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Inhalt

Batman hat es mit dem Pinguin zu tun, einem amphibisch/menschlichem Wesen, das durch den Ansporn des fiesen Geschäftsmanns Max Schreck sogar Ambitionen hegt, es bis zum Bürgermeister Gotham Citys zu bringen. Die beiden wollen Batman in Verruf bringen, doch dann gibt es da noch die ehemalige Sekretärin Schrecks, Melina Kyle, die als undurchsichtige Catwoman durch Gothams Strassen zieht…
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bereits bevor klar wurde, was für ein gigantischer Erfolg die erste, wirklich große Batman-Verfilmung werden sollte, war ein Sequel bzw. ein ganzes Franchise schon bei Warner mehr oder weniger beschlossene Sache. Nachdem die finanziellen Erwartungen sogar noch übertroffen wurden und eigentlich schon alles unter Dach und Fach war dauerte es trotzdem noch drei Jahre, bevor Batmans Rückkehr im Juni 1992 über die Kinoleinwände flimmerte. Der Grund für diese ungeplante Verzögerung war Regisseur Tim Burton (Sleepy Hollow), der nicht selbstverständlich in eine erneute Beteiligung einwilligte. In der Zwischenzeit konnte er bei Edward mit den Scherenhänden erstmals einen großen Film ganz nach seinen Vorstellungen realisieren und der Erfolg gab ihm abermals recht. Grund genug, den Herren bei Warner die Pistole auf die Brust zu setzen: Nun entweder exakt „seinen“ oder gar keinen weiteren Batman.

Da man Burton – der zu diesem Zeitpunkt als verschrobenes Wunderkind galt – keinesfalls verlieren wollte, wurde ihm tatsächlich maximale, kreative Freiheit gewährt. So verwarf er das bereits erstelle Skript, das sich ursprünglich als direkte Fortsetzung zum ersten Film verstand und u.a. die Charaktere von Vicki Vale (einst Kim Basinger) und Harvey Dent erneut vorsah. Eigentlich sollte Billy Dee Williams (Das Imperium schlägt zurück) in der Rolle von Gothams Staatsanwalt nun zum neuen Gegenspieler aufgebaut werden, nachdem er im Erstling lediglich in einer unbedeutenden Szene am Anfang auftauchte. Burton hatte an nichts davon Interesse und ließ ein völlig neues Drehbuch verfassen, was Williams letztlich komplett aus dem Franchise kegelte (in Batman Forever gab es schließlich die Figur des Two-Faces, nun aber mit Tommy Lee Jones besetzt). Für ihn persönlich sicherlich bedauerlich, allgemein kann man über das Durchsetzungsvermögen und den Idealismus von Tim Burton nur heilfroh sein. Somit bescherte er uns einen Film, der sich deutlich von seinem Vorgänger abhebt und nun ohne Wenn und Aber seine (damals noch) einzigartiger Signatur trägt. Batmans Rückkehr ist nicht nur für einen waschechte Blockbuster wunderbar eigen und auf beinah exotische Weise spleenig, sondern zählt eindeutig zu den kreativsten und mutigsten Superheldenfilmen bis heute. Da er sich eben nicht ins (selbst)gemachte Nest setzt, sondern stattdessen lieber alles auf eine Karte, um sich vollends austoben zu dürfen.

Es weihnachtet sehr in Gotham City. Obwohl der Film im Sommer sein weltweites Release feierte, präsentiert er sich als düsteres, deutlich melancholisches Weihnachtsmärchen, das eine wesentlich komplexere und Charakter-fokussiertere Geschichte erzählt als noch drei Jahre zuvor. Mit Max Shreck (Christopher Walken, Das Leben nach dem Tod in Denver), dem Pinguin (Danny DeVito, Der Mondmann) und Catwoman (Michelle Pfeiffer, Tequila Sunrise) werden gleich drei Antagonisten aufgefahren, womit man einen Film dieser Gattung ganz schnell überfrachten kann (das Hauptproblem bei dem ansonsten starken Spider-Man 3). Dies geschieht hier nicht, da sie sich alle perfekt ergänzen und ihren homogenen Beitrag für den Plot leisten. Sie agieren nicht nebeneinander, sondern erst ihr Zusammenspiel generiert die Tiefe der eigentlichen Geschichte. Batmans Rückkehr ist nicht nur vom Stil, sondern besonders vom Erzählerischen her mehr als ein einfacher Schritt nach vorne. Seine Figuren besitzen viel tragisches Potential und selbst der diabolische, von Danny DeVito herausragend verkörperte Pinguin erweckt so viel Mitleid, das man im Finale beinah hin und her gerissen ist. Tim Burton lässt seine Muskeln spielen, darf kleckern und klotzen was die Portokasse hergibt und präsentiert daraus eine manchmal beinah poetische Fantasterei mit wahnsinnig viel Liebe zum Detail und einer inszenatorischen Hingabe, die kein moderner Superheldenfilm der letzten Jahre hinter seinem ganzen Bombast durchschimmern ließ.

Fazit

„Batman“ war für seine Zeit ein kleiner Meilenstein, allein aufgrund seiner Pionierarbeit. „Batmans Rückkehr“ ist die endgültige, cineastische Emanzipation. Tim Burton entledigt sich aller Fesseln und darf der Welt nun endgültig seinen Batman vorführen. Das fühlt sich so lebendig, authentisch und hingebungsvoll an, da geht einem das Herz auf. Das ist manchmal auch etwas schräg und trotz seiner Melancholie und Tragik weit weg von stoischer Verbissenheit, aber genau das will man in diesem Kontext doch sehen. Aber vermutlich bekommt das kaum jemand hin wie der Mann, der einmal Tim Burton war. Wo auch immer er geblieben ist.

Kritik: Jacko Kunze

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