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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Eine Reise durch ein Amerika des Jahres 2019. Ein Mann auf der Suche nach einer verlorenen Liebe. Eine Frau verloren in der Sehnsucht nach Vergeltung. Ein Land gelähmt von einer Hitzewelle und zerrissen von Misstrauen und Paranoia. Und ein 20 Jahre altes Tagebuch, das die Sehnsucht sich zu verschwenden weckt: Love is immortal. Seduction is inevitable. Revenge is irresistible. Mit RP Kahl, Ava Verne, Lena Morris und Deborah Kara Unger.

Kritik

Kopulierende Körper im Sand, halbnackte Frauen in diffus beleuchteten Räumen und Fahrten über schier endlose Straßen. Bilder, die sich einer eindeutigen Deutung entziehen, zunächst willkürlich und ungreifbar im Raum schweben, bevor sie schließlich doch zu einer Einheit verschmelzen. In seinem dritten Spielfilm erzählt RP Kahl (Bedways) von einer Suche nach vergangener Liebe und setzt sich dabei selbst ins Zentrum seiner Geschichte, die sich herkömmlichen Erzählmustern rigoros verweigert. Eine Struktur findet A Thought of Ecstasy nie, sein Konzept als filmischer Rausch geht nicht auf – auch weil die bedeutungsschwangeren Kommentare aus dem Off penetrant nach Kunst schreien. Wie eine Neuverfilmung von Michelangelo AntonionisZabriskie Point mutet der Film stellenweise an, doch was RP Kahl über Sehnsucht und Begierde, über das Verlorensein und die ewige Suche erzählt oder besser gesagt erzählen will, geht in der Willkür seiner Bilder unter.

Er inszeniert mit einer Vorliebe für nackte Haut, oftmals zu bedacht darauf sich den Konventionen zu entziehen und deshalb nach und nach ermüdend. Die langsamen Bilder verlassen sich zu sehr auf einen Sog, den A Thought of Ecstasy niemals vollends aufrechterhalten kann. Zwischen dunklen Räumen und grellem Sonnenlicht findet er zu selten Momente, die im Kopf bleiben. Was provokant und wild sein will, verliert sich immer mehr in diffusen Wiederholungen. Letztlich ist das Werk zu zahm für einen Porno, zu spannungsarm für einen Thriller und zu leer für einen Kunstfilm. Man könnte diese Unentschlossenheit auch als Stärke deuten, als einen Film, der sich bewusst diesen Schubladen annimmt und sie dabei konsequent unterwandern will. Und dennoch bleibt vor allem der Eindruck, dass sich RP Kahl auf der Suche selbst verloren hat, in seinem Rausch aus Bildern, der nach und nach seine Wirkung einbüßt.

Dennoch weist A Thought of Ecstasy in seiner Überambition eine gewisse Faszination auf, auch wenn es nur die Konsequenz ist mit der RP Kahl seine Vision auf die Leinwand bannt. Da ist keine Spur von Kompromiss, kein Eingeständnis an die Zuschauerschaft. Vielleicht ist schlichtweg die Existenz dieses Werks nötig, um einen Gegenpol zu all den endlos auserzählten und peinlich nach Schema-F verlaufenden Filmen zu bieten. Dass auch er dabei nicht sonderlich gelungen ist, liegt wohl in der Sache selbst begraben. Die Assoziationen bleiben aus und zurück bleiben Bilder, die eben nicht mehr als Bilder sein. Roh und brüchig, anarchistisch und inhaltsarm – was fehlt ist eine Haltung. Dass A Thought of Ecstasy seine Wirkung dennoch nicht verfehlt, zeigt die gespaltene Rezension, die Kontroverse, die er auslöst. Enttäuschenderweise liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.

Fazit

Zwischen nackter Haut und inhaltsleerer Bilderflut dreht sich RP Kahl in seinem dritten Spielfilm einmal zu oft um sich selbst. Was als filmisches Experiment fasziniert, entfaltet niemals das Potential, welches sein Wagemut ermöglicht. Es ist die bedachte Provokation, die “A Thought of Ecstasy“ letztlich seine Wirkung raubt.

Kritik: Dominic Hochholzer

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