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Quelle: themoviedb.org

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Netflix

Inhalt

Johnston (Andy Lau) ist blind: Jedoch hindert dies den früheren Kriminalbeamten nicht daran, immer noch Fällen hinterher zu jagen. Denn als Berater für schwierige Fälle, setzt er nun seine neue unglaubliche Gabe ein. Denn er kann mit seinen verbliebenen Sinnen regelrecht einen Tatort erfühlen, sich in die Gedankenwelt von Kriminellen versetzen und so bereits jahrelang offene Fälle lösen. Als dann die etwas tollpatschige Polizistin Tung (Sammi Cheng) in sein Leben tritt, wartet ein neuer Fall, der einen tödlichen Serienkiller enttarnt. Nun ist es an Johnston und Tung, die ungeklärte Akte zu schließen…

Kritik

Johnnie To ist nicht nur ein unglaublich viel beschäftigter Mann (als Filmemacher wie Produzent), sondern auch ein besonders vielschichtiger wie kreativer Regisseur. Denn egal ob Action, Komödie, Thriller oder gar Romanze, To inszeniert jede Geschichte, die ihm etwas Sympathie entgegen bringt ("Election", "Running out of Time", "Vengeance"). Und daher verwundert es auch kaum, dass sein neuester Streich gar ein Genre-Mix par excellence ist. Doch nicht nur das, denn "Blind Detective" (OT: "Man tam") entpuppt sich als exzentrisches, anarchistisches sowie lautes Schauspiel, das seine Zuschauer spalten wird. Denn wer hier eine düstere Jagd nach einem Serienkiller erwartet, wird ebenso enttäuscht sein, wie Fans knallharter Action-Storys. Denn "Blind Detective" ist mehr Slapstick, Lovestory und überdrehte Krawall-Silhouette, als eine ernst gemeinte Geschichte. Und genau dieser schwierige Rahmen sorgt dafür, dass To dieses Mal nicht den richtigen Ton trifft.

Allerdings gilt dies nicht für seine Wahl der Hauptdarsteller: Denn Regisseur Johnnie To und Drehbuchautor Ka-Fai Wai ("Mad Detective") haben die Rollen perfekt auf Andy Lau und Sammi Cheng abgestimmt. Daher dürfen beide auch aus allen vollen schöpfen und so übertrieben wie es nur geht, gar schon Manga-Artig, die verschiedenen Fälle bearbeiten. Im Kern lässt sich dieses unterdessen als laut und gefräßig abtun. Und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Denn während sich alle Charaktere regelrecht die Sätze um die Ohren hauen und aus voller Kraft dem Zuschauer entgegen brüllen, darf der exzentrische Johnston (der wie eine Mischung aus Monk und Jack Sparrow daher kommt) alles Essen, was ihm auf den Teller kommt. Denn To legt dieses Mal den Fokus klar auf den Humor. Doch während so die eine oder andere Parodie durchaus zum Lachen einlädt, geraten die eigentlich recht düsteren Fälle schnell ins Abseits. Schade eigentlich, denn gerade hier zeigt "Blind Detective" seine größten Stärken. Denn immerhin geht es ja um einen blinden Detektiv, welcher die unglaubliche Gabe der ultimativen Vorstellungskraft besitzt. Es bleibt allerdings nur eine teils nervende wie völlig desillusionierte Assistentin, die sich auch für Johnston gerne den Arm aufschlitzt oder gar tätowieren lässt. Wo sie so den Tätern oder dem Vergangen nahe kommen will, hat der Zuschauer schon längst den Weg ohne Selbstdarstellung erraten.

Für wen ist also der wüste Genre-Mix geeignet? In erster Linie für Fans von Andy Lau. Denn der Hongkong-Star kann hier durch seine verrückte Rolle in jeder Hinsicht überzeugen. Zwar bleibt ein Overacting (was noch ein Lob darstellt) nicht aus, doch das Spiel ist amüsant anzuschauen und ergibt eine Komödie, die gefällt. Und auch Fans von wahrlich durch geknallten wie anarchistischen Filmen, kommen hier voll auf ihre Kosten. Egal ob permanentes Schreien, witzige Essgewohnheiten oder wahrlich exzentrische Darsteller: Hier trifft alles aufeinander und ergibt eine Chaos, das durchaus seinen Charme versprüht. Jedoch besitzt dadurch "Blind Detective" eine lange Liste von Schwächen. Egal ob Längen, schlechtes Timing, eine flache Gefühlsebene oder düstere Fälle, die sich nicht so recht in die Geschichte einfügen wollen. Somit bleibt der Film ein starkes zweischneidiges Schwert, das mit der Bezeichnung kontrovers noch am besten wegkommt.

Fazit

"Blind Detective" ist Chaos pur: Während Andy Lau und Sammi Cheng in dem Genre-Mix aus Komödie, Thriller, Slapstick sowie Romanze durch ihr überdrehtes Schauspiel jederzeit überzeugen können, bleibt der Film eher ein mäßiges Gesamtwerk. Eine Menge Geschrei, viel Essen, etliche Längen, eine nicht immer passende Stimmung sowie eine wundersame Story, machen aus dem Film ein teils groteskes Kinoerlebnis, das höchstens Fans ansprechen wird.

Kritik: Thomas Repenning

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