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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Sergeant Koo In-ho geht einem Hinweis über einen jungen Mann nach, der mit einem Terroranschlag auf ein Flugzeug droht. Bei seinen Ermittlungen stellt er fest, dass der Verdächtige bereits an Bord des Fluges Nr. KI501 ist. Zu den Passagieren der Maschine gehört auch Jae-hyuk, der der Gesundheit seiner Tochter zuliebe mit ihr auf dem Weg nach Hawaii ist. Flug Nr. KI501 verlässt den Flughafen in Richtung Honolulu und schon bald darauf stirbt einer der Passagiere auf mysteriöse und qualvolle Art und Weise. Angst und Chaos greifen um sich, nicht nur an Bord der Maschine, sondern auch an Land. Gemeinsam mit der Ministerin Sook-hee und ihrem Krisenstab sucht Sergeant Koo In-ho am Boden verzweifelt nach einem Ausweg aus der Katastrophe und einem Weg, das Flugzeug zu landen…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Hoch in den Lüften wird jedes Schreckensszenario zweifelsohne deutlich intensiviert. Schließlich ist man an Bord eines Flugzeugs allen aufkommenden Gefahren vollkommen ausgeliefert, ohne Fluchtmöglichkeiten oder Unterstützung von Außen. Diese prekäre Lage macht sich der Katastrophenthriller Emergency Declaration  (OT: Bisang seoneon) von Regisseur und Autor Han Jae-rim (The Face Reader) zunutze und wählt als Bedrohung einen biologischen Angriff eines wahnsinnigen Terroristen.

Emergency Declaration baut schon von Beginn an eine spürbar bedrohliche Stimmung auf, wenn er dem Boarding eines äußerst seltsamen Mannes (richtig creepy: Si-wan Yim, The Attorney) folgt, der vor Flugantritt bereits für Unbehagen sorgt. Schnell wird klar, dass die Geschichte für seine Mitreisenden ganz böse enden wird. Davon rückt der Film besonders den Vater Jae-hyuk (gewohnt stark gespielt von Lee Byung-hun, I Saw the Devil) in den Fokus, der seine junge Tochter begleitet und als einer der ersten die nahende Gefahr bemerkt. Neben den Ereignissen an Bord geht es in einem Parallelstrang gleichzeitig um die dramatischen Geschehnisse auf dem Boden, wo nach der Identität des Täters und dem Ursprung des Virus ermittelt sowie nach einer Lösung für die Katastrophe gesucht wird. Sergeant Koo In-ho (ebenfalls großartig: Song Kang-ho, Parasite) steht dabei im Mittelpunkt.

In seiner ersten Hälfte funktioniert Emergency Declaration auch noch ziemlich gut: Kontinuierlich wird Spannung aufgebaut, wenn die Situation an Bord nach und nach eskaliert. Die Panik, die um sich greift, wenn das tödliche Virus seine ersten Opfer fordert, das klaustrophobische Gefühl und die Hilflosigkeit, die dabei jeder verspürt, all das wird effektiv und glaubhaft auf den Zuschauer übertragen. Auch die äußeren Umstände steigern das Interesse, da sich nicht nur die Frage stellt, wie man mit einem unbekannten Virus in solch einer Extremsituation umgeht, sondern auch, wo eine kontaminierte Maschine, die niemand auf seinem Territorium haben will, sicher notlanden kann. Und dabei lässt es sich der Film nicht nehmen, unserer heutigen Gesellschaft auch gleich einen Spiegel vor Augen zu halten, in der jeder sich selbst am nächsten ist.

Leider geht dem Film in seiner zweiten Hälfte aber schnell die Puste aus. Den eigentlichen Höhepunkt erlebt man nämlich bereits zur Halbzeit, danach zieht sich der nachfolgende Part mit redundanten Szenen arg in die Länge und verliert sich in übertriebenem Melodrama, das etwas zu hart auf die Tränendrüse zu drücken versucht und damit das Gegenteil von dem bewirkt, was es eigentlich will. Bei einer Laufzeit von zu langen 140 Minuten erfordert das Ganze reichlich an Durchhaltevermögen, auch wenn der tolle Cast weiterhin sehr engagiert bei der Sache ist und eigentlich auch noch genügend spannender Stoff zur Verfügung stünde, um den Schlussakt sinnvoll zu füllen. Das tut Emergency Declaration dann aber nur noch halbherzig.

Fazit

Mit seinem Schreckensszenario weiß dieser Katastrophenthriller gekonnt das Fürchten zu leeren. Stark gespielt, intensiv und spannend inszeniert. Leider geht "Emergency Declaration" in seiner zweiten Hälfte überraschend die Energie aus und der zuvor eigentlich so gelungene Film zieht sich gewaltig in die Länge. Hier wurden leider falsche Schwerpunkte gesetzt und das Pacing aus den Augen verloren. Lohnenswert ist eine Sichtung dennoch, da weiterhin genügend Unterhaltungswert vorhanden ist und auch die technische Umsetzung wirklich gut ist, doch die verpasste Chance auf ein noch runderes Erlebnis stimmt doch ein wenig ärgerlich.

Kritik: Sebastian Stumbek

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