit Frauen in ihren Stärken und Schwächen zu greifen. Und gerade da liegt der Unterschied zu – auf den ersten Blick – ähnlich gepolter Schleuderware aus dem RomCom-Sektor, die das Kinoprogramm im allmonatlichen Turnus verstopfen darf. Denn Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück ist nicht daran interessiert, zwei Seelen im Inneren der rosaroten Seifenblase zusammenzuführen – hier darf jene Seifenblase durch das Glimmen des Zigarettenstängels auch mal ruhigen Gewissen zerplatzen.

Es gibt nämlich auch eine Existenz außerhalb der romantischen Wohlfühloase. Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück lehnt sie ab, die genreimmanente Weltfremdheit, stattdessen verharrt die gleichnamige Protagonistin (famos, weil durchweg aufopferungsvoll: Renée Zellweger, Unterwegs nach Cold Mountain) ganz nah am Puls des modernen, selbstbestimmten Lebens, raucht wie ein Schlot, trinkt gerne mal einen Schluck über den Durst und trägt auch das ein oder andere Pfündchen zu viel auf den Rippen mit sich herum. Der Film verurteilt sie keinesfalls dafür, dass sie nicht um 6 Uhr morgens aufsteht und eine Runde durch den Park joggt, bevor sie sich einen vitaminreichen Eiweißshake in den Rachen kippt. Vielmehr zeigt der Film eine Frau, abseits des langbeinigen Cameron-Diaz-Schönheitsideals, die sich durchaus Gedanken um ihre Zukunft macht, sich letztlich aber zu oft einem extrinisischen, denn einem intrinsischen Druck ausgesetzt sieht.

Und es ist bisweilen wunderbar amüsant mitanzusehen, wie sich das, gerne der Gehässigkeit preisgebende, Narrativ an die Fersen der alleinstehenden Mitdreißigerin heftet und voller  Esprit beschreibt, wie diese emanzipierte Dame ihrem Umfeld kontinuierlich beweisen muss, dass sie doch immer noch am besten weiß, was sie erfüllt und was nicht. Freunde und Verwandten möchten das Gespräch in ihrer Gegenwart gerne mal mahnend in die Richtung einer Sinnkrise verfrachten, was wohl zweifelsohne wunderbar zur Identifikation taugt, während Bridget Jones ins Fadenkreuz der um ihre Gunst buhlenden Streithähne Mark (Colin Firth, A Single Man) und Daniel (Hugh Grant, Ein Chef zum Verlieben) gerät. Amouröse Verrenkungen gehören zum Leben nun mal zu; und Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück gilt heute vollkommen zu Recht als Klassiker des Genres, formuliert er größtenteils doch ebenfalls eine Geschichte, ganz und gar aus dem Leben gegriffen.

Fazit

"Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück" ist und bleibt ein echtes Positivbeispiel dahingehend, wie romantische Komödien aussehen können. Sharon Maguire adaptiert Helen Fieldings Bestseller gekonnt als unbeschwerter, liebenswerter und  lebensnaher Schwank über die Irrungen und Wirrungen im Leben einer, von Renée Zellweger wunderbar gespielten, emanzipierten Mitdreißigerin, die ihrem Umfeld wiederholt beweisen muss, dass Perfektion furchtbar langweilig ist.

Kritik: Pascal Reis

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