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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als Rahims Freundin eine Handtasche mit wertvollen Münzen findet, ist er sich sicher: Es ist ein Wunder! Mit Hilfe der Münzen hofft er, einen Teil seiner Schulden abzubezahlen und seine Haftstrafe zu verkürzen – so könnte er seine Freundin endlich heiraten und mehr Zeit mit seinem Sohn verbringen. Doch es kommt alles anders: Rahim wird von seinem Gewissen eingeholt und entscheidet sich, die Handtasche zurückzugeben. Während eines zweitägigen Ausgangs kann er die Besitzerin ausfindig machen. Als die Gefängnisdirektion von seiner guten Tat erfährt, stürzen sich sogleich Journalisten und Fotografen auf ihn – an diesem Mann sollte sich die Gesellschaft ein Beispiel nehmen! Schon nach kurzer Zeit beginnen die ersten jedoch, an der Geschichte des frisch gekürten Helden zu zweifeln. Die Besitzerin der Handtasche ist unauffindbar und sein Gläubiger lässt sowieso kein gutes Haar an ihm. Rahim sieht sich in einer zunehmend komplizierteren Situation gefangen, in der ihn jeder noch so kleine Fehltritt die zum Greifen nahe Freiheit kosten kann.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn es darum geht die iranische Gesellschaft differenziert mit der Lupe zu betrachten und dabei gleichzeitig das Ur-Menschliche zu offenbaren und tiefgreifende und moralische Geschichten zu erzählen, dann kommt man um Regisseur und Autor nicht herum. Kein Wunder, immerhin zählen seine Filme wie Alles über Elly, Nader und Simin - Eine Trennung oder The Salesman zu den besten Dramen, die das Kino in den letzten Jahren gesehen hat. Es ist das feinfühlige Spiel mit den Figuren, ihrem Leben, ihren Entscheidungen und den sich daraus resultierenden Konsequenzen – im Geflecht des rigiden iranischen Gesellschaftssystems - welches zum Staunen und Mitfiebern einlädt. Und auch A Hero - Die verlorene Ehre des Herrn Soltani, der letztes Jahr in Cannes seine Premiere feierte, geht genau diesen Weg: Er offenbart mit Rahim Soltani einen naiven und stolpernden „Helden“, der versucht für alle vermeintlich das Richtige, das Ehrbare zu tun, dabei jedoch immer mehr in eine Spirale gerät, aus der es kein Entkommen gibt.

A Hero geht hierbei ebenfalls wieder einen zweigeteilten Weg: Während uns Asghar Farhadi so beispielsweise das iranische Rechtssystem näherbringt – in der es die Möglichkeit gibt, sich mit Geld von einer Strafe freizukaufen – geht es vielfach auch wieder um Ehre, Zwang, Aufopferung, den Wunsch nach Freiheit und natürlich Lügen. Wobei letzteres eher ein Ausweg scheint, eine Not, die gerade Rahim (hervorragend von ) nach vorne (und zurück) treibt. Am Ende gibt es sogar einen Blick auf die Medien im iranischen Regime, welches am Ende – von der Mechanik her – sich gar nicht so sehr von unserem unterscheidet. Es geht vielfach um den Ruf, darum gut im Social Media als Marke oder Institution wegzukommen. Das einzelne Individuum spielt dabei eine untergeordnete Rolle, was Rahim schmerzhaft auf seiner Reise feststellen muss. Abseits dieser interessanten Einblicke, offenbart uns Asghar Farhadi natürlich auch erneut das Menschliche. Es geht um Entscheidungen, die andere scheinbar schützen sollen, sich aber in einem Geflecht aus Lügen verrennen und schmerzen. Leid und Hoffnung sind dabei die Stützpfeiler.

A Hero ist dabei förmlich treibend und niemals moralisch erhebend. Alle Entscheidungen, mögen sie auch scheinbar falsch sein, sind aus nachvollziehbaren Motiven heraus getroffen worden. Und genau hier kann Regisseur und Autor Asghar Farhadi erneut seine Stärke präsentieren: Die Menschen selbst. Diese sind weder Abziehbilder noch Klischees. Sie sind das, was sie sein sollen – Menschen. Eben mit Stärken, Schwächen, Kanten und Ecken. Und so fühlt sich dieses erneute Schauspiel auch wieder sehr nah, sehr real an. Egal ob bei den Dialogen oder dem Weg, den Rahim für seine Freundin, seine Familie und sich selbst zu gehen bereit ist, bzw. gezwungen ist. Somit offenbart A Hero – nach der Frage des Helden selbst – einen der wohl sympathischsten Figuren der jüngeren Kinogeschichte. Selbst im Scheitern, können wir alles nachempfinden, nachfühlen und mitleiden. Zusammen mit der gekonnten Inszenierung, dem ruhigen Soundtrack und den tollen darstellerischen Leistungen, ergibt sich ein Drama, welches hervorragendes Kino bedeutet. Da stört es auch wenig, dass dem Film zum Ende hin die Laufzeit zum Problem wird und etwas die Ideen ausgehen, der Weg bleibt atemberaubend.

Fazit

"A Hero" ist eine gelungenen Spirale aus Entscheidungen, Moral und Konsequenzen, die von Asghar Farhadi gleichsam pointiert mit dem iranischen System untermalt sowie mit Menschlichkeit ausgestattet wird. Ein Fest für Fans und eine Reise, die einen so schnell nicht mehr loslassen wird.

Kritik: Thomas Repenning

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