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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Welt der sorglosen Jindriska bricht zusammen, als Schuldeneintreiber eintreffen, um ihr Haus wegen der Schulden ihres Vaters zu beschlagnahmen. Innerhalb eines Tages muss sie sich entscheiden, ob sie ihm helfen oder gehen möchte, um neu anzufangen.

Kritik

Am Ende bleibt nur Katerstimmung. Das gilt in mehrerer Hinsicht für Vojtĕch Strakatý selbsttherapeutisches Spielfilm-Debüt. Dessen auf einen für die junge Protagonistin formativen 24-Stunden-Zeitraum kondensierte Handlung beginnt am trüben Morgen nach einer durchzechten Nacht. Nicht die erste für die 23-jährige Jindřiška (Eliška Bašusová), deren mit ihrer besten Freundin Karolina (Anna Perinová) geteilte Ausgelassenheit daheim schnell verfliegt. Dort sind Krediteintreiber bereits im Begriff, ihr Zuhause wortwörtlich und figurativ auseinanderzunehmen. 

Auch ihr Vater hat einen draufgemacht - finanziell.Die Konsequenz ist ein Schuldenberg, den er wie viele verschuldete Menschen mit anderen Geldanleihen aufgewogen hat. Um diese riskante Balance auch weiterhin aufrecht zu halten, soll seine erwachsene Tochter nun ein exorbitantes Bankdarlehen aufnehmen. Nicht nur die Gegenwart der Hauptfigur des in kühlen Komplementär-Tönen gehaltenen Jugenddramas bricht zusammen, auch ihre Zukunft steht auf dem Spiel. Dass sich das Gefühl existenzieller Bedrohung in den strengen Szenen nie einstellt, liegt an den narrativen Schwächen und narzisstischen Schwankungen.

Zwei Typen, die augenscheinlich von den Kredithaien ausgesandte Schläger sein sollen, wirken ebenso unbedenklich wie unglaubwürdig. Letztes gilt auch für die konturlose Hauptfigur, deren im Vordergrund der kargen Handlung verankerte Freundschaft stark auf Klischees von Mädchenbanden zurückgreift. Dazu garantieren die Nebenfigur Karolinas und einer mütterlichen Tante die Sicherheit Jindřiškas, die ihren bisherigen Wohlstand bis zuletzt nicht hinterfragt. Jener Mangel an dramatischer Reflexion und psychologischer Komplexität wirkt angesichts des autobiografischen Hintergrunds der blassen Ereignisse umso bezeichnender.

Fazit

Das eigentliche Potenzial Vojtĕch Strakatý desillusionierten Jugenddramas liegt in der dramaturgischen Dekonstruktion der durch Finanzkrisen gesteigerten Ängste einer wohlhabenden Mittelschicht vor dem Verlust des als selbstverständlich betrachteten Status. Doch so tief geht der Regisseur und Drehbuchautor weder auf psychologischer noch sozialer Ebene in seine Materie. Diese wirkt somit wie ein ungewöhnlicher, aber letztlich unzureichende ausgearbeiteter Aufhänger für ein verspätetes Coming-of-Age. Das spielt Newcomerin Bašusová solide, aber niemals bemerkenswert. Eine ernüchternde Erfahrung, auch für das Kinopublikum. 

Kritik: Lida Bach

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