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Quelle: themoviedb.org

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Remake des Godard-Klassikers "A Bout De Souffle". Jim McBride verlegt die von François Truffaut erfundene Geschichte vom Paris der 1950er Jahre ins L.A. der 1980er Jahre und schmückt sie mit grellen Actionszenen und einer üppigen Prise Erotik.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Remakes sind beinah schon so alt wie die Filmgeschichte selber, auch wenn sie früher eher seltene Ausnahmeerscheinungen darstellten. Ihr Ruf ist speziell heutzutage nicht der beste, was nicht zuletzt an ihrer oftmals künstlerisch wenig nachvollziehbaren Begründung liegt. Meistens zeugen sie eher von kreativen Mangelerscheinungen und dem Bestreben des schnell verdienten Dollars. Zudem ist es sehr berechenbar, welche Geschichten irgendwann einer unfreiwilligen Frischzellenkur unterzogen werden. Oftmals sind es Genrefilme, die man meint mit mehr Budget und modernerer Technik ansprechender für das aktuelle Publikum anrichten zu können. Interessanter sind daher die Remakes, die im ersten Moment äußerst gewagt bis völlig unmöglich klingen. Sie sind dementsprechend auch schwieriger, bei Gelingen allerdings umso wertvoller. Bestes, halbwegs aktuelles Beispiel ist Luca Guadagnino’s Suspiria. Eine Neuverfilmung von Dario Argento’s einzigartigen Original klang schier absurd, im Resultat haben wir nun zwei völlig eigenständige Meisterwerke gleichen Namens. Aus dieser Perspektive betrachtet könnte auch der wagemutige Versuch einer Neuinterpretation von Außer Atem ähnlich unerwarteten Ertrag bringen.

Der 1960 von François Truffaut (Sie küssten und sie schlugen ihn) geschriebene und von Jean-Luc Godard (Die Verachtung) inszenierte Nouvelle Vague-Klassiker hat bis heute nichts von seiner verwegenen, ungestümen und beinah revolutionären Faszination eingebüßt, auch wenn er sich natürlich modernen Sehgewohnheiten widersetzt. Regisseur und Co-Autor Jim McBride (Great Balls of Fire) behält die Handlung grundlegend bei, verändert jedoch den zeitlichen wie örtlichen Kontext und peppt alles zeitgemäß-stilistisch auf. Das ist vermutlich auch der einzige Weg, der ein solches Remake überhaupt rechtfertigt und dahingehend ist das in der Theorie auf völlig legitim. Was noch nichts über die praktische Qualität aussagt. Hierbei lässt sich wenigstens das Handwerkliche als nicht untalentiert oder reizlos einzustufen. In knalligen Farbtönen, anfangs gar surrealen Ausleuchtungsorgien wird dem Ganzen ein interessanter Look verpasst, dazu begleitet von einem durchgehend hervorragenden Soundtrack. Das ist alles ziemlich schön anzusehen- und zuhören. Der Rest dann leider doch dürftig.

Während Jean-Paul Belmondo (Der Profi) und Jean Seberg (Airport) ein legendäres Leinwandpaar mit einer bald magischen Chemie bildeten, bleiben ein stellenweise unerträglich überdrehter Richard Gere (Pretty Woman) und eine so wunderschöne wie darstellerisch limitierte Valérie Kaprisky (Die öffentliche Frau) etwas auch nur Vergleichbares konstant schuldig. Ausgeglichen wird das durch zahlreiche ineinander verschlungene Hochglanz-Nackedei-Tollereien, mit der in den 80ern gerne versucht wurde das Publikum ins Kino zu locken. Das ist sicher nicht ganz so niveaulos und beschämend wie in einem 9 ½ Wochen, einen Mehrwert außerhalb des Hosenstalls sucht man dennoch vergebens. Eine Aneinanderreihung schöner Bilder von hübschen, egoistischen Arschgeigen, die einem den Buckel bis dahin runterrutschen können, wo keine Sonne scheint – wenn man denn bekleidet ist. Mit etwas mehr Action und Rasanz soll speziell im Finale sich nochmal modern vom hier bereits längst in weite, weite Ferne gerückten Original abgehoben werden, was aber ausschließlich in die qualitativ entgegengesetzte Richtung gelingt. Der grundsätzliche Versuch und die stilistischen Fähigkeiten des Films sind nicht uninteressant und dürfen gerne gelobt oder wenigstens anerkannt werden. In seiner Gesamtheit ist er aber exakt das, was man aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrades des Vorhabens bereits prognostizieren konnte: Völlig überflüssig.

Fazit

Genauso hübsch wie belanglos. Mit Ästhetik und Erotik versucht man sich bei diesem „Atemlos“ von dem zugrundeliegenden Klassiker „Außer Atem“ abzuheben und eine Daseinsberechtigung zu schaffen. Dieser Reiz ist schnell verflogen, lange bevor der Abspann auch nur in Sichtweite ist.

Kritik: Jacko Kunze

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