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Im Jahr 1962 sind es die beiden Journalistinnen Loretta McLaughlin & Jean Cole, die für den „Boston Record American“ einen Zusammenhang zwischen einigen ungeklärten Frauenmorden entdecken und somit die Öffentlichkeit auf eine beispielslose Mordserie hinweisen. Mindestens 13 Taten gehen wohl auf das Konto des sogenannten „Boston Stranglers“. Während die Polizei hilflos im Dunkeln tappt, ist es vor allem den Nachforschungen von McLaughlin & Cole zu verdanken, dass der mutmaßliche Täter irgendwann aus dem Verkehr gezogen wird. Doch später tauchen erhebliche Zweifel an seiner Schuld auf…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Morde des Boston Stranglers zählen bis heute zu den populärsten und nach wie vor rätselhaftesten in der Geschichte der USA. Zwischen Juni 1962 und Januar 1964 wurden insgesamt 13 Frauen im Großraum Boston in ihren eigenen Wohnungen überwältigt, misshandelt, erwürgt und mit einer signifikanten Schleife um den Hals versehen. Nach den ersten Morden wurde seitens der Behörden offiziell noch kein Zusammenhang festgestellt, bis die beiden Journalistinnen Loretta McLaughlin (Keira Knightley, Silent Night – Und morgen sind wir tot) und Jean Cole (Carrie Coon, Ghostbusters: Legacy) diesen in einem Zeitungsartikel offenlegten und somit dem Kind einen Namen gaben. In der Folge wurde die Justiz in ihrem Versagen bloßgestellt, denn trotz der öffentlichen Aufmerksamkeit folgte Opfer auf Opfer. Unzählige Verdächtige wurden vernommen, zu handfesten Ergebnissen führte es nicht. Zwischendurch wechselte der Täter sogar offenbar das Beuteschema und tötete nun auch junge Frauen, nachdem der Fokus zunächst auf älteren Damen gelegen hatte. Ein für Serienmörder in dieser Form völlig untypisches Verhalten. Im Jahr 1967 gestand dann völlig überraschend der wegen tätlichen Übergriffen und Vergewaltigung zu lebenslanger Haft verurteilte Alberto DeSalvo (David Dastmalchian, Dune) die Taten und gilt somit bis heute als offizieller Täter. Nachgewiesen wurde durch einen DNA-Test im Jahr 2013 lediglich Spermaspuren beim letzten Opfer, ansonsten kursieren die wildesten Theorien. DeSalvo selbst nimmt sein Geheimnis mit ins Grab. Er wurde 1973 im Gefängnis ermordet.

Bereits 1968, also nur 4 Jahre nach dem letzten Mord und praktisch unmittelbar im Anschluss an das Geständnis von Alberto DeSalvo, entstand mit Der Frauenmörder von Boston eine Hollywoodverfilmung. Der Film von Richard Fleischer (Soylent Green) wurde damals aufgrund der geringen Distanz zu den wahren Ereignissen zum Teil als pietätlos aufgenommen und war auch wegen seines für damalige Verhältnisse ungewöhnlichen Realismus sehr kontrovers, ist aber gerade deshalb ein früher Klassiker des New Hollywood-Kinos und auch aus heutiger Sicht ein Must See. Die Ereignisse wurden aus Sicht der Ermittler geschildert und präsentierten Alberto DeSalvo (bravourös verkörpert von Tony Curtis, Manche mögen’s heiß) als eindeutigen Täter, was aus damaligem Kenntnisstand natürlich unausweichlich war. Erst später kamen berechtigte Zweifel an seiner (alleinigen?) Schuld auf, weswegen eine Neuverfilmung durchaus Sinn macht, speziell aus der Perspektive der Frauen, die alles erst ins Rollen brachten und auch später das Geständnis des mutmaßlichen Täters als äußerst fragwürdig entlarvten. Diesem Vorhaben nimmt sich Matt Ruskin (Crown Heights) in der Doppelfunktion von Autor & Regisseur an, produziert u.a. von Ridley Scott (House of Gucci).

