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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Elliot Brindle (Mark Webber) hat einen wirklich schlechten Tag: Erst wird er gefeuert, dann kommen plötzlich auch noch die Kosten der Hochzeit dazu und ein Baby ist auch unterwegs. Der finanzielle Ruin steht bevor. Als er jedoch einen mysteriösen Anruf bekommt, scheint sich sein Glück zu wunden. Er muss einzig 13 moralisch fragwürdige Aufgaben erledigen und schon ist er Millionär. Doch ist es wirklich so einfach? Schnell stellt Elliot fest, dass das vermeintliche Spiel tödlicher ernst ist…

Kritik

Jeder Mensch hat seinen Preis: Zumindest wird dies oft in unserer heutigen Gesellschaft von Staat, Wirtschaft sowie Medien gepredigt. Sei dies der Stundenlohn, eine anonyme Ziffer in einer Statistik oder die Kosten für die Ausbildung. Doch die Frage ist auch noch anderes relevant. Denn wie weit würde man für bestimmte Annehmlichkeiten denn eigentlich gehen? Wie hoch ist der Preis für Mord, für Raub oder würde man einfach jemanden skrupellos zusammenschlagen? Kommt dann noch eine ausweglose Situation hinzu, entsteht schnell eine Abwärtsspirale aus Schuld, Sühne sowie Moral. Genau dies ist der Auftakt für „13 Sins“ des deutschen (im Amerika lebenden) Regisseurs Daniel Stamm. Die Idee selbst ist hingegen keinesfalls neu: So ist der Action-Horror-Thriller im Kern ein Remake von „13 game sayawng“  aus dem Jahre 2006 des Regisseurs Chookiat Sakveerakul. Einem Film voller Gewalt, moralischer Unbarmherzigkeit sowie einer Story, die einen so schnell nicht loslässt. Doch während der thailändische Film hier bislang kein Release bekommen hat, können wir zumindest die Version von Stamm mit Freuden genießen. Denn bis auf ein paar fragwürdige Wendungen, entpuppt sich „13 Sins“ als schnörkelloser wie schnell choreografierter Thriller ohne Gnade.

Dies liegt vor allem an der doch recht zynischen wie schwarzhumorigen Grundhaltung des Filmes. Und angesichts der aufgeworfenen moralischen Fragen, ist dies auch durchaus ein annehmbarer Weg: Wenn so eine Kirche in Flammen aufgeht, mit einem toten Kaffee getrunken wird oder Elliot gar einen Obdachlosen abzieht, dann hat dies schon etwas skurriles. Dennoch ist „13 Sins“ keineswegs humoristisch veranlagt, da der Ton ziemlich düster bleibt: Somit steht schnell fest. Egal wie Elliot sich entscheiden wird, die Frage nach seinem Seelenheil ist bereits beschlossene Sache. Und so entwickelt sich Elliot innerhalb kürzester Zeit zu einem wahren Amokläufer, der alle Rechte, Regeln sowie Beschränkungen über Bord wirft und vollkommene Freiheit genießt. Doch hat dies eben seinen Preis, was wiederum auf die philosophische Grundhaltung des Filmes spielt. Allerdings gelingt es Regisseur Daniel Stamm dennoch nicht, seine eigentliche Tiefe bis zum Ende hin aufrecht zu erhalten. Zu schnell wandeln sich seine Protagonisten vom Saulus zum Paulus. Und nicht nur dies. Auch einige der scheinbar von langer Hand geplanten Wendungen,  erscheinen recht vorhersehbar sowie ein wenig enttäuschend. Somit ist schließlich auch das Finale, welches sehr überhastete daher kommt, keineswegs so mitreißend wie gehofft. Die Mischung aus Gewalt, mysteriöser Macht im Hintergrund (eine klare Anspielung auf Geheimbünde und Verschwörungstheorien),  moralischer Fragen, eines spektakulären Amoklaufes sowie zynischen Humors, gefällt aber dennoch.

Dies liegt zuweilen auch an der recht rasanten, stets stylischen sowie ungewissen Inszenierung, die mehr als einmal die komplette Welt von Elliot auf den Kopf stellt. Dies zusammen mit dem wunderbar gewählten Klingelton und einer blutigen Horror-Inszenierung, liefert Fans genau das, was sie von einem solchen Film erwarten. Und auch der Cast kann sich bei der Spirale aus Gewalt, Schmerz, Gier und Verachtung sehen lassen. Allen voran Hauptdarsteller Mark Webber, der gekonnt alle möglichen Facetten und Stadien seiner Figur dem Zuschauer näher bringt. Doch auch Tom Bower als ekliger wie verbitterter Vater von Elliot überzeugt. Anders gestaltet sich dies jedoch bei Ron Perlman und Pruitt Taylor Vince. Hier entsteht rund um den Polizisten und Verschwörungstheoretiker ein Subplot, der eigentlich die Hintergründe näher beleuchten will, im Nachgang aber einen bitteren Geschmack hinterlässt. Schade, denn Perlman kann mehr als nur still in der Ecke herumstehen.
 

Fazit

„13 Sins“ liefert uns ein gekonntes Spiel aus Gier, einem moralisch tiefen Abgrund, Blut, Macht, Verschwörung sowie Zynismus. Dies gefällt und kann angesichts einer fast 1:1 Erzählung gegenüber seines Originals für einige Schauwerte sorgen. Dennoch bleibt der philosophische wie psychologische Einschub etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück, sodass auch das Finale enttäuschend bleibt. Wer aber auf eine amoralische Abwärtsspirale voller Horror hofft, bekommt genau dies serviert. Eben ein Film, der die Frage nach der Sünde auf ein neues Level treibt.

Kritik: Thomas Repenning

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