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Schmelztiegel Brick Mansions, Detroit. Herrschaftsterritorium des Drogenbarons Tremaine und Einsatzgebiet von Undercover-Cop Collier im Kampf gegen Kriminalität und Korruption. In dem von einer gewaltigen Mauer abgeschotteten Ghetto tobt die tägliche Gewalt. Doch die bekommt eine ganz neue Dimension, als Tremaine in den Besitz einer hochgefährlichen Waffe gelangt, mit der er die ganze Stadt zu vernichten droht. Die wahnsinnige Bedrohung fordert ungewöhnliche Maßnahmen: Im Kampf gegen den Drogenboss vereint sich Collier mit dem Ex-Sträfling Lino zu einem schlagkräftigen Team und ist auf dessen Insiderwissen angewiesen. Der hat eine ganz persönliche Mission - denn Tremaine hat Linos Freundin in seine Gewalt gebracht...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

"Brick Mansions" ist ein kanadisch/französisches Remake des mittlerweile 10 Jahre alten französischen Parkourfilms "Ghettogangz – Die Hölle vor Paris“ (auch bekannt als "Ditrict 13"). Das französische Original wurde außerhalb Frankreichs äußerst wohlwollend aufgenommen, so wurden vor allem die gut inszenierte und handgemachte Action gelobt. Die Franzosen selbst waren da schon deutlich kritischer mit dem Film. Ihnen war die Ähnlichkeit zum thailändischen Martial-Arts-Actioner "Ong Bak"  zu groß und die Story viel zu oberflächlich geraten. So berechtigt die Kritik der Franzosen auch war, die Action des Films sah trotzdem verdammt cool aus und er konnte trotz flacher Story gut unterhalten. Mit "Ghettogangz 2 – Ultimatum“ folgte 2009 eine recht dürftige Fortsetzung, die (zu) ähnliche Stunts und noch weniger Story bot. Kaum denkbar also, dass das ganze noch schlechter werden könnte. Regisseur Camille Delamarre belehrt uns aber mit dem 2014 Remake "Brick Mansions" eines besseren.

Wie schon bei den französischen Filmen, darf natürlich auch bei "Brick Mansions" hinsichtlich der Story keine kreative Meisterleistung erwartet werden. Die Story des Films – vermutlich in einer Kneipe von Luc Besson und Robert Mark Kamen geschrieben – passt auf einen Bierdeckel und gleicht der des französischen Originals wie ein Ei dem anderen. Mit Detroit wurde hier lediglich ein anderer Schauplatz gewählt, um dem amerikanischen Zuschauer die Identifikation leichter zu machen. Zusätzlich zur bekannten - und hier noch deutlich schlechter dargebotenen - Story, lassen sich Besson und Kamen einige dämliche Dialoge einfallen, die das Original im Vergleich wie einen Drehbuch-Oscar-Gewinner aussehen lassen. Bis auf 1-2 gute Gags, die das Publikum aber auch eher zum schmunzeln als zum Lachen bringen, bleibt der Film völlig humorlos und nimmt sich selbst viel zu ernst.

Storytechnisch hat sich nach 10 Jahren also nicht viel getan, doch wie sieht es mit der Inszenierung aus? Während das Original von "96 Hours"  Regisseur Pierre Morel wirklich sehr cool und actionreich inszeniert wurde, zeigt "96 Hours - Taken 2" Cutter Camille Delamarre, dass er weder ein Händchen für Fortsetzung, noch für Remakes hat - beängstigend wenn man bedenkt, dass er den neuen "Transporter" inszenieren wird. Sicher wollte hier niemand eine bloße Kopie des Originals sehen, diese wäre aber deutlich zufriedenstellender gewesen als der Schnittsalat, den uns Delamarre präsentiert. In jedem Regie Grundkurs wird wohl gelehrt, dass Actionszenen am besten schnell geschnitten werden. Diese Grundregel übertreibt Delamarre so sehr, dass man oft nichts mehr von den eigentlich recht coolen Stunts sieht. Hintergrund für dieses exzessive Schneiden ist wohl vor allem Walkers mangelndes Talent in Kampf und Parkour, denn gerade in seinen Szenen wird so geschnitten, dass seine Bewegungen schneller und cooler anmuten sollen, als sie es in Wahrheit sind – vergeblich. Gegen Parkour Erfinder und Star des Originals David Belle - dem auch hier wieder eine zentrale Rolle zukommt -  stinkt er in jeder Actionszene gewaltig ab. Doch wird auch er deutlich schlechter in Szene gesetzt, als noch im französischen Original. Es scheint fast, als wolle man damit die immensen Unterschiede zwischen ihm und Walker  kompensieren. Die Potentiell guten Parkour-Szenen und Fights, die im Original durchweg gut aussehen, sind hier also ein schnittechnisches und inszenatorisches Desaster, welches nicht entschuldbar ist und dem Film scheinbar auch den letzten Mehrwert nimmt.

Das Einzige, bei dem der Film gegenüber dem Original einen winzigen Vorsprung einheimsen kann, ist der Cast. Mit dem leider letztes Jahr viel zu früh verstorbenen Paul Walker ist die Titelrolle prominent besetzt. Dieser spielt zwar wieder gekonnt sympathisch, wird aber in diesem Actionfilm, in dem es weder um Dialoge, noch um Handlung, noch um schauspielerisches Talent geht, von David Belle im wahrsten Sinne des Wortes an die Wand gespielt. RZA wirkt als Bösewicht leider viel zu oft unfreiwillig komisch und kann mal wieder nicht überzeugen. Mit der Kolumbianerin Catalina Denis hat man dann immerhin noch einen netten Blickfang. Der Rest des Casts passt insgesamt gut zu den Rollen, doch darf natürlich von keinem eine schauspielerische Glanzleistung erwartet werden.

Fazit

Außer einem sympathischen Paul Walker hat "Brick Mansions" nichts, das ihn positiv vom Original abheben würde – im Gegenteil. Das Remake ist sowohl inszenatorisch als auch inhaltlich noch deutlich schlechter geraten als das Original und dient somit allenfalls für einen unterhaltsamen Saufabend unter Freunden, die um ihren geliebten Star Paul Walker trauern.

Kritik: Tobias Bangemann

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