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Wir schreiben das Jahr 50 v. Chr. Die Kaiserin von China befindet sich nach einem Staatsstreich, angezettelt von dem verräterischen Prinzen Deng Tsin Qin, in Gefangenschaft. Mithilfe eines phönizischen Händlers und ihrer ergebenen Leibwächterin flüchtet Prinzessin Sass-Yi, die einzige Tochter der Kaiserin, nach Gallien, um sich die Unterstützung der heldenhaften Krieger Asterix (Guillaume Canet) und Obelix (Gilles Lellouche) zu sichern, die Dank des Zaubertranks über übermenschliche Kraft verfügen. Die beiden unzertrennlichen Helden sind gerne bereit, der Prinzessin bei der Rettung ihrer Mutter und der Befreiung ihres Landes zu helfen. Und so beginnt eine lange Reise und ein großes Abenteuer auf dem Weg nach China. Aber Cäsar (Vincent Cassel) und seine mächtige Armee dürstet es nach einem neuen Siegeszug und so sind auch sie auf dem Weg zum Reich der Mitte

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Gibt es jemanden, der oder die hinkelsteinfest davon überzeugt ist, dass die Live-Action-Filme von Asterix, die 1999 mit Asterix & Obelix gegen Caesar ihren Anfang hatten und mittlerweile mit ihren fünften Teil hervorbrachten, auch nur annähernd so charmant, amüsant und clever empfinden, wie die Animationsfilme? Wenn ja, dann lasst euch gesagt sein, die Römer spinnen nicht so sehr wie ihr. Entschuldigung, aber die Realfilme rund um den Flügelhelmträger und seinen stämmigen Freund haben noch nie einen wirklich brauchbaren Titel hervorgebracht. Wo es bei den alten Trickfilmen gewiss auch ein oder zwei nicht mehr ganz so frische Fische gab (z. B. Asterix in Amerika) mieften die Ableger aus Fleisch und Blut schon seit dem ersten Teil. Als Beweis, dafür, dass es keine gute Idee ist, Trickfilme einfach mit echten Menschen vor der Kamera zu übertragen, dienen die Werke sogar noch besser, als Disneys Remake-Welle der letzten Jahre.  Auch Asterix und Obelix - Im Reich der Mitte zeigt wieder deutlich, dass es auf der großen Leinwand nur einen wahren Gallier mit Zaubertrank gibt - und der ist animiert.

Es mag ja durchaus sein, dass auch die Macher von Asterix und Obelix - Im Reich der Mitte das Projekt vor allem aus Liebe zur Vorlage gemacht haben. Trotzdem wirkt es wieder mehr wie ein Cash Grab. Immerhin sind die Figuren seit 1961 so bekannt wie beliebt. Nicht nur als Charaktere in unsterblichen Abenteuergeschichten, sondern auch als Marken. Asterix und Obelix zählen (zumindest in Europa) zu den bekanntesten fiktiven Figuren aller Zeiten. Kein Wunder also, dass immer noch Comics, Videospiele, Filme und somit auch Merchandise hergestellt wird. So gesehen war es recht clever von Netflix, den neuen Film mitzuproduzieren. Hätten die Macher aber mal das Drehbuch poliert, wäre Asterix und Obelix - Im Reich der Mitte vielleicht dann nicht solch eine Enttäuschung geworden.

Das fängt schon mit der eigentlichen Geschichte an. Die ist elendig aufgepumpt, springt von einer uninteressanten Station zu nächsten und mal abgesehen von gelegentlich ganz hübschen Aufnahmen, gibt es wenig zu entdecken, was wirklich begeistert. Aber immerhin etwas! Beim Humor ist Asterix und Obelix - Im Reich der Mitte nämlich ein totaler Bankrott. Dumme Wortwitze und peinliche Klischeeparaden geben den Ton an. Etwas Abwechslung hätten die vereinzelten Actionszenen bieten können. Doch weder wurde aus der Idee, dass es Asterix und Obelix es mit asiatischen Kampfkünstlern als Gefährten sowie auch als Gegenspieler zu tun bekommen, wirklich etwas gemacht, zum anderen sind die paar Martial-Arts-Momente mehr schlecht als recht montiert und lassen viel zu lange auf sich warten. Wenn sie dann präsentiert werden, überrascht es auch nur noch wenig, dass sie unterlegt wurden mit Carl Couglas‘ „Kung Fu Fighting“, was erneut unterstreicht, wie furchtbar gestrig und lahm sich die Komödie anfühlt.

Daran ändern auch die wahllosen Gastauftritte nichts. Etwa von Fußballer oder Popstars wie Orelsan oder Angèle. Deren Auftritte existieren auch nur, damit sich in der Werbekampagne genutzt werden können. Da ist es umso ärgerlicher, dass eine Schauspielgröße wie (Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh) als Dorfdruide Miraculix kaum mehr zu tun bekommt, als kurz halbgare Witzchen und Botschaften zu verbreiten. Aber okay, vielleicht konnte er gesundheitlich nicht mehr machen. Dennoch: Wie lieblos der Film und seine Macher, darunter (Blood Ties) als Regisseur sowie Asterix-Darsteller, mit dieser Figur und der gesamten Geschichte umgehen ist bedenklich. Der Hang zur Modernisierung liegt wie ein Fluch über diesem Realfilm-Gallier. Da ist es fast schon wieder amüsant, dass es vor allem Witze über modische Themen wie vegane Lebensweise, Handys und Popmusik sind, die Asterix und Obelix - Im Reich der Mitte so lieblos archaisch erscheinen lassen. Ganz zu schweigen zu den Kostümen, die dem Film des Öfteren wirken lassen, wie eine Cosplay-Messe.

Fazit

Das Lustigste an "Im Reich der Mitte" ist, dass er trotz der diversen Versuche moderne Themen und Anspielungen unterzubringen, noch antiquierter wirkt, als die ersten Animationsfilme des Galliers. Die sind aber wenigstens auch heutzutage noch charmant und amüsant. Der fünfte Realfilm ist hingegen, genau wie seine Vorgänger, nur wieder eine ziemliche Verschwendung von Ressourcen, Talent und Zeit.

Kritik: Sebastian Groß

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