So interessant und vielfältig dieses Projekt aufgrund der immer noch unklaren Synopsis klingen mag, das Ergebnis ist ein Stückweit leider ziemlich ernüchternd. Dies liegt in erster Linie an der Furcht vorm Genre. Soll heißen: Boston Strangler will möglichst akkurat bei der deutlichen Faktenlage sein und verlässt sich vorsichtig lieber auf den nicht zu leugnenden Reiz dieser, anstatt selbst etwas in einen durch kreativen Input basierenden Plot zu investieren. Anständig wird sich hier an den wahren Geschehnissen entlang gehangelt (obwohl hier und da Ereignisse und nackte Zahlen durchaus angepasst werden, was aber nur einen minimal dramaturgischen Effekt zur Folge hat) und der eigentlich spannende Aspekt, in wie weit die bis heute gültige Täterfrage noch vertretbar ist und was die möglichen Alternativen sein könnten, erst im Schlussakt – mehr oder weniger nur als eine Art „Twist“ in den wirklich letzten Minuten – relevant wird. Dies hätte locker der Aufhänger, das wahre, narrative Zentrum des Films sein müssen, dann würde diese Version sich deutlich hervorheben und ein Alleinstellungsmerkmal besitzen. Stattdessen versteht er sich eher als eine Ehrerweisung an die Arbeit seiner Protagonistinnen, in erster Linie der von Keira Knightley durchaus engagiert verkörperten Loretta McLaughlin, womit man aber nicht nur eine große Chance vergibt, sondern dieser Frau auch nur wieder sehr nüchtern und faktisch „gerecht“ wird.

Woran es dem Film deutlich mangelt, ist Emotionalität und charakterlicher Tiefe. Der Vergleich mag hart klingen, aber letztlich sucht man scheinbar sehr wohl die Nähe dazu: wie man die Kombination aus nicht-reißerischer Spannung, trotzdem aufregender Figurenzeichnung und nüchterner Seriosität in einem True-Crime-Film perfektioniert, zelebrierte David Fincher 2007 mit Zodiac – Die Spur des Killers. Boston Strangler schildert Abläufe und Ereignisse, vermag aber nicht seine Figuren lebendig zu gestalten. Selbst Keira Knightley wird lediglich als emanzipiert, ehrgeizig und gerechtigkeitsstrebend dargestellt, alle andere Facetten werden ausgeblendet. Dabei wird der dadurch heraufbeschworene, private Konflikt - der letztlich auch die Ehe und Familie von Loretta McLaughlin zerrüttete – zwar schablonenhaft in den Raum geworfen, am Ende ist es aber auch nur ein abgehakter Fakt mehr. Ihr Ehemann ist dabei genauso ein Stichwortgeber wie alle anderen Nebenfiguren, die nur eine Funktion ausüben, fast wie Roboter. Selbst ein Chris Cooper (Adaption) ist so austauschbar und vollkommen egal, da er nur ein Requisit ist. Diese mangelnde Emotionalität ist der Kardinalsfehler des Films, der sich so nur über seine faktisch spannende Handlung am Leben hält, ohne sie entsprechend zu unterstützen und aufzuwerten.

Fazit

Eine nach wie vor erzählenswerte, da längst nicht restlos aufgeklärte Geschichte, die zwar solide inszeniert und gespielt ist, aber kaum das mögliche Potenzial ausschöpft. Dabei durchaus aufzeigt, wo die möglichen Stärken liegen könnten, denn die am Ende aufgestellten Thesen könnten allein einen ganzen Film mühelos tragen. Bis dahin ist das eher zaghafter Dienst nach Vorschrift, der wenigstens bemüht wirkt und sich keine groben Schnitzer erlaubt. Wer einen sicherlich nicht so reflektierten (aufgrund der zeitlichen Nähe), dafür umso aufregenderen Film zum Thema ansehen will, der sollte sich lieber „Der Frauenmörder von Boston“ aus dem Jahr 1968 zu Gemüte führen.

Kritik: Jacko Kunze

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