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"A man can make a difference" ist das Porträt des letzten noch lebenden Chefanklägers der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse. Benjamin Ferencz kehrt zurück in den historischen Gerichtssaal 600 und erinnert sich an die Prozesse der Alliierten gegen die Verantwortlichen der Nazi-Verbrechen. Er selbst kam als junger US-Soldat und Jurist nach Deutschland, um unmittelbar nach Befreiung der Konzentrationslager Unterlagen der dort begangenen Verbrechen zu sichern - Erlebnisse, über die er bis heute kaum sprechen kann. Ferencz stößt auf detaillierte Akten der sogenannten Einsatzgruppen und wird zum Chefankläger in einem Prozess gegen die Mordbanden der SS. Nach dem Prozess arbeitete er am Bundesentschädigungsgesetz mit und machte sich für die Opfer des Holocaust stark.
Sein weiteres Leben hat der Harvard-Absolvent der Idee eines Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) gewidmet, wie er von den Alliierten geplant war und wie er seit 2002 in Den Haag existiert. Kriegsverbrechen gehören geahndet, die Existenz eines weltweiten Gerichts kann Exzesse verhindern - dieses Anliegen propagierte Ferencz jahrzehntelang weltweit. Heute kämpft er für die Aufnahme des Angriffskrieges als Anklagepunkt am ICC.
Mit präzisen Analysen stellt Ferencz im Film die Geschichte eines Jahrhunderts dar, das die Menschheit in die größten Katastrophen führte, aber auch zu den kühnsten Hoffnungen einer gerechteren Welt. "Ich bin ja erst 93 Jahre, da erwarte ich mir schon noch einigen Fortschritt", meint der hellwache Benjamin Ferencz in den Katakomben des Nürnberger Gerichts.