Wer aktuell auf der Suche nach kleinen Fantasy-Produktionen ist, wird ziemlich schnell fündig: Der Markt boomt, wohl nicht zuletzt aufgrund dessen, dass die Vermarktungsmöglichkeiten (gerade über VoD) schneller geworden sind und Produktionskosten durchaus gering gehalten werden können. Ist dies nun ein gutes Zeichen? Nun, wer zumeist lockere, leichte und vor allem recht einfach gestrickte Unterhaltung sucht, bekommt gute Genre-Unterhaltung geboten. Wer jedoch die 80er Jahre Fantasy-Welle zurücksehnt, wird enttäuscht. Denn meist sind die Geschichten nicht nur recht oberflächlich und bekannt (gar schon konventionell), sondern auch recht seicht erzählt. Wo früher Krieg, Dunkelheit, schillernde Helden und klare Strukturen vorherrschten, wirkt heute vieles konfus,  ins lächerliche gezogen und eben stark kindgerecht. Für die Kleinen unter uns mag dies genau die richtige Mischung sein, doch richtige Highlights bieten solche Filme nicht. So auch beim Debüt von Regisseurin, Schauspielerin und Autorin Castille Landon, die kurzerhand auch eine der Hauptrollen übernimmt. Zwar ist der Ausflug ins Wunder- wie Zauberland Albion hübsch anzusehen, mit einem schwarzen Hengst zudem ein Blickfang und mit Fantasy-Elementen überschwemmt, doch vieles bleibt einfach halbgar.

Dies fängt schon bei den Darstellern an: Während Stephen Dorff nur einige wenige Szenen überhaupt bekommt und sich auch als Vaterfigur kaum etablieren kann, scheint sich John Cleese als recht behäbiger wie durchaus ekelhafter General Eeder etwas verlaufen zu haben. Und auch Stars wie Ryan O'Nan, Jennifer Morrison oder Richard Kind kommen nur am Rande wirklich zur Geltung. Zumindest Spartacus Star Liam McIntyre darf als zweifelnder Bösewicht Erémon an einigen Stellen überzeugen. Wenn gleich seine Wandlung wenig authentisch und nachvollziehbar wirkt. Zumindest für eine hohe (bekannte) Darstellerdichte ist also gesorgt. Und die Story? Nun, neben einem sehr bekannten Konzept (Stichwort Narnia), gibt es zumindest mit vielen magischen wie humorvollen Artefakten eine Odyssee zu sehen, die zumindest Spaß verbreitet. Zwar wirken viele Stellen sehr konstruiert und auch aufgrund eines sehr kleinen Budgets recht bescheiden, doch die Symbiose aus malerischen Kulissen, der engagierten Avery Arendes als Evie sowie einem durchaus sympathischen leichten Humors, birgt Unterhaltung. Zwar ist das Finale doch etwas holprig und Albion - Der verzauberte Hengst (OT: Albion: The Enchanted Stallion) weiß nicht so recht ob er Slapstick oder Disney Unterhaltung sein möchte, doch für einen ruhigen Sonntagnachmittag reicht es dann doch.

Dies liegt vor allem an Avery Arendes und Castille Landon, die ein gutes Gespann bilden und auch sichtlich Spaß am Dreh hatten. Für einen richtig guten Film reicht dies zwar nicht, aber wer auf leichte Fantasyunterhaltung steht, macht hier zumindest mit einem Film für Kinder nicht viel verkehrt. Alle anderen werden eine gewisse Tiefe und gerne auch etwas mehr Ernsthaftigkeit vermissen.