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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Norwegisches Drama von Joachim von Trier, das international 2008 im Kino startete. Erik und Phillip sind beste Freunde, Schriftsteller und Anfang 20.

Kritik

Auf Anfang – kann der Filmtitel eines Langfilmdebuts überhaupt passender sein? Dazu zwei junge Protagonisten, kaum im Leben angekommen und dennoch vom Wunsch beseelt, sich künstlerisch auszudrücken. Es liegt durchaus nahe, dass Joachim Trier (Oslo, 31. August) durch diese beiden Figuren auch von sich selbst spricht, von seinem eigenen Ursprung. Zurück auf Anfang eben. Kombiniert man diesen Aspekt mit dem Originaltitel, Reprise, so kommt man der Essenz des Werkes schon sehr nahe. Was Joachim Trier hier wiederholt oder wiederaufnimmt ist die Art von Filmemachen, wie sie einst in der Nouvelle Vague praktiziert wurde. Insbesondere gestaltet sich Auf Anfang als eine Hommage an Truffauts Klassiker Jules und Jim, wobei die Bezüge dabei nicht inhaltlicher Natur sind, sondern sich vor allem in der sprunghaften, experimentierfreudigen und getriebenen Regie wiederfinden.

Dadurch unterscheidet sich das Werk auch von Triers darauffolgendem Glanzstück Oslo, 31. August, welches auf der gleichen Vorlage wie MallesIrrlicht basiert und dementsprechend diverse Parallelen zu dem französischen Klassiker aufweist. Was beide Filme Triers jedoch verbindet, ist die nüchterne und kühle Art, mit der er die schwarz-weiß Bilder eines berauschenden Paris in die Gegenwart überführt. Dabei macht er sich auch durchaus die architektonischen und topografischen Eigenarten Skandinaviens zu eigen, die dem deutschen Auge gleichsam vertraut und ungewohnt erscheinen. Auf eine sehr bodenständige Art exotisch und von einer Schlichtheit durchzogen, welche die Leichtigkeit der Inszenierung unterstützt. Denn die wirkt entgegen ihrer Sprunghaftigkeit und der Auffälligkeit ihrer Mittel doch wunderbar verspielt, konsistent und passend.

Gleichsam passt dieser Stil auch wunderbar zu den Protagonisten. Erik und Philipp, von Espen Klouman Høiner (Upperdog) und Anders Danielsen Lie (Auguste Rodin) überzeugend verkörpert, die beide von einem Leben als Schriftsteller träumen. So erzählt Auf Anfang von deren verwinkelten Lebenswegen, die beide jedoch nur zu zweit beschreiten können und wollen. Gemeinsam lachen, gemeinsam trauern. Sich anschreien und danach umarmen. Joachim Trier lotet die Tiefe ihrer Gefühlswelt auf eine herrlich unaufgeregte Art aus und zeichnet deren Charakter auch stets im Einklang mit ihrem jeweiligen Gegenüber. Dabei beschreiten die jungen Erwachsenen zahlreiche Wege, treffen verrückte Entscheidungen und können oftmals nur reagieren, anstatt wirklich zu agieren. Damit will Trier vor allem auf die mannigfaltigen Möglichkeiten hinaus, die sich einem jeden Menschen im Laufe seines Lebens ergeben.

Die düstere Frage, die über all den Geschehnissen schwebt, ist somit auch, inwiefern der gewählte Weg auch der richtige war. Auf Anfang überdeckt diese Frage weitestgehend durch seinen sprunghaften Umgang mit Zeit an sich und der konstanten Vermengungen verschiedener Zeitebenen als Mittel der dramaturgischen Gestaltung. Dadurch entsteht auch ein Gefühl des Dabeiseins, welches den Zuschauer kontinuierlich in seinen Sog zieht. Zwischen der kühlen und kontrollierten Atmosphäre dringt ein Drang nach Freiheit, nach Unbeschwertheit aus den Bildern. Ein Gefühl, dass manchmal alles möglich und nichts unerreichbar scheint. Wenn man scheitert, beginnt man wieder von vorn. Ganz im Gegensatz zur Realität, denn meistens kann man eben nicht zurück auf Anfang. Und dennoch sollte jedem Menschen die Möglichkeit auf einen Neuanfang gewährt sein.

Fazit

„Auf Anfang“ ist eine Ode an das Lebensgefühl der Mittzwanziger. Joachim Trier findet in seinem Erstlingswerk oftmals große Trauer und Enttäuschung, wenn Träume an der Wirklichkeit scheitern. Gleichsam schafft er es jedoch daraus die Euphorie eines Neuanfangs zu gewinnen. Nicht nur inszenatorisch werden in diesem Film alle möglichen Wege beschritten.

Kritik: Dominic Hochholzer

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