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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Für ein kleines Rentier wie Ailo ist die Welt ein großes Abenteuer! Geboren in der wilden und majestätischen Natur Lapplands, muss Ailo zusammen mit seiner Herde eine gefährliche Reise durch die gefrorene Taiga, vorbei an imposanten Fjorden und unwegsamen Bergen antreten, die ein ganzes Jahr dauern wird. Jeder neue Tag bringt für Ailo Überraschungen, aber auch Gefahren: Er trifft auf Polarfüchse, Lemminge, Adler, Wölfe, Eichhörnchen und Hermeline – harmlose Tiere und solche, vor denen sich ein kleines Rentier in Acht nehmen sollte. An der Seite seiner Mutter lernt Ailo zu überleben und wächst auf der Wanderung seiner Herde durchs wilde Lappland zu einem großen Rentier heran.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Man sagt den Kindern in Lappland, dass ein neugeborenes Rentier, um zu überleben, fünf Minuten Zeit hat, um sich die Beine zu stellen, um gehen zu lernen und um zu lernen wie man rennt und schwimmt. Genau dies war wohl die eigentliche Magie und Sogwirkung, die Regisseur Guillaume Maidatchevsky dazu veranlasste, ein Jahr lang den kleinen Ailo in einem von Europas letztem intakten Ökorefugien zu begleiten und so auch dem Zuschauer die weiße Welt der Rentiere näher zu bringen. Herausgekommen ist eine nüchterne, aber ebenso eindringliche Dokumentationen voller Begegnungen, Abenteuer, einer großangelegten Reise, viel Respekt gegenüber der Natur und natürlich jeder Menge Fragen. Vom Sinn des Lebens über Familie, Freundschaft hin zum Gleichgewicht der Natur selbst. Dabei hat Guillaume Maidatchevsky ein fantastisches Geschick dabei seine Themen ohne eindringliche Emotionen zu platzieren und eher behutsam offen seine Geschichte zu erzählen. Im Fokus steht dabei auch nicht alleine Ailo (von Aila, Sonnenschein), denn Lappland bietet noch viel mehr Erlebnisse und Wunder.

Schon der Beginn von Ailos Reise (OT: Aïlo: Une odyssée en Laponie) weiß zu überzeugen: Während die weiße Pracht allmählich einigen Schimmern weicht, tritt die Mutter von Ailo sowie die Rentierherde – die Läufer des hohen Nordens - in den Vordergrund. Doch die Schwangerschaft, zwingt schließlich zum Stopp und zur ersten Entscheidung: Wird Ailos Mutter den Kleinen im Schnee zurücklassen, oder sich mutig jeglichem Widerstand stellen? Nun, natürlich untermalt Guillaume Maidatchevsky seine Erzählung dabei mit reichlich Musik – die mal zwischen passender Tragik und überzogener Imposanz hin und herwechselt – und zielt dabei klar auf sein Publikum ab. Doch die Mischung aus Abenteuer, leichten Humor, ein wenig Philosophie sowie fantastischen Aufnahmen (die zudem auch technisch perfekt sind) weiß von Anfang an zu begeistern. Es geht dabei Guillaume Maidatchevsky vor allem um die Erlebnisse und Begegnungen. Dem Gleichgewicht der Natur. Nichts ist böse oder gut, nichts verwerflich, sondern es gibt eben glückliche und weniger glückliche Tage. Oder wie im Falle von Ailo: Mal mehr Anstrengungen oder mal weniger.

Natürlich bleibt aber Ailos Reise nicht ohne Botschaft. Denn auch wenn der Film mit seinen knapp 80 Minuten sehr kurz ausgefallen ist und das Ende sehr abrupt wirkt, hat der Zuschauer nach dem Abspann ein gewissen Gefühl für die fragile Welt von Lappland. Der Mensch greift auch hier ein, doch die Berührungen scheinen deutlich weniger auszufallen. Dies sollte so auch in Zukunft mit einer großen Verantwortung verbunden sein. Allerdings ist Ailos Reise auch nicht nur schlichtweg dramatisch Naturdokumentation und ein drohender Appell, sondern auch in vielen Momenten eine gut pointierte Komödie. Sei es, wenn das Hermelinweibchen seinem Treiben nachgeht, oder ein Schneehase einen neuen Freund findet. Es sind die kleinen Momente – grandios mit einer tollen Kameraarbeit eingefangen – die überzeugen und immer wieder den Film auflockern. Anke Engelke schafft hier als Off-Sprecherin ihr übriges, sodass sich die gelungenen Humoreinlagen wie ein roter Faden durch den Film ziehen.

Fazit

"Ailos Reise" versteht sich klar als Familienfilm: Als Abenteuer für die Kleinen, als wichtige Botschaft für die Erwachsenen. Und dies schafft Regisseur Guillaume Maidatchevsky trotz einiger Tricks und einer zu aufgedrehten Musik auch mit Bravour. Herausgekommen ist trotz der Kürze eine beeindruckende wie wunderschöne Reise mit reichlich Herz und Verstand, die begeistert und nachwirkt.

Kritik: Thomas Repenning

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