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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Onkel Buck, das schwarze Schaf der Familie wird zur Betreuung der “lieben Kleinen” seines Bruders abkommandiert – für mehrere Tage. Nach dem Motto “rauh aber herzlich” ersetzt er fehlende Kenntnisse der geordneten Haushaltsführung durch geniales Improvisationstalent; er trocknet Socken in der Mikrowelle, backt einen Riesen-Pfannkuchen und verteidigt die Unschuld der Tochter mit der Bohrmaschine. Daß er damit so ganz nebenbei die Kinder in den Wahnsinn treibt, die Nachbarn in Panik ausbrechen und die Eltern bei ihrer Rückkehr dem Herzinfarkt nahe sind, ist eigentlich völlig klar…
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die vorletzte Regiearbeit von John Hughes (She’s having a Baby), bevor er sich recht früh (mit gerade mal 41 Jahren im Jahr 1991) dafür entschied, nur noch als Drehbuchautor und Produzent in Erscheinung zu treten, was sich bis zu seinem völlig unerwarteten Tod im Jahr 2009 leider nicht mehr ändern sollte. Allein mit Onkel Buck stellt dabei sogar eine Art Weichensteller für seine Zukunft dar. Nicht unbedingt was die Entscheidung angeht keine Filme mehr zu inszenieren, sondern die inhaltliche Ausrichtung, die den weiteren Weg seiner immer noch äußerst erfolgreichen Karriere bestimmen sollte.

War Hughes dank Filmen wie Sixteen Candles - Das darf man nur als Erwachsener, Breakfast Club – Der Frühstücksclub, Ferris macht Blau oder Pretty in Pink (dort damals schon nur als Autor & Produzent) kometenhaft berühmt und verehrt worden als jemand, der ungemein intim und empathisch den Puls der Teenager der 80er wahrnahm und entsprechend umsetzte, ist Allein mit Onkel Buck der erste und entscheidende Schritt in Richtung kindgerechter Familienunterhaltung. Wie er es später mit den Drehbüchern zu Filmen wie Kevin – Allein zu Haus, Ein Hund namens Beethoven oder Dennis, die Nervensäge nur weiter ausbaute. Eine trotz des kommerziell herausragenden Erfolges eine aus künstlerischer Sicht doch eher leicht wehmütige Entscheidung, denn letztlich ging dem Kino und einer ganzen Generation damit jemand ein Stückweit verloren, der in seiner Funktion unersetzlich und essentiell wichtig war. Bezeichnend dafür ist dieser Film dann am stärksten, wenn im letzten Drittel kurzzeitig auch die tragischen und durchaus ernsten Facetten in den Vordergrund gestellt werden und deutlich wird, wie sehr ein oftmals bieder und banal anmutendes Skript sich doch mit seinen Figuren beschäftigt, das aber zu selten und dezent hervorbringen will.

Im ersten Moment sieht es eben aus wie das alte Lied vom irgendwie natürlich herzensguten, aber unmissverständlich ungehobelten, trampelnd-übergewichtigen Elefant im Porzellanladen, voluminös verkörpert von Schwergewicht John Candy, der bereits zwei Jahre zuvor bei Hughes und Ein Ticket für Zwei zum großen, knuffigen, aber auch immens melancholischen Sympathieträger wurde. Nun rumpelt er als nichtsnutziger, 40jähriger Kindskopf Buck als Spontan-Babysitter in das Leben seines Bruders, der ihn bisher eigentlich erfolgreich wegignoriert hatte. Ohne das es dem Hallodri zwingend aufgefallen wäre. Zu sehr ist er damit beschäftigt, bloß keine Verantwortung übernehmen zu müssen, selbst erwachsen zu werden oder gar mit seiner Langzeit-Flamme Chanice (Amy Madigan, Straßen in Flammen) den nächsten Schritt zu gehen. Notgedrungen muss er nun ran und seine drei Nichten und Neffen hüten, was naturgemäß etwas holperig und chaotisch abläuft. Dazu geben die Kleinen (darunter auch der spätere Home-Alone-Star Macaulay Culkin) altklug-putzige Kommentare ab, die als Gag-Geber ebenso verbraucht wirken wie das bisherige Konzept des Films.

Lange ist es einzig und allein John Candy, der mit seinem entwaffnenden Tanzbär-Charme gegen eine  nicht zu leugnende Konservativität und manchmal ganz witzige, aber letztlich relativ offensichtliche Plattitüden des Skripts anspielt. John Hughes entfernt sich unvorteilhaft von seinem eigentlich starken Playground und findet nur partiell dorthin wieder zurück. Immer dann, wenn sein Drehbuch auch mal etwas ernstere, reflektierte Töne anspielt. Schlagartig wird der Film deutlich besser und offenbart diese tiefe, bald analytische und trotzdem rein bauchige Herzlichkeit, die seine Arbeiten im Kern immer auszeichneten. Davon deutlich mehr und Allein mit Onkel Buck könnte das Ruder im Schlussdrittel wirklich herumreißen und das ganz nette, aber nie bewegende und zu häufig beliebige Famlienkomödien-Konzept noch auf den richtigen Weg bringen und damit richtig offenlegen, wie eng seichte Komik und echtes Drama doch miteinander verbunden sind. Oder sein könnte.

Fazit

Ein schwächerer Film aus der Vita von John Hughes und ein Wegbereiter für deren sich ab hier leicht gabelnden Ausrichtung, der allerdings noch über genug Verve und Warmherzigkeit verfügt, als dass man ihm seine oftmals schlichte, angepasste Konformität richtig krumm nehmen mag. Sie wirkt halt unnötig verschenkt. Dafür dann aber noch gut genug, um nicht als purer Durchschnitt abgestempelt zu werden.

Kritik: Jacko Kunze

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