Inhalt
Endlich haben es Mac und Kelly Radner geschafft: Töchterchen Stella schläft längst durch, ein zweites Baby ist unterwegs und in der Nachbarschaft ist wieder Ruhe eingekehrt. Der ideale Zeitpunkt also, um den nächsten Schritt Richtung gepflegte Bürgerlichkeit zu tun. Doch gerade als sie ihr Haus verkaufen und in die Vorstadt ziehen wollen, hält nebenan plötzlich wieder eine Studentenverbindung Einzug. Und die Mädels von Kappa Nu lassen Teddy und seine Jungs im Rückblick fast wie Traumnachbarn erscheinen. Shelby und ihre Mitbewohnerinnen haben die Schnauze voll von den strengen und wenig Spaß orientierten Uni-Vorschriften und wollen in ihrem neuen Verbindungshaus einfach tun und lassen, wonach ihnen der Sinn steht. Was natürlich vor allem heißt: die Sau raus lassen und Partys feiern, bei denen kein Stein auf dem anderen bleibt. Die Radners haben nur eine Chance, wenn sie die unliebsamen Störenfriede loswerden und damit den Marktwert ihres Hauses retten wollen: Sie bitten ihren Ex-Rivalen Teddy um Mithilfe. Sein charmantes Lächeln und die gestählten Bauchmuskeln sollen die Party-Bitches stoppen. Doch jung und verrückt wie sie sind, geben sich Shelby und Co. nicht so schnell geschlagen.
Kritik
Vor ziemlich genau zwei Jahren kam Bad Neighbors in die deutschen Kinos und bei seinem finanziellen Erfolg war es wohl nur eine Frage der Zeit bis uns der zweite Teil erwartet. Diese Woche war es so weit und Bad Neighbors 2 startete in den deutschen Lichtspielhäusern, ganze zwei Wochen vor seinem amerikanischen Veröffentlichungstermin. Dass die Produzenten bei einer inhaltlich schlichtweg unnötigen Fortsetzung vornehmlich auf Nummer sicher gehen ist erwartungsgemäß und so orientiert sich Nicholas Stollers (Männertrip) Film klar an seinem Vorgänger. Nach der Studentenverbindung in Teil Eins bezieht nun eine Gruppe Studentinnen angeführt von Chloe Grace Moretz (Kick-Ass) das Nachbarhaus und erfüllt ihre Pflicht als schlechte Nachbarn. Erwartungsgemäß beginnt schnell der Nachbarschaftskampf und beide Parteien zeigen sich von ihrer fiesesten Seite.
Auch humoristisch tritt Bad Neighbors 2 in die Fußstapfen seines Vorgängers und bietet die typischen Witze der Marke Rogen. Inwiefern man diesen Humor nun schätzt oder nicht ist erwartungsgemäß der essentielle Gradmesser dafür, ob man mit Bad Neighbors 2 letztlich etwas anfangen kann oder nicht. Möglichst neutral betrachtet, auch wenn das natürlich schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ist, bedeutet das, dass eine gute Handvoll wirklich kreativer Lacher einer ähnlichen Anzahl an Gags gegenübersteht, die vom Film total gegen die Wand gefahren werden. Der Großteil der Witze bewegt sich jedoch zwischen gleichgültigem Schulterzucken und amüsanten Schmunzeln, was den Film wohl ins gesunde Mittelmaß der aktuellen Komödienlandschaft hievt. Hin und wieder kommt man um den obligatorischen Fremdschammoment nicht herum, was der Film jedoch dadurch wieder wett macht nicht schon im Trailer seine besten Witze zu verbraten.
Inhaltlich erzählt Bad Neighbors 2 ebenfalls nichts Neues, was der ganzen Produktion durchaus einen faden Beigeschmack verleiht. So springt der zweite Teil eben auf den Erfolgszug seines Vorgängers auf und zeichnet sich eher durch kalkulierte Gewinnerwartung und Mutlosigkeit, als durch neuartige Ideen und kreative Ansätze aus. In Sachen Figurenkonstellation bleibt alles beim Alten, Zac Efron (High School Musical) ist noch immer der feierwütige Junggebliebene ohne Perspektive, Seth Rogen (Das ist das Ende) und Rose Byrne (Spy – Susan Cooper Undercover) geben das selbstzweifelnde Elternpaar. Statt Zukunftsängste bei den Studenten gibt es dieses Mal emanzipatorische Selbstbestimmung bei den Studentinnen. Dass dabei kein sonderlich tiefgreifender Diskurs geführt wird, scheint klar. Innerhalb seines abgesteckten und völlig übertriebenen Mikrokosmus erfüllt diese Ebene jedoch durchaus ihren Zweck.
Fazit
Final erweist es sich zumeist als schwierig, eine treffende Empfehlung für Komödien abzugeben. Bei „Bad Neighbors 2“ hingegen scheint die Lage klar. Wer mit dem Vorgänger seinen Spaß hatte, kann bedenkenlos ein Ticket löhnen. Alle anderen bleiben dem Film am besten fern.
Autor: Dominic Hochholzer