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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Bucky ist ein genialer Filmemacher – zumindest wäre er das gerne. Als im Vorgarten ein Komet landet, der den Vater des Teenagers in einen fleischfressenden Untoten verwandelt, ergreift der Möchtegern-Romero die Gunst der Stunde und mit ihr den Camcorder. Zusammen mit seinem besten Freund Vish, dem „Zombie Dad“ als Statist und einer abgehalfterten Schauspielerin, welche die Situation verkennt, will Bucky den besten Amateurfilm aller Zeiten drehen. Bucky hat leider ein gewaltiges Problem: er kann kein Blut sehen!

Kritik

Gesehen im Rahmen des Programm des HARD:LINE Film Festival 2024

1998: Teenager Bucky (Logan Riley Bruner, Hello Tomorrow!) träumt von einer Karriere als Filmregisseur. Aber nicht etwa von stumpfer Genre-Ware, es darf gerne anspruchsvolle Kost sein. Das Problem dabei: Bucky und sein bester Kumpel Vish (Neel Sethi, The Jungle Book) haben bis auf viel Passion, große Träume und einen altersschwachen Camcorder keinerlei Ressourcen. Doch dann schlägt das Schicksal in Form eines Meteoriten-Bröckchens im heimischen Garten ein. Als Bucky’s Vater das Gestein berührt, verwandelt er sich umgehend in einen blutgierigen Zombie. Bucky und Vish gelingt es, Papa an die Kette zu legen und im Keller einzusperren und sie machen aus der Not eine Tugend: Bei einem Filmfestival mit Schwerpunkt Horror findet ein Wettbewerb statt und den idealen Hauptdarsteller hat man ja praktisch schon. Mit June  - einer angehenden Jungdarstellerin, die wegen massiven Lampenfiebers ein Praktikum an einem Filmset machen will – und der zugekoksten, abgehalterten Möchtegern-Diva Vivien (Mena Suvari, American Beauty) bekommt man sogar etwas Personal zusammen, aber der Dreh mit einem echten Zombie birgt so einige Probleme. Das Bucky kein Blut sehen kann, ist dabei sogar noch das geringere, denn jeder „Arbeitsunfall“ kann fatale Folgen haben.

„If life gives you chicken shit, you turn it into chicken salad!“

Regisseur und Co-Autor Bucky Le Boeuf liefert mit All You Need Is Blood sein offenbar sehr persönliches Spielfilm-Debüt ab, schließlich trägt der Protagonist seinen Namen und wird somit mehr oder weniger dessen jüngeres Alter Ego sein. Noch offenkundiger handelt es sich hierbei natürlich um eine Hommage an den bis heute nicht übertroffenen Splatter-Comedy-Klassiker überhaupt: Peter Jackson’s Splapstick-Blut-Sause Braindead aus dem Jahr 1992. Wie dessen Hauptfigur Lionel ist Bucky ein nerdiger Außenseiter, der sein einzig verbliebenes Elternteil nach einer - nennen wir es mal – „Zombieinfektion“ daheim versteckt und trotz aller Bemühungen nicht verhindern kann, dass dies früher oder später zu einer blutigen Kettenreaktion führt. Ganz so wild und extrem in seinem Gore-Gehalt wie der neuseeländische Kultfilm ist All You Need Is Blood selbstverständlich nicht, das würde ja beinah an Größenwahn grenzen, aber auch in Sachen Witz und Einfallsreichtum kann er ihm leider nicht das Wasser reichen. Speziell die erste Hälfte versprüht zwar einen nicht zu leugnenden Charme aufgrund der eindeutigen Hingabe für das Projekt und des äußerst sympathischen Hauptdarstellers, die Prämisse bietet aber – auch für so ein kleines Projekt – viel mehr Raum für zündende Gags. Das ist alles wirklich nett und auch ganz ordentlich umgesetzt, wirkt aber do schon sehr zahm und längst nicht so bissig wie zunächst angenommen.

Da wäre zwar sichtlich mehr drin gewesen, aber nach einer gewissen Warmlaufphase zündet All You Need Is Love immer mehr. Mit fortlaufender Zeit werden nicht nur die Ketten und der Stauraum im Keller langsam knapp, das Tempo legt auch deutlich zu, der Humor trifft häufiger ins Schwarze (speziell der Auftritt von Eddie Griffin als misstrauischer Gesetzeshüter mit seltsamen Texas-Akzent macht ziemlich Laune) und auch der Gore-Gehalt steigt sichtlich. An das große Idol kommt er immer noch nicht ansatzweise heran, aber es wird ebenfalls ein Rasenmäher angeworfen und es gibt eine Tier-Mensch-Zombie-Hybrid-Mutation, die durchaus als absurdes Highlight bezeichnet werden darf und sich nochmal ganz tief vor der Ratten-Mama von einst verbeugt. Nicht zu vergessen so manche, zitierwürdige Lebensweisheiten.

„That’s why lying is like eating shit out of a cake.“

Fazit

Ein sympathisches Herzensprojekt mit offenkundig viel persönlicher Note und einer ganz großen Verbeugung vor dem vielleicht wahnwitzigsten Splatter-Film aller Zeiten. Dessen gigantische Fußstapfen kann und will er auch niemals ausfüllen und für sich genommen auch absolut keine Pflichtveranstaltung, aufgrund seiner eindeutigen Passion und einiger netter Momente aber für Fans mit Sicherheit einen Blick wert.

Kritik: Jacko Kunze

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