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Kritik

Der Titel klingt evoziert die abgedroschenen Beileidsbekundungen, mit denen die zurückhaltende Heldin Ray Yeungs herben Familiendramas nach dem Tod ihrer Lebenspartnerin abgespeist wird. Das bittere Echo einer straighten Sozialgemeinschaft, die queere Menschen nur duldet, wenn sie selbst davon profitiert. Wie die Verwandtschaft Angies (Patra Au) und Pats (Maggie Li Lin-Lin, Heaven and Hell). Über vierzig Jahre lebten die beiden Frauen in der gemeinsam gestalteten Wohnung, die Pats Erben nun beanspruchen. Und auch zum Bankschließfach hat sie plötzlich keinen Zugriff mehr.

Mit leiser Tragik, die nie in plumpe Sentimentalität abfällt, verwebt der Regisseur und Drehbuchautor eine Gruppe feinsinniger Charakterporträts zu einer bewegenden Beziehungsstudie. Darin überdecken sich Gemeinschafts- und Gesellschaftsbild, ohne die Individualität der einzelnen Figuren zu mindern. Pats Bruder Shing (Tai-Bo, Where the Wind Blows) möchte die Wohnung für seinen erfolglosen Sohn (Chung-Hang Leung), der seinerseits Vater wird, Schwägerin Mei (So-Ying Hui, Boon Bin Yen) beneidet Angies Kinderfreiheit, Nichte Fanny (Fish Liew, Duk ist das jong) steckt mit zwei Kindern in einer kaputten Ehe und winzigen Bude.

Bittere Ironie, dass ihre Bedürfnisse selbstgefällige Konsequenzen ihres Straighteness sind, Angies und Pats Wohlstand hingegen hart erarbeitet in einem patriarchalischen, homophoben System. Letztes nutzt die Verwandtschaft skrupellos aus, indem sie ihren fehlenden Familiensinn und ihr Schmarotzen Angie anlasten. Subtile, aber symbolreiche Szenen unterstreichen den geringen Wert der Wünsche der Verstorbenen gegenüber gesellschaftlichen Gepflogenheiten sowie die juristisch gestärkte Hierarchie menschlicher Verhältnisse. Hetero-Bündnisse und Blutsverwandtschaft an der Spitze, während nur eines noch unter queeren Beziehungen steht: Freundschaft.

Fazit

Bezeichnenderweise sind es gerade die sozial und systemisch am geringsten geachteten Beziehungen, die sich in Ray Yeungs einfühlsamem Drama eines mehrfachen Verlusts als die stärksten erweisen. Als sapphisches Pendant zu seiner gesellschaftskritischen Romanze "Twilight's Kiss" die wie sein jüngstes Werk ein Highlihgt im Berlinale Panorama setzte, ist die von Patra Aus nuanciertem Spiel getragene Inszenierung auch ein hintergründiges Pamphlet gegen die archaische Abwertung der Formen menschlicher Nähe, die nicht ein heteronormatives, familistisches Wertmuster passen.

Kritik: Lida Bach

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