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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Er wurde nicht als Kommissar geboren, er musste diesen Beruf erst erlernen! Vor ihm, an dem die Zeit nicht spurlos vorbei gezogen ist, liegen große Herausforderungen: Er schreibt an seinen Memoiren, hat Besuch von der Tante aus Amerika und muss knifflige Kriminalfälle lösen. Eben hat der Kommissar Schneider noch einen hinterhältigen Sittenstrolch hinter Gitter gebracht, da erschüttert eine ganze Serie von Missetaten den beschaulichen Ort: ein Tabakladen wird überfallen, auf einem Bauernhof ist ein Huhn spurlos verschwunden und Rentner werden ihrer letzten Kippen beraubt. Kommissar 00 Scheider hat bald eine Ahnung, wer der Täter sein könnte: Der Kettenraucher Jean-Claude Pillemann, wegen seiner reptilienhaften Bewegungen auch "Die Eidechse" genannt! Der Intelligenzverbrecher gilt wegen seiner ätzenden Spucke als gemeingefährlich. Unbeirrbar verfolgt der Kommissar seine Ermittlungen. Mordanschläge und Zahnschmerzen können ihm dabei nichts anhaben. Er zieht alle Register polizeilicher Ermittlungsarbeit, um "Die Eidechse" dingfest zu machen... Am Ende erweist sich wieder: Verbrechen lohnt sich nicht und Rauchen schadet der Gesundheit!
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Opa Helge ist im Spätsommer 2013 richtig lieb zu seinen Fans und belohnt jahrelange Treue sowohl mit einem neuen Album („Sommer, Sonne, Kaktus“), als auch mit der Fortsetzung seines Kultfilms „00 Schneider – Jagd auf Nihil Baxter“. Das Original aus dem Jahr 1994 war Teil einer Reihe von Trash-Werken, mit der Schneider in den 90ern die Nonsens-Experience seiner Karriere zur Unantastbarkeit hochstilisierte. Doch diese Zeiten sind eben schon Jahre her, das deutsche Publikum weit weg von Filmen ohne „One Republic“-Soundtrack.  „Im Wendekreis der Eidechse“ ist somit ein kleines Filmchen, vielleicht auch nur ein kleines Dankeschön, für nostalgische Anhänger des Dadaisten aus Mühlheim an der Ruhr.

Lassen wir die Story doch einmal außen vor. Darum geht es schließlich auch nicht. Es geht wie bei allen Schneider-Filmen um die Lust an der Verweigerung, den Verzicht auf Sinn und den bewussten Konsum des Ungenießbaren. Wenn der gefährliche Staubsaugervertreter mit Pfannkuchen beworfen wird oder Helge gemeinsam mit seiner Tante (Tyree Glenn) Waschmaschinen bis in die Sinnlosigkeit durch das Gelände schleppt, entspricht dies nicht dem Wunsch nach Verständnis oder geistreichem Humor. Unfug dieser Güteklasse zielt im Jahr 2013 auf Rückbesinnung nach alten Tugenden des Schenkelklopfens. Slapstick und Gelächter sind hier wichtiger als eine Geschichte zum Weitererzählen. „Im Wendekreis der Eidechse“ stellt sich damit gegen viele festgefahrene Konzepte der deutschen Unterhaltungsindustrie, verweigert Charakterentwicklung, Romanzen oder Gastauftritte bekannter TV-Gesichter. Diese Rückbesinnung auf guten alten Bullshit macht Schneider's Film bei allen Abstrichen gegenüber der Vorlagen aus den 90ern so berührend. Es macht ihn sogar höchst notwendig und wertvoll!

Neben „als Gorilla verkleideter Typ drückt Gesicht von Frau, die – natürlich – von einem Mann gespielt wird, in Torte“ - Humor lebt „Im Wendekreis der Eidechse“ aber auch vom Wehmut der Zuschauer. Wer „00 Schneider“ sieht, wird Helmut Körschgen vermissen. Der ehemalige Parkplatzwächter und Laiendarsteller hat aus „00“ damals eben Kult - „00“ gemacht und fehlt ebenso wie der Esprit  des ebenfalls verstorbenen Christoph Schlingensief. Helge Schneider scheint bei der Auferstehung des Nonsens ganz auf sich allein gestellt und verdient dadurch eigentlich noch mehr Anerkennung als ihm seine Fans ohnehin zukommen lassen werden. Der aus der Zeit gefallene Entertainer komponiert wieder die komplette Musik, schlüpft abermals in mehrere Rollen und lässt sein Improvisationstalent wieder oft genug aufblitzen, um seine Jünger (so sehen wir uns) zu verzücken und dem Rest der Welt nonchalant die Tür zu zeigen. Danke Helge, jetzt kaufen wir bestimmt auch das Album!

Fazit

Etwas fahriger, etwas sauberer, etwas glattgebügelter als das Original. Und dennoch kann Helge Schneider an seine Perlen aus den 90ern anknüpfen und gewillte Comedy-Nostalgiker immer noch mit Trash der ganz alten Schule begeistern. In der Welt des „00 Schneider“ scheint die Zeit still zu stehen - Helge-Fans werden sich darüber freuen, alle anderen verständnislos mit dem Kopf schütteln. Sollen sie doch! Hier geht es schließlich um die Rettung deutscher Lachkultur und einen Künstler, der den Eindruck erweckt, dass er tatsächlich noch an das Publikum denkt, das ihn bereits vor Jahrzehnten zur Unsterblichkeit verholfen hat.

Kritik: d kr

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