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Er hat seinen Strand fest im Griff: Mitch Buchannon (Dwayne Johnson) ist der lässigste Rettungsschwimmer von Miami Beach mit dem heißesten Team an seiner Seite. Nur Neuzugang Matt Brody (Zac Efron) stellt die Autorität des charismatischen Anführers in Frage und stiftet Unruhe. Doch als das Team in einen mysteriösen Kriminalfall hineingezogen wird und die Zukunft der geliebten Bucht auf dem Spiel steht, müssen die beiden Lifeguards sich wohl oder übel zusammenraufen...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Baywatch - Die Rettungsschwimmer von Malibu war in den 90er Jahren ein echtes Serien-Phänomen. Und zwar eines von der Sorte, dass man sich heutzutage eher peinlich berührt als so genannten guilty plesaure zurück ins Gedächtnis ruft. Passend zu diesen komödiantisch konnotierten Erinnerungen, bekommen wir im Jahr 2017 ein Remake der Rothosen-Serie spendiert, das die alte Serie aber nicht in all ihren kitschigen Facetten neu beleben, sondern sich dieser eher satirisch annehmen will. Engagiert wurde dafür Komödienregisseur Seth Gordon (Kill the Boss), der dem Remake der Soap einen derberen und zeitgemäßeren Anstrich verpassen soll. Mitsamt eines äußerst hippen Casts um Dwayne Johnson (Central Intelligence), Zac Efron (Bad Neighbors 2) und Alexandra Daddario (San Andreas), diversen brandakutellen Popsongs und einer hochstylischen Inszenierung im Fast and Furoius Style, kommt Baywatch also als Komödie zurück auf die Bildschirme. Und versagt leider genau bei dem Aspekt, der das Remake auszeichnen sollte: Seinem Humor. 

Die größte Frage, die Baywatch im Laufe seiner ausschweifenden 119 Minuten evoziert, ist, an wen sich dieser Film eigentlich genau richtet. Die Idee, das Remake humoristischer zu inszenieren und die Serie damit sowohl zu veräppeln als auch zu würdigen, klingt zunächst zwar durchaus ansprechend, leider distanziert sich Baywatch (mit Ausnahme von ein paar forcierten Camoes und Anspielungen) aber so sehr von seinem Ausgangsmaterial, dass der fertige Film kaum noch etwas damit zu tun hat und den Titel eigentlich gar nicht verdient. Sollte sich ein Baywatch-Film doch irgendwie durch einen nostalgischen oder wenigstens eigenartigen Flair auszeichnen, wirkt das Remake viel zu oft wie eine dieser x-mal gesehenen amerikanischen R-rated Komödien, die ihren Humor primär um die Worte fuck und motherfucker herumspinnen. Und das macht das Baywatch-Remake in seinem Genre leider relativ austauschbar. 

Sollte man in diesem Zug meinen, dass wenigstens Fans derber Komödien im Stile von 21 Jump Street oder Ted 2 auf ihre Kosten kommen, macht sich leider auch hier Enttäuschung breit. Der Humor des Films kommt ebenso uninspiriert daher, wie der bereits tausend mal verwurstete Plot um Drogenschmuggler, die das Revier unserer Helden unsicher machen. Der Gebrauch des Wortes fuck, die Gespräche über Hodensäcke und der Slapstick über Penise, die in Strandliegen stecken bleiben, all dieser derbe Humor eben, nutzt sich viel zu schnell ab und offenbart schmerzlich, wie wenig es den Machern gelingt, die Laufzeit mit humoristisch kreativen Einfällen zu füllen. Baywatch setzt zu oft auf die sichere Karte, präsentiert sich zwar als zügellos und ach so derb, kommt in Wirklichkeit aber absolut regelkonform und altbekannt daher. Und das ist einfach schade, wäre es doch schön gewesen, wenn die Macher bei solch einem popkulturell berühmten Titel ein wenig mehr ihre grauen Humorzellen angestrengt hätten. 

Es ist allerdings nicht alles schlecht am Strand Malibus. Baywatch kann trotz all der genannten Versäumnisse nicht als Totalausfall gewertet werden. Und das liegt primär am äußerst charmanten Casts des Films, mit dem sich Baywatch einen großen Gefallen tut. Wie kann man einem Dwayne "The Rock" Johnson widerstehen, wenn dieser mit seinem breiten Grinsen und seiner selbstsicheren Art wie der coolste Kerl der Welt wirkt und aus jeder blöden Dialogzeile das letzte bisschen Coolness herausfiltert. Und auch Zac Efron beweist erneut, wie gut er komödiantisches Timing beherrscht. In den Hintergrund wird dabei der weibliche Cast gedrückt, der sich primär durch viel Körpereinsatz auszeichnet. Alexandra Daddario, Kelly Rohrbach (Café Society) und Ilfenesh Hadera (Old Boy) machen aber auch davon abgesehen eine sehr sympathische Figur. Es liegt letztlich am Cast, das man diese neue Baywatch-Gruppe am Ende dann doch ganz gerne bei ihrem uninspirierten Abenteuer begleitet und dass die zwei Stunden Laufzeit nur selten zur absoluten Geduldsprobe avancieren.  

Fazit

Man nehme jede x-beliebige R-Rated Komödie, klatscht ihr ohne tieferen Sinn ein popkulturell bekanntes Siegel auf und fertig ist “Baywatch”: ein Film, den niemand wirklich braucht und bei dem weder Fans des Originals, noch Freunde von derben Komödien wirklich auf ihre Kosten kommen. Am Ende ist es dem wirklich äußerst charmanten Cast geschuldet, dass “Baywatch” nicht total die Luft ausgeht.

Kritik: Thomas Söcker

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