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Mit „Mr. Greys“ Hilfe zu Mr. Right? Vivian (Jane Fonda), Diane (Diane Keaton), Carol (Mary Steenburgen) und Sharon (Candice Bergen) gehen schon ihr halbes Leben gemeinsam durch dick und dünn, ihr monatlicher „Book Club“ ist für alle ein Pflichttermin und bei jeder Menge Wein sind Männer da meist kein Thema mehr. Doch dann präsentiert Vivian ihren Freundinnen als neue Buchclub-Lektüre „Fifty Shades of Grey“, den Roman-Bestseller von E.L. James. Und prompt stellen die erotischen Fantasien das Leben der Damen auf den Kopf. Mehr oder weniger freiwillig verstricken sie sich in ebenso witzigen wie berührenden amourösen Verwicklungen …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es kann gedreht und gewendet werden wie man will, aber die Romanreihe Fifty Shades of Grey von Autorin E.L. James war ein literarisches Phänomen. Vom Feuilleton verrissen, von vielen belächelt, aber eben auch von einer nicht gerade geringen Anzahl von Lesern frenetisch gefeiert. Mittlerweile ist der Hype abgeebbt, wohl auch weil mit Fifty Shades of Grey - Befreite Lust die letzte Verfilmung der Reihe im Kino zu sehen war. Aber dennoch ist der Titel immer noch in aller Munde. Da verwundert es wohl niemanden, dass mit Book Club - Das Beste kommt noch ein Film realisiert wurde, in denen vier Frauen im Seniorenalter ihrem Alltag wieder etwas Pep verleihen, weil sie anfangen angeblich anrüchige Romane zu lesen.

Glaubt man den Trailern zu Book Club - Das Beste kommt noch ist der Film im Grunde eine reinrassige Werbeveranstaltung für James' Bücher. Tatsächlich erweist sich dieser Eindruck aber – gottseidank – als Trugschluss. Würden die vier Damen nicht Fifty Shades of Grey , sondern stattdessen Robinson Crusoe, Der Graf von  Monte Cristo oder Krieg und Frieden lesen, würde sich nicht wirklich etwas an der Handlung ändern. Natürlich nutzt Book Club - Das Beste kommt noch  die Bestseller-Reihe für die eigenen Zwecke aus, allerdings in begrenztem Rahmen. Weder ist die Komödie ein Referenzfest, noch werden seitenlange Textstellen zitiert. Recht schnell ist vergessen, welche Bücher der Club gerade ließt.

Im Zentrum von Book Club - Das Beste kommt noch stehen also nicht die erotischen Abenteuer von Anastasia Stelee und Christian Grey, sondern die vier Freundinnen. Deren Charakterisierungen sind komplett der Simplizität untergeordnet. Alle sind irgendwie festgefahren und versuchen, angespornt von der Grey-Lektüre, wieder etwas frischen Wind in ihr Leben zu bringen. Klingt banal, ist es auch und da das Script von Regisseur Bill Holderman (Picknick mit Bären) und Produzentin Erin Simms (The Company You Keep - Die Akte Grant) diese Krisenbekämpfung in einer Welt ohne Geldsorgen und sonstige Existenzängste spielen lässt, besitzt die Komödie auch keine echte Tiefe. Die Probleme der vier Hauptfiguren sind im Grunde auch nur Teil der Alltagsflucht für den Zuschauer. Hier kann man, wenn es einem gefällt, gut 100 Minuten davon träumen, dass die größte, eigenen Probleme, die Impotenz des Partners ist.

An echte, unbequeme Themen traut sich Book Club - Das Beste kommt noch  leider nie heran und das Script generiert diese auch erst gar nicht. Es ist ein reiner Teflon-Film, an dem nichts haften bleibt. Alles was nicht in diese heile Welt passt kann und wird mit einem schnellen Wisch beseitigt, damit nichts die strahlende Oberfläche verunreinigt. Ist das nervend, feige und faul? Oh ja, das ist es. Aber Book Club - Das Beste kommt noch  besitzt eine klare Stärke, die sich nicht wegdiskutieren lässt: Die Spielfreude der Darstellerinnen ist durch und durch das vitale Mojo der Komödie. Egal ob (Bride Wars - Beste Feindinnen), (Die Familie Stone - Verloben verboten!), (Haben Sie das von den Morgans gehört?) oder (Grace und Frankie). Jeder der erfahrenen Schauspielerinnen bringt einen ganz eigenen Groove mit und wenn sie miteinander agieren, kommt durchaus Stimmung auf, auch weil das Drehbuch sich hier und da durchaus ein paar (fast schon) subversive Gags erlaubt.

Fazit

Positiv an „Book Club - Das Beste kommt noch“ ist die Spielfreude des Ensembles und einige subversive Dialoge. Negativ ist hingegen die Mutlosigkeit des Films, der so tut, als ob er echte Probleme behandelt, im Grunde aber nur ein Schaulaufen von Spießbürgertum und  desinfizierten Wohlstandskitsch bietet. Für Fans der vier Hauptdarstellerinnen sollte dies aber wohl kaum ins Gewicht fallen.

Kritik: Sebastian Groß

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