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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Selbst radikal-islamistische Terroristen sprechen nur in absoluter Ehrfurcht über ihn: Dokumentarfilmer Michael Malone ist der USA-Hasser Nummer 1! Sein neuester Anschlagsplan auf sein Heimatland sorgt für mächtigen Wirbel: Ausgerechnet der amerikanische Unabhängigkeitstag soll nach Malones Meinung ersatzlos gestrichen werden! Doch die ureigene Seele der Nation schlägt zurück und das in Form des Geistes von John F. Kennedy. JFK prophezeit, dass Malone drei Geister erscheinen werden, die ihm von seinem kruden Treiben abhalten sollten. Für den Anti-Amerikaner beginnt nun eine unfreiwillige Reise durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der USA. Eine Reise, die Malone zum Musterpatrioten formen soll...

Kritik

Die meisten Spoof Movies erfreuen sich nicht sonderlich großer Beliebtheit, was aufgrund der meist minderwertigen Qualität auch verständlich erscheint. Die Filme verpassen es oft, die Originalfilme ordentlich aufzuarbeiten, um dann mit cleveren Gags um die Ecke zu kommen. Stattdessen suhlen sie sich in plakativen Witzeleien und zusammenhangslosen Plumpheiten, die sich an den offensichtlichsten Schwachstellen der Originale abarbeiten. Big Fat Important Movie wirkt auf dem ersten Blick um einiges innovativer: Statt sich eines Filmfranchises anzunehmen, will der Film den Regisseur Michael Moore (Bowling for Columbine), dessen politische Einstellung und Methodik persiflieren. Und tatsächlich schreckt der Film nicht davor zurück politisch zu werden, jedoch auf die erdenklich widerlichste Art. 

Moore ist ein Polemiker, der viele Anhaltpunkte für Kritik bietet. Man könnte ihm vorwerfen, er betrachte die politische Lage zu einseitig, seine Art und sein Humor wären unangebracht oder die von ihm gezogenen Analogien seien geschmacklos. Doch dessen bedient sich David Zucker (Die nackte Kanone)nicht, ihn stört etwas ganz anderes, das er der Lächerlichkeit preisgeben möchte: Moore ist nicht dem Positivismus verfallen, er übt Kritik aus und ist ein Aktivist. Daher macht es sich der Film zur Aufgabe, den Dokumentarfilmer als Anti-Patrioten  darzustellen, der nur von einem völlig gedankenlosen Hass auf die USA angetrieben wird, der sich im Laufe des Filmes mit Terroristen verbündet und eine ungemeine Ablehnung der ach so heiligen amerikanischen Familie hegt. Er ist ein wahrer Spielverderber in einem sonst so großartig liberalem Land, das ihn dankbarerweise auch noch aushält. 

Michael Malone - so heißt die Moore-Persiflage im Film - ist dabei ein erfolgloser Dokumentarfilmer, den zwar jeder kennt, aber niemand mag. Warum? Wer kann es erraten? Richtig, weil er ein Kritiker der USA ist. Um den Vereinigten Staaten zu schaden, plant er mit drei islamistischen Terroristen einen Anschlag. In Anlehnung an "A Christmas Carol" von Charles Dickens begegnen Malone im Folgenden drei Geister in Form von populären Personen wie John F. Kennedy oder George S. Patton, die ihn wieder auf den rechten Weg bringen sollen. Tatsächlich gelingt das Unterfangen, Malone sieht ein, was er all die Jahre für einen Schaden angerichtet hat und beschließt in Zukunft weiterhin Dokumentarfilme zu drehen, jedoch positive und keine kritischen mehr. Vielleicht beginnen die Menschen ihn ja dann auch zu lieben.

Über weite Strecken fühlt sich Big Fat Important Movie wie ein schwaches Spoof Movie mit dämlichen Gags an, hinter denen sich ein fragwürdiger Kern verbirgt. Kritischer Aktivismus wird hier als naiv, selbstgerecht, antiamerikanisch und damit verachtenswert dargestellt. Hegt man in der ersten Hälfte noch die Hoffnung, dass der Film es mit der Bekehrung Malones nicht allzu ernst nimmt und Moores Polemik einfach nur umkehren und damit ad absurdum führen möchte, wird spätestens im humorlosen und pathetisch vorgetragenen Ende deutlich, dass der Film es ernst meint. Als gnadenlos rechte, schlecht geratene und keinen intelligenten Aspekt aufzeigende Parodie über politischen Aktivismus lässt sich dieses Werk nur als US-Propaganda begreifen.

Fazit

Man möge die meisten Spoof Movies für dumm, langweilig und schlecht halten. Doch keines von ihnen kann es mit "Big Fat Important Movie" aufnehmen. Nicht nur wird jeder, der nichts mit besagten Filmen anfangen kann, auch hier kein Vergnügen finden, auch durchzieht ihn eine widerliche Denkweise. In aller reaktionärer Ernsthaftigkeit kulminiert er in einem Ende, das jeglichen politischen Aktivismus als naiv und gleichzeitig brennend gefährlich diffamiert: Ein Angriff auf die Daseinsberechtigung von Kritik und Meinungsfreiheit im Allgemeinen

Kritik: Maximilian Knade

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