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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Oma ist die Beste. Bei ihr gibt es keinen Konservenfraß, sondern Rezepte für mehr Genuss im Leben. Als sie krank wird, befürchtet Mary das Schlimmste.

Kritik

Selbst wenn man so in Privilegien eingekuschelt ist wie die kleine Heldin Roddy Doyles (New Boy) gleichnamigen Kinderbuchs, funktioniert Enzo D'Alòs (Opopomoz) animierte Adaption kaum als die warmherzige Parabel über Lebensabschied und Loslassen, die zahlreiche Beiträge des diesjährigen Berlinale Kinderfilmprogramms prägen. Die zuckerige Mischung aus Fantasy und Familiengeschichte wirkt komplett losgelöst von der Realität - und das nicht etwa aufgrund der übersinnlichen Elemente, die der 11-jährigen Mary über den bevorstehenden Tod ihrer geliebten Großmutter Emer (Rosaleen Linehan, Flat Lake) hinweghelfen. 

Die jenseitige Unterstützung in der jugendlichen Geister-Gestalt Marys Urgroßmutter Tansey (Charlene McKenna, Vienna Blood) braucht niemand weniger als die frohgemute Mary (Mia O'Connor). Sie beschäftigen mehr ihre Hobby-Kochkünste als Emers Sterben. Das verläuft nicht nur unwahrscheinlich friedlich, sondern in einer gemeinschaftlichen Gemütlichkeit, die in einer von Krieg überschatteten Post-Lockdown-Welt fast zynisch wirkt. Atmosphäre und Handlung besitzen die biedere Niedlichkeit der uninspirierten Animationen im Stil einer Vormittagsserie. Für Trauer, Existenzangst, Wut und Schmerz ist kein Platz in dieser Welt.

Warum auch? Marys Mutter Scarlett (Sharon Horgan, Bad Sisters), Papa Paddy (Brendan Gleeson, Joker: Folie à Deux) und Brüder sind die perfekte, konfliktfreie Familie mit Haus und haufenweise Geld. Pflege und Pallativ-Medizin, Beisetzungskosten und Beerdigungsplanung - all das prallt an ihnen ab. Auf einer Spritztour samt der halbtot noch topfitten Oma triumphiert Mary noch schnell in einem Kochwettbewerb. Damit keiner Emer zu sehr vermisst, gibt es für ihre Lieblingsenkelin ein Hündchen. Geld, Gewinne, Geschenke: Das (Film)Ende kann so schön sein.

Fazit

Beim Umgang mit dem Tod und Abschied nehmen von geliebten Menschen hilft Enzo D'Alòs ästhetisch und inhaltlich gleichermaßen seichte Verfilmung Roddy Doyles Kinderbuchs kein Stück weiter. Alles, was das Sterben gerade in Kinderaugen beängstigend und verwirrend macht, ersetzt das elitäre Fantasy-Märchen mit süßlichen Bagatellen und platten Witzchen. Statt Ehrlichkeit und Erklärungen gibt es leere Phrasen. Für die Beziehungsdynamik weiblicher Familienmitglieder und deren Mehrbelastung im Sterbefall fehlt der mit altbackenen Gender-Klischees verstopften Handlung zudem jedes Gespür.

Kritik: Lida Bach

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