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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Dr. Herbert West und Dan Cain kehren aus Südamerika zurück und ziehen zusammen in ein Haus. Während West seine Experimente fortsetzt und Körperteile beliebig zusammengesetzt reanimiert, kann Dan den Verlust der Verlobten Megan trotz seiner neuen Freundin Francesca nicht überwinden. Er schließt sich West an, als dieser um das Herz Megans eine neue Frau zusammensetzt. Die Reanimation gelingt. Das Geschöpf kann seine tragische Situation jedoch nicht ertragen und zerfleischt sich. Reanimationsflüssigkeit ist auf den benachbarten Friedhof gelangt. Zombies und entsetzlich entstellte Kreaturen finden unter Führung des Kopfes von Dr. Hill den Weg ins Labor. Die Hölle bricht los.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„This is no longer just reanimating the dead – we create human life!"

Nachdem sich „Der Re-Animator“ am Ende geschickt ein Hintertürchen offen gelassen hat, um eine Fortsetzung nicht gänzlich ausschließen zu müssen, sollten gut vier Jahre überbrückt werden, bis der direkte Nachfolger „Bride of Re-Animator“ mit seinen kalten Händen gegen die (Kino-)Pforten klopfen würde. Anstatt Stuart Gordon, der beim ersten Teil noch die Zügel in die Hand nahm, hat es sich nun Brian Yuzna auf dem Regiestuhl bequem gemacht, der bei „Der Re-Animator“ noch als Produzent fungierte und seit jeher großes Interesse daran offenbarte, den zweiten Teil unter seine Obhut zu nehmen. Und bei „Bride of Re-Animator“ ist Yuzna dann auch gleich mal als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent in Personalunion vertreten und hat dem künstlerischen Entwicklungsprozess von der Pre-Produktion bis zur Fertigstellung seinen prägnanten Stempel aufgedrückt. Dass Yuzna ein äußerst schweres Erbe antreten würde, war ihm selbstredend geläufig und „Der Re-Animator“ in kürzester Zeit zum wahren Kultstreifen avancierte, ließ die nicht unwesentliche Meute von Fans schon frühzeitig aufgeregt mit den Hufen scharren.

Aber die Alarmglocken dürfen ruhig etwas wenig laut plärren, denn „Bride of Re-Animator“ ist ein angemessener Nachfolger geworden, der „Der Re-Animator“ aus diversen Gründen zwar nicht das Wasser reichen darf, aber immer noch weit über dem Genre-Standard residiert und größtenteils durchaus gute Unterhaltung spendiert. Als Dan Cain (Bruce Abbott) seine verstorbene Liebe Gloria in den Armen hielt, hat er sich zu seiner verblendet-affektiven Handlung hinreißen lassen und ihr, kurz bevor der Abspann einsetzte, das neongrüne Serum injiziert, um seinem Kummer Abhilfe zu verschaffen. Die Richtung also ist schon in „Der Re-Animator“ für Teil 2 eindeutig vorgegeben worden, hat sich Stuart Gordon seinen Film doch auch schon als eine etwas andere „Frankenstein“-Interpretation verstanden. Mit „Bride of Re-Animator“ bewegen wir uns logischerweise auf „Frankensteins Braut“ zu, der im Jahre 1935 kongenial von James Whale in Szene gesetzt wurde und dem vorangegangenen Klassiker „Frankenstein“ in seiner Vielschichtigkeit und inhärenten Tragik sogar mühelos zu überbieten wusste.

Und auch wenn sich das nicht auf die „Re-Animator“-Reihe übertragen lässt, hat Yuzna einen sehenswerten Genre-Film inszeniert. Zu Anfang befinden sich Herbert West (Jeffrey Combs) und Dan Cain in einem Lazarett in Peru und arbeiten dort unter freiwilligem Vorwand, um in Wahrheit vor der Kulisse des Bürgerkrieges ihr Serum verfeinern und optimieren zu können. Die Lösung liegt in den Orangen der Reptilien, die ein Schlüsselelement in sich tragen und die Erforschung von Leben und Tod erheblich unterstützen. Aus diesen Tieren extrahiert West eine Art „Urflüssigkeit“, die ihm die Möglichkeit verschafft, nicht mehr nur Verstorbene zurück ins Leben zu holen, sondern auch neues Leben zu kreieren, in dem er verschiedene Leichenteile aneinander montiert. Während sich Dan Cain aber noch als ein Arzt versteht, der Menschen helfen möchte, der Ideale besitzt, ist der neurotisch-lakonische Pathologe West längst seiner Vision verfallen, sieht sich nur noch als Wissenschaftler und weiß seine moralische Instanz für die Forschungsarbeit problemlos zu umwandern. Und auch Dan befindet sich beinahe ständig in einem klaren Zwiespalt, in dem er versucht, seine Faszination und seine Abscheu für Wests' Methoden irgendwie abzuwägen.

Es dauert eine Weile, bis „Bride of Re-Animator“, der nun einen deutlichen Nihilismus frönt, dem Wahnsinn freien Lauf lässt und eine absurde Zombie-Armee über den Bildschirm wildern lässt. Bis sich das aberwitzige Finale als große Klimax anbahnt, muss sich das Narrativ mit so mancher Inkohärenz herumschlagen, baut Handlungsstränge auf, die er dann wieder fallen lässt, genau wie er seiner titelgebenden Figur auch kaum emotionalen Raum zur Entfaltung gewährt und damit immenses Potenzial fallen lässt: Sowohl in Hinblick auf die schwarzen Romantik, haben sich die Männer mit ihrer aus totem Gewebe zusammengebauten Frau doch ein Abbild ihrer Sehnsüchte gezimmert, als auch unter dem parabolischen Aspekt im Kontext des wissenschaftlichen Kontrollverlustes. „Bride of Re-Animator“ hält sich stilistisch an seinen Vorgänger, ist aber nicht mehr so homogen und peppig erzählt, wie es noch „Der Re-Animator“ war, da hilft das Wirken im organischen Baukasten und so manch grotesk-skuriller Geistesblitz (das Glubschaugen-Patschehändchen!) zuweilen nur bedingt, sucht Yuzna doch stetig die qualitativ-stringente, aber niemals verklemmte Form, die Teil 1 noch durchweg auszeichnete.

Fazit

Mit „Der Re-Animator“ kann es „Bride of Re-Animator“ selbstredend nicht aufnehmen, dafür fehlt ihm die narrative Kohärenz und zuweilen ein klares Ziel vor Augen. Sympathisch ist der Film aber dennoch und mit einigen irrwitzigen Einfällen bestückt, die wirklich viel Spaß bereiten. Als Fan des Erstlings, darf man sich „Bride of Re-Animator“ natürlich gerne zu Gemüte führen, denn ein sehenswerter Genre-Film bleibt es, jedoch sollte man nicht die exakten Erwartungen an die Fortsetzung stellen.

Kritik: Pascal Reis

